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BMW 1er Cabrio, VW Golf Cabrio
Kompakte Cabrios im Fahrbericht

Inhalt von

Unerwartetes Comeback: Der offene VW Golf kehrt zurück – mit Stoffverdeck. Auf dem Markt der Kompakten Cabrios trifft der VW auf den BMW 1er, den Abgesandten aus dem Premium-Lager.

BMW 120i Cabrio, VW Golf Cabrio 1.4 TSI, Frontansicht, Front
Foto: Arturo Rivas

Wieder eine Lücke aufgespürt: Obwohl sich der Blechdach-Eos auf dem Platz des ehemaligen Golf Cabrio scheinbar breit gemacht hat, findet VW unter ihm noch Raum für ein weiteres Modell, mehr noch – fürs Original. Zu seinem Comeback trägt das VW Golf Cabrio wie früher ein Stoffverdeck, aber anders als seine beiden Vorfahren keinen sichtbaren Überrollbügel. Drei Motoren stehen ab Markteinführung zur Wahl, die Preise starten bei 23.625 Euro. Zum Vergleichstest tritt der offene VW Golf als 1.4 TSI mit 160 PS und Direktschaltgetriebe (DSG) an, kostet dann mindestens 27.875 Euro.

Unsere Highlights

VW Golf Cabrio ist deutlich günstiger

Obwohl der VW ein typischer Schrägheck-Vertreter ist, liegen seine Dimensionen nicht weit von denen des Stufenheck- 1er entfernt; rund zehn Zentimeter ist der VW kürzer als der BMW, aber ähnlich schwer. Preislich überragt das BMW 120i Cabrio den VW Golf dagegen deutlich (33.200 Euro). Trotzdem sind sie Konkurrenten auf dem Markt der alltagstauglichen Spaß-Cabrios.

Dort behauptet sich der BMW 1er als einziger Kompakter mit agilitätsförderndem Hinterradantrieb. Kurioserweise soll gerade dieser beim Nachfolger aus Kostengründen gestrichen werden. Noch aber freuen sich Querdynamiker über die von Antriebseinflüssen unbeschwerte Lenkung. Seit der letzten Überarbeitung erkauft der BMW 1er seine Sportlichkeit nicht mehr wie früher über Fahrwerkshärte. Vielmehr liegt er satt auf der Straße, wirkt unerschütterlich massiv und für seine Größe erstaunlich erwachsen.

Auch als Cabrio bleibt der VW Golf praktisch

Erwartungsgemäß lässt sich der offene VW Golf nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich gilt der kompakte Bestseller zurecht als Paradebeispiel für Fahrsicherheit und vermittelt das Gefühl, dass man sich unter allen Situationen auf die Abgeklärtheit von Fahrwerk und Bremsen verlassen kann. Im Alltag schätzt man das geräumige, komfortable sowie leise Umfeld.

Auch als Cabrio verliert der VW Golf kaum etwas von seiner praktischen Art, bietet sogar einer vierköpfigen Familie Frischluft-Vergnügen. Seine Gelassenheit überträgt sich auf den Fahrer und wirkt entstressend. Dass der VW Golf etwas gemütlicher als der BMW 1er einlenkt, stört da wenig, zumal er andererseits einen um Nuancen besseren Federungskomfort bietet.

Fondpassagiere haben Spaß am Offenfahren

Eine Mitfahrgelegenheit im VW Golf muss man nicht einmal ausschlagen, wenn sie den Fond betrifft. Zwar zieht es hier beim Offenfahren, doch das Platzangebot ist ordentlich. Vorne lässt sich der Luftstrom feinfühlig über die Stellung der Seitenscheiben dosieren. Höchstens bei schnellen Autobahn-Reisen wird das aufpreispflichtige Windschott benötigt.

Noch mehr als im VW Golf sträubt man sich im BMW 1er, den Windbrecher zu montieren. Angesichts der klassischen Proportionen scheint es geradezu, als sei der offene Zustand die wesensgemäße Bestimmung der BMW 1er-Baureihe. Seine etwas steiler stehende Frontscheibe lässt mehr Frischluft hinein; trotzdem erzeugt der Fahrtwind keine unangenehmen Turbulenzen.

VW Golf öffnet sein Dach wesentlich schneller

Wie der VW Golf lässt auch der BMW 1er auf Knopfdruck seine elegante Gewebekapuze von elektrohydraulischer Zauberhand im Verdeckkasten verschwinden, schafft diese Übung sogar bei Stadt-Tempo, wohingegen Fahrer des VW Golf Cabrio den Dach-Modus nur in der 30-km/h-Zone ändern dürfen. Dafür ist gerade bei ihm das Öffnen von einer unglaublichen Leichtigkeit geprägt, dauert nur neun Sekunden (BMW 1er: 22 Sekunden).

Bemühen muss sich dagegen der aufgeladene 1,4-Liter-Vierzylinder des VW Golf. Er läuft zwar ausgesprochen ruhig, legt angesichts von 160 PS aber nicht gerade temperamentvoll los. Auf Zack ist nur das optionale Doppelkupplungsgetriebe, welches die sieben Gänge mit außerordentlicher Treffsicherheit und Geschwindigkeit sortiert.

Beim Schaltgetriebe des BMW 1er Cabrio fällt die Knorpeligkeit negativ auf. Außerdem verbraucht der 1er über einen halben Liter mehr auf 100 Kilometer als der VW Golf – trotz Start-Stopp mit Bremsenergie-Rückgewinnung. Grund für Überschwang bietet der Zweiliter ohnehin nicht; 170 PS wecken eine Erwartungshaltung, die der Saugmotor nicht erfüllen kann. Er wirkt schlapp und kommt nur verhalten auf Touren; von euphorischer Drehfreude keine Spur.

BMW 1er Cabrio ohne serienmäßige Klimaanlage

Natürlich gibt es stärkere Motoren – allerdings wird man sie sich nach einem Blick in die Preisliste wohl verkneifen, zumal BMW sogar für eine Klimaanlage zusätzlich Geld verlangt. Dieser Aspekt des Premium-Gedankens dürfte die Fans eher weniger begeistern. Der VW Golf günstiger und vielseitiger: Er ist nicht nur geräumig und komfortabel, sondern auch ausreichend sparsam. Kurz, er bietet unkomplizierten Offenfahrspaß.

Technische Daten
VW Golf Cabrio 1.4 TSI BMW 120i Cabrio
Grundpreis29.450 €33.500 €
Außenmaße4246 x 1782 x 1423 mm4360 x 1748 x 1411 mm
Kofferraumvolumen250 l260 l
Hubraum / Motor1390 cm³ / 4-Zylinder1995 cm³ / 4-Zylinder
Leistung118 kW / 160 PS bei 5800 U/min125 kW / 170 PS bei 6700 U/min
Höchstgeschwindigkeit216 km/h220 km/h
Verbrauch6,3 l/100 km6,8 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten