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Antarctica 2 Expedition
Mit dem Traktor zum Südpol

Letzte Etappe einer abenteuerlichen Weltreise: "Tractor Girl" Manon Ossevoort aus den Niederlanden fährt mit einem Traktor zum Südpol. Und zurück. 4.700 Kilometer durch Schnee und Eis.

Antarctica 2 Expedition zum Südpol mit Massey Ferguson-Traktor 5610
Foto: Massey Ferguson

Im Jahr 2005 machte Manon Ossevoort erstmals von sich reden. Von Holland aus brach die damals 29jährige Schauspielerin mit einem serienmäßigen Deutz-Ackerschlepper auf, Afrika zu durchqueren. Mit dem überschaubaren Tempo des kleinen Traktors und entsprechend vielen, intensiven Eindrücken gelangte sie auf einer vierjährigen Tour bis nach Kapstadt – dort war die Reise erst einmal zu Ende und die Kasse leer. Nun startete Manon dank des Sponsorings von Massey Ferguson auf den letzten Teil der Fahrt: zum Südpol und zurück.

Unsere Highlights

Antarctica 2-Expedition

Antarctica 2 nennt sich die Expedition aus gutem Grund: 56 Jahre zuvor war ein Massey Ferguson-Traktor das erste Motorfahrzeug, das den Südpol erreichte. Sir Edmund Hillary, Erstbesteiger des Mount Everest, setzte bereits 1958 auf "Traktor-Power", um die Eiswüste zu bezwingen.

Dem gegenüber hat es Manon Ossevoort heute etwas komfortabler. Auf einem modernen MF 5610 von Massey Ferguson ist sie seit Ende November unterwegs. Der 5,5 Tonnen schwere Allrad-Schlepper ist mit einem 3,3-Liter-Dreizylinder-Diesel ausgerüstet, der es auf 110 PS und 413 Newtonmeter Drehmoment bringt. Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h.

Für die Antarctica 2 musste der Traktor kräftig umgebaut werden – neben Schneestürmen und unwegsamstem Gelände warten unter anderem auch Temperaturen bis zu -40 Grad im antarktischen Sommer auf die Reisegruppe. Unterstützt wird Manon dabei von den wohl besten Profis zu diesem Thema: die Isländer von Arctic Trucks, bekannt für ihre gewaltigen Umbauten von Toyota Hilux, sind mit von der Partie. Sie sorgen für den Transport von Equipment, Mechanikern und Begleitpersonal, sie trainierten Manon auch vor der Reise auf den isländischen Gletschern. Schon bei diversen Expeditionen zum Südpol haben die Wikinger von Arctic Trucks unter Beweis gestellt, was sie drauf haben.

Getankt wird Kerosin

Der Traktor wurde entsprechend dieser Erfahrungen präpariert. Die niedrigen Reifen mit Ackerschlepperprofil wurden für Niederdruck-Einsatz konzipiert und können mit 0,3 bar betrieben werden. Eine spezielle Thermo-Kabine mit Zusatzheizung schützt vor der unwirtlichen Natur, ein Vierpunktgurt die Fahrerin vor dem herausfallen.

Gegen den Sturz in eine der unzähligen Gletscherspalten wurde an der Front ein langer Ausleger montiert, der den Traktor abfangen kann, eine Seilwinde unterstützt bei notwendiger Bergung. Die Elektrik wurde ebenfalls komplett umgerüstet, um gegen die arktischen Temperaturen zu bestehen. Das Spezialöl in Achsen und Getriebe wird von Zusatzheizungen auf Temperatur gebracht, Lufteinlass und -filter so präpariert, dass weder Schneestürme noch Vereisung den Motor beschädigen können.

Wichtigstes Detail auf der fast 5.000 Kilometer langen Tour ist die Kraftstoff-Versorgung. Die Depots liegen bis zu 1.000 Kilometer auseinander, auf den Strecken dazwischen muss das Team autark sein. Neben dem Treibstoff-Vorrat, den die Arctic-Truck-Toyotas mitführen, bekam der Traktor einen Anhänger angepasst, auf dem 1.200 Liter Treibstoff in Fässern gebunkert werden. Außerdem bekam der MF 5610 einen auf den Dreipunkt-Kraftheber am Heck aufgesetzten 400-Liter-Zusatztank. Getankt wird statt Diesel Jet-A1-Kraftstoff – also Flugzeug-Kerosin. Das ist bis -47 Grad frostsicher.

Für den 7. Dezember ist die Ankunft am Südpol geplant, anschließend geht es nach einer kleinen Verschnaufpause wieder zurück zum Ausgangspunkt an der Novo Airbase. Wenn Sie die Tour tagesaktuell verfolgen möchten: unter diesem Link wird direkt von den Teilnehmern über den Status informiert.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten