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Audi A7 Sportback im Fahrbericht
Erste Fahrt in der Fließheck-Limousine

Bei Audi folgt sieben auf fünf und kommt noch vor sechs: Der neue A7 Sportback ist der große Bruder des A5 und nimmt Technik sowie Fahrgefühl des künftigen A6 vorweg. Erste Ausfahrt im viertürigen Luxuscoupé.

Audi A7 Sportback
Foto: Audi

Schon gehört? An der Uni Ingolstadt soll es ein neues Studienfach geben. Es nennt sich Marketingphilosophie und will den Audianern durch die Wirrungen des eigenen Modellprogramms helfen. Schließlich kann einem angesichts der Nomenklatur schon mal blümerant werden. Ungerade Zahlen hier, Sportback dort. 

Audi A7 ist so etwas wie der schräge Bruder des kommenden A6

Beispiel A5: Eigentlich ein zweitüriges Coupé, wird es als Sportback zum viertürigen Schrägheck. Der A3 Sportback aber ist eine längere, viertürige Version des A3, also ein konventioneller Kompaktwagen im Stil des VW Golf. Und der Audi A7 ? Auf fast fünf Meter Länge ist er so etwas wie der schräge Bruder des kommenden A6 plus reichlich A8-Aroma, was ja schon mal keine schlechte Grundlage ist. Auch platzmäßig: Hinten sitzen ist im A7 Sportback trotz fliehender Dachlinie okay, Platz für Kopf und Beine auf den zwei ausgeformten Einzelplätzen ausreichend vorhanden, selbst wenn verstellbare Sitze nicht auf dem Programm des A7 stehen. Wohl aber ein angenehm beladbarer Kofferraum von 535 Litern unter der Maxi-Klappe, der sich durch Umklappen der Lehnen im Fahrbericht auf 1.390 Liter erweitern lässt.

Zur Markteinführung stehen vier direkteinspritzende V6-Motoren zur Auswahl

Unter der vorderen Haube des A7 steigt Audi ebenfalls richtig ein. Zu Beginn dürfen vier direkteinspritzende V6-Motoren ran, zwei selbst-, zwei fremdgezündet. Bei Letzteren gibt es die Wahl zwischen einem 2,8-Liter-Sauger und einem Dreiliter-Kompressor. Die beiden neu entwickelten, leichteren Dreiliter-Diesel des A7 unterscheiden sich vor allem in Leistung und Verbrauch. So ist der – etwas später erscheinende – 204 PS starke TDI durch spezielle Nockenwellen-Steuerzeiten, Turbolader und Common-Rail-Auslegung (2.000 bar Druck) besonders auf Effizienz getrimmt. Und sein 245-PS-Bruder auf kultivierte, aber nachdrückliche Kraftentfaltung, akkurat in Szene gesetzt vom Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und dem Allradantrieb Quattro. Er kümmert sich – speziell in Verbindung mit dem optionalen Sportdifferenzial – um unerbittliche Umsetzung der maximal 500 Newtonmeter Drehmoment. Dank Kompressor-Beatmung schiebt der Audi A7 3.0 TFSI ähnlich breitschultrig an, um obenraus nochmal eine Schippe draufzulegen und dies auch akustisch sämig zu untermalen.

Elektromechanische Servolenkung reduziert den Verbrauch

Das aufwendige Fahrwerk des Audi A7 Sportback kann im Fahrbericht den Druck der Motoren parieren. Komplett aus Aluminium gefertigte Aufhängungen bilden die Grundlage, flankiert von fein abgestimmten Dämpfern – gegen Aufpreis adaptiv geregelt und von Luftfedern unterstützt. Heraus kommt gediegener Komfort, lediglich unterbrochen vom leichten Poltern der optionalen 20-Zöller. Ebenfalls neu im Audi A7 Sportback: die elektromechanische Servolenkung. Sie reduziert den Verbrauch und erleichtert das Einspielen von Assistenzen. Galten reine E-Lenkungen bisher als eher synthetisch, fühlt sich diese wie eine echte Audi-Lenkung an. Präzise, spurstabil und mit genügend Rückmeldung dirigiert sie den 1,9 Tonnen schweren Audi A7 Sportback über kniffliges Terrain, wirkt lediglich beim ständigen Eingreifen des aktiven Spurhalteassistenten künstlich, was sich jedoch im Menü bereinigen lässt.

