MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"1786026","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"1786026","configName":"ads.vgWort"}

Techno Classica 2010 - Volvo feiert 75 Jahre PV36
Drei aus 25 - der Stromlinien-Volvo PV36

Inhalt von

75 Jahre Stromlinienvolvo: Volvo feiert auf der Techno Classica 2010 in Essen ein ganz untypisches Fahrzeug der Firmengeschichte, den Volvo PV36, genannt Carioca. Nur 25 von 500 gefertigten PV36 sind heute noch bekannt - drei davon stehen auf der Techno Classica 2010.

Volvo PV36
Foto: Volvo

Die drei Exemplare bilden die verschiedenen Erhaltungszustände ab. Einer der in Essen ausgestellten Volvo PV36 wird in originalem "Moorzustand" gezeigt. Das Wrack wurde in einem Torfmoor gefunden. Ein weiteres Exemplar ist teilrestauriert und der dritte Volvo PV36 kommt vollrestauriert nach Essen.

Einer der seltensten Volvo - nur 500 Volvo PV36 wurden gebaut

Als der Volvo PV36 im Jahr 1935 bei den Händlern in den Verkaufsräumen steht, ist das Staunen groß. So konsequent auf Stromlinie getrimmt kleiden sich nur wenige Fahrzeuge. Auch heute noch wirkt der nach einem spanischen Tanz Carioca genannte Volvo untypisch - und futuristisch. Bis dahin werden eher konventionell gezeichnete Modelle nach Vorlagen des schwedischen Künstlers Helmer MasOlle gebaut.

Auch heute wirkt der Volvo PV36 etwas markenfremd. Zwar gibt es später eine Zeit der Rundungen mit Buckelvolvo (PV444) sowie Amazon (P122) und eleganten Coupés (P1800) und natürlich dem Schneewittchensarg (P1800 ES) - doch prägen vor allem die Volvo Typen 244 bis zur 700er-Reihe - die Massenautos - mit ihrem Hang zu rechten Winkel die Volvo-Formensprache.

Der Volvo PV36 entsteht im Alleingang

Den revolutionären Stromlinien-Volvo setzt der Ingenieur Ivan Örnberg um. Örnberg kommt 1931 vom amerikanischen Unternehmen Hupp Motