Eigentlich ziemlich unnötig: Gleich unter zehn verschiedenen Farbtönen können Mito -Interessenten wählen. Dabei hätte das Testwagen-Rot doch völlig ausgereicht. Schließlich trägt kein anderer Kleinwagen die italienische Motorsport-Farbe so stolz wie Alfas Sprössling. Aus jedem Blickwinkel kokettiert er mit historischen Sportwagen-Zitaten wie dem spitzen Kühler-Scudetto, kraftvoll ansteigender Seitenlinie oder runden LED-Rücklichtern.
Das Multiair-Triebwerk des Alfa Mito dreht leichtfüßig hoch
Brandneue Motorentechnik adelt den Kleinen jetzt beinahe zum Westentaschen-Ferrari : So kommt der elektrohydraulische Ventiltrieb des 1,4-Liter-Turbos ganz ohne Einlassnockenwelle aus und ermöglicht eine für jeden Zylinder und Lastzustand optimale Öffnung. Da das Multiair genannte System auch auf eine wirkungsgradsenkende Drosselklappe verzichtet, versprechen die Alfa-Techniker zehn Prozent mehr Leistung bei einem gleich großen Verbrauchsvorteil. Ab Ende Januar beglücken die Italiener leistungshungrige Mito-Fans sogar mit einer 170-PS-Variante des Multiair-Motors.
Von einem Garret-Lader mit bis zu einem bar Ladedruck zwangsbeatmet, legt sich jedoch schon der 135 PS starke Vierzylinder knapp über Leerlaufdrehzahl ins Zeug – vor allem, wenn die serienmäßige Fahrdynamik-Regelung DNA (Dynamik, Normal, All-Wetter) auf Knopfdruck 206 statt 180 Nm Drehmoment freigibt. Noch mehr als die absoluten Fahrleistungen beeindruckt zudem, wie leichtfüßig und kultiviert das Multiair-Triebwerk hochdreht.
Hoher Verbrauch und teure Extras im Alfa Mito
Ähnliche Raffinesse wäre auch der Federung zu wünschen, die kurze Querfugen unkaschiert durchstellt und auf langen Wellen kein Mittel gegen Vertikalbewegungen weiß. Auf schlechten Straßen untergraben zudem Klapper- und Poltergeräusche das Qualitätsempfinden. Mit seiner direkten Lenkung fährt der Mito dafür zackig ums Eck und bleibt lange neutral, auch wenn sich sportliche Fahrer in schnellen Kehren mehr Rückmeldung wünschen. Dafür nehmen sie die bequemen und üppig dimensionierten Sitze ebenso erfreut zur Kenntnis wie liebevoll gestaltete Instrumente und ein ausreichendes Platzangebot in Reihe eins. Mangels Kopf- und Beinfreiheit fühlen sich hinten allerdings nur Kinder auf längeren Strecken wohl. Der Blick zurück fällt auch aus einem anderen Grund enttäuschend aus: Die sparsame Heckverglasung macht den Mito zu einem der unübersichtlichsten Kleinwagen überhaupt.
Zu den teuren gehört er ohnehin: Mit 17.300 Euro liegt sein Preis schon in Kompaktklasse-Gefilden, vor allem, da so gängige Extras wie Klimaanlage, Alufelgen oder der wichtige Parkpiepser separat berechnet werden. Zudem fällt der Testverbrauch mit 8,2 Liter/100 km recht hoch aus.
Alfa Romeo Mito 1.4 TB 16V MultiAir | |
Grundpreis | 17.300 € |
Außenmaße | 4063 x 1720 x 1446 mm |
Kofferraumvolumen | 270 bis 950 l |
Hubraum / Motor | 1368 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 99 kW / 135 PS bei 5000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 207 km/h |
0-100 km/h | 8,8 s |
Verbrauch | 5,6 l/100 km |
Testverbrauch | 8,8 l/100 km |