Tour: Land Rover Experience Malaysia
Dschungel-Buch

Inzwischen sind wir im Sultanat Kelantan angelangt, Endspurt auf dem Weg zur Ostküste. An den Ausläufern des Taman Negara-Nationalparks arbeiten wir uns in Richtung des größten Binnensees des Landes vor, des künstlich aufgestauten Lake Kenyir.

„Welcome to the Jungle“ von Guns N’Roses röhrt aus einem Auto, standesgemäßer allmorgendlicher Weckruf seit einer knappen Woche. Die Teilnehmer schälen sich kurz vor Sonnenaufgang aus den Schlafsäcken, packen Feldbetten und Moskitonetze zusammen. Nur sieben Kilometer Fahrstrecke stehen noch bis zum Stausee auf dem Programm. Wir planen stramme fünf Stunden dafür ein. Zu optimistisch. Denn einfach so losfahren ist hier nicht drin. Bereits die Ausfahrt aus dem Camp, eine kleine Bachquerung, lässt zum ersten Mal an diesem Tag die Motorsägen kreischen, ein umgestürzter Baum liegt im Weg. Brückenbau über gewaltige Auswaschungen, Gräben auffüllen, das volle Programm eben, aber wir sind es ja inzwischen gewohnt. Das Tempo wird hier nicht in km/h gemessen, sondern in Metern. Heute werden es knapp 500 pro Stunde. Ein Vorausteam erkundet die Strecke, lichtet mit Macheten den „Weg“, damit er überhaupt zu erkennen ist. In zwei, drei Wochen wird ihn sich der Regenwald wieder zurückgeholt haben.

Kurz vor dem Etappenziel geht die Sonne unter. Der Urwald hat sich diesmal noch ein besonderes Schmankerl für uns einfallen lassen, damit die Nacht kurzweilig wird: Ein Platzregen verwandelt die rund 1000 Meter lange Abfahrt in eine seifige Rutschbahn, auf der man sich kaum zu Fuß halten kann. Also: abseilen. Vier Mann sichern mit einer Seilbremse, alle 30 Meter wird an einen neuen Baum umgehängt. Fortbewegung mit der gefühlten Geschwindigkeit der Kontinentalverschiebung. Nur einen Wimpernschlag schneller, und die Autos wären nicht mehr zu halten, würden mit stehenden Rädern bergab stürzen. Kein wirklich prickelnder Gedanke angesichts des rund hundert Meter tiefen Abhangs direkt neben der Fahrspur. Es ist weit nach Mitternacht, bis alle Autos unten sind. Welcome to the Jungle.

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Infos zu Malaysia

Die Anreise nach Kuala Lumpur ist einfach – der internationale Flughafen gehört zu den wichtigsten Drehkreuzen weltweit und wird entsprechend oft angeflogen. Beste Reisezeit ist der hiesige Sommer, bevor die Regenzeit beginnt. Durch die Lage nahe des Äquators herrschen ganzjährig gleich bleibende Temperaturen. Außer für seine Traumstrände ist Malaysia vor allem noch für den unberührten Urwald berühmt, wir stießen sogar auf Nashorn- und Leopardenspuren. Unsere Tour wird in Kürze auch für Selbstbucher von Land Rover Experience angeboten (www.landrover.de ). Wer lieber auf eigene Faust reist, kann sich vor Ort bei einem der einheimischen Spezialisten einmieten, die entsprechend präparierte Fahrzeuge  anbieten – mit normalen Mietwagen auf Serienreifen ist eine solche Tour hoffnungslos und auch gefährlich. Mit der Rainforest Challenge findet alljährlich im Dezember in Terengganu einer der wohl härtesten Offroad-Wettbewerbe der Welt statt. Die lokalen Scouts und Organisatoren der Rainforest Challenge geben übrigens gern Auskunft oder helfen mit Tipps aus – auf Englisch. Wir wurden auf unserer Tour unter anderem von Alyna Tai und Ah Tek begleitet, deren Hilfsbereitschaft und gute Laune uns in Erinnerung bleiben werden. Beide sind über malaisische Allrad-Seiten erreichbar: www.xmen4x4.com und beim Land-Rover-Club Malaysia (www.lrom.com ).

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