Tour: Land Rover Experience Malaysia: Dschungel-Buch

Land Rover Experience Malaysia
Dschungel-Buch

Veröffentlicht am 25.06.2010

Ein kleiner Segeltörn, ein kurzer Ausflug in den Wald und anschließend schön baden gehen. Klingt nach 08/15-Urlaub der gehobenen Kategorie und wäre eigentlich keinen Reisebericht auf 4wheelfun.de wert. Auch nicht, wenn das Segelrevier und die Strände zu den schönsten der Welt zählen. Dass der kleine Waldausflug allerdings quer durch Malaysia führt, von der West- zur Ostküste, hört sich bereits interessanter an. Wenn man auch noch weiß, dass die Route entlang des mit geschätzten 130 Millionen Jahren ältesten Waldgebietes dieser Erde führt, gibt es nur eine Entscheidung: nichts wie hin!

Denn dass der Weg durch den dichten Dschungel der malaiischen Halbinsel keine Spazierfahrt ist, wissen Offroad-Enthusiasten auf Anhieb. Schließlich findet hier alljährlich mit der Rainforest Challenge die wohl heftigste Allrad-Schlammschlacht des Planeten statt. In der Regenzeit, damit keine zu große Langeweile bei den Teilnehmern aufkommt. Die üblichen Wettbewerbsfahrzeuge dort sind bis an die Zähne bewaffnet – 35er-Reifen gehören zum Standard. Achssperren und kurze Übersetzung sind Pflicht, und ohne Seilwinde braucht man gar nicht erst zu starten. Und wir sollen da mit serienmäßigen Land Rover Freelander durch. Das klingt nach großem Spaß.

Auf die Idee mit den Freelander ist Land Rover Deutschland gekommen: Sie sind die Einsatzfahrzeuge für die Teilnehmer der Experience 2008. Und gleichfalls für uns, als Begleiter der Tour, für eine Woche im Oktober das mobile Zuhause. Oktober? Da war doch was? Richtig: Die Regenzeit – sie beginnt im Oktober und endet im März. Das kann ja heiter werden …

Geplant ist, von der Insel Langkawi im äußersten Nordwesten Malaysias einmal querdurch zur Ostküste ans südchinesische Meer zu fahren. Kuala Terengganu ist das Ziel, das es in sieben Tagen zu erreichen gilt. Luftlinie sind das etwas mehr als 300 Kilometer, die es allerdings in sich haben. Der Weg führt zunächst durch die Landesteile Kedah und Perak. Malaysia ist seit der Unabhängigkeit von den Briten 1957 in 13 Bundesstaaten aufgeteilt, die größeren davon auf der westlichen Halbinsel werden als Sultanate geführt, Staatsreligion ist der Islam. Allerdings fällt auf den ersten Blick das Vielvölkergemisch auf, denn Chinesen, Inder, Indonesier und Pakistani prägen in den größeren Städten das Bild. In den einsameren Bergregionen dagegen treffen wir auf die Ureinwohner, die Orang Asli (malaiisch für „Ursprüngliche Menschen“). Sie leben von dem, was der umgebende Urwald ihnen zu bieten hat, und wohnen in einfachen Hütten, teils auch in Dörfern, und zwar oftmals nur im Familienverbund.

Die Orang Asli sind an das Klima hier gewöhnt, uns macht es zu schaffen. Tagestemperaturen um die 35 Grad und die extreme Luftfeuchtigkeit lassen den Trip zum Deo-Dauertest werden. Der Abstecher in die Cameron Highlands ist daher hochwillkommen. Ein bisschen Schweizer Flair, riesige Teeplantagen, vor allem aber kühlere Temperaturen bringen eine kurze Verschnaufpause für die Teams, bevor es nach einer Hotelnacht wieder ab in den Wald geht. In den Autos beginnt es allmählich zu riechen wie im Raubtierkäfig. Alle paar Hundert Meter muss angehalten und der Weg durch den Urwald neu gebahnt werden. Ausspülungen werden überbrückt, Gräben aufgefüllt, Wegschneisen per Hacke und Schaufel geschlagen. Viel trinken, viel schwitzen, stundenlanges Garen im eigenen Saft. Die Dschungelcamps sind rustikal: Eine große Plane wird aufgespannt, darunter stellt sich jeder sein Feldbett, verziert mit üppigem Moskitonetz. Im Gegensatz dazu sprengt die Verpflegung jeden Vergleich. Scampi statt Tütensuppe, frisches Obst und Gemüse – die Küchencrew vom offensichtlich mit unerschöpflichen Vorräten vollgestopften 130er-Pick-up kann definitiv zaubern. Selbst Eiswürfel zum Sundowner, mitten im dampfenden Dickicht und eine Tagesreise von der nächsten Ortschaft entfernt. Alles kein Problem.

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