Überhaupt erlauben Verstellsysteme dem Fahrer, seinen Audi A7 Sportback ganz nach Geschmack zu konditionieren. Je nach Ausstattung gehorchen Motor, Getriebe, Federung, Allradantrieb sowie Adaptivlicht den Befehlen des neu gestalteten Bediensystems (MMI).

Audi A7 bietet hervorragende, gediegene Qualität im Innenraum

Es erinnert fast an die visionären Artikel des beliebten „Hobby“-Magazins der Sechziger: Audi spielt beim A7 nicht nur Google-Earth-Daten per UMTS-Modul ins Navi ein und stellt per WLAN-Hotspot den Kontakt zu mobilen Geräten her, sondern koppelt die Informationen des Navigationssystems auch mit den Steuergeräten der Scheinwerfer, der Automatik und des Abstandsregeltempomaten samt Start-Stopp-Funktion. Damit soll der Audi A7 Sportback noch situationsgerechter leuchten, schalten, sein Tempo anpassen und sogar Unfälle verhindern. Big Brother? Schon, aber nur zu unserem Besten. Außerdem lässt sich die ganze Geschichte ja ausschalten, was uns die Konzentration auf den toll gemachten Innenraum des Audi A7 erleichtert. Hier hat Audi schließlich einen Ruf zu verteidigen – und nimmt dies sicht- und fühlbar ernst. Ob Sitzposition, Polstergestaltung, Oberflächenanmutung oder Anfassqualität: Der Audi A7 Sportback hat es drauf, bietet hervorragende, gediegene Qualität, die kritischen Blicken ebenso standhält wie seismografischen Fingerkuppen.

Nun auch bei Audi: Das Head-up-Display

Wenn Letztere sich nicht gerade am offenporigen Eichenholzfurnier weiden, dürfen sie über das so genannte Touchpad im A7 kritzeln, das Dreh-Drück-Muffeln mittels schriftlicher Kommandos die Befehlseingabe erleichtert. Sprachsteuerung gibt es natürlich auch, aufwendig gestaltete Monitore sowieso. Neu im Audi A7: das Head-up-Display, welches Informationen im Stil einer Fata Morgana an die Frontscheibe projiziert. Alles andere als eine Fata Morgana ist damit die Renaissance des Fließhecks. Selbst wenn Daimler mit dem CLS eher aus den Blöcken kam und BMW Ähnliches ins Programm nimmt – niemand parkt die Modelle so dicht nebeneinander wie Audi. Interessant, wenn man bedenkt, dass diese Karosserievariation vor kurzem keinen Stilbewussten hinterm Ofen hervorgelockt hat.

Schrägheck, das war doch was für Rentner, Briten und andere vermeintliche Geschmacksrandgruppen, bedient von Mondeo, Vectra und Co. Praktisch schon, aber metropol oder gar sexy? Diese Frage beantwortet der A7: mit einem klaren „Ja“.


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Technische Daten
Audi A7 Sportback 3.0 TDI Audi A7 Sportback 3.0 TDI Clean Diesel Quattro
Grundpreis53.200 €59.900 €
Außenmaße4969 x 1911 x 1420 mm4969 x 1911 x 1420 mm
Kofferraumvolumen535 bis 1390 l535 bis 1390 l
Hubraum / Motor2967 cm³ / 6-Zylinder2967 cm³ / 6-Zylinder
Leistung150 kW / 204 PS bei 3250 U/min180 kW / 245 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit235 km/h250 km/h
Verbrauch5,1 l/100 km5,9 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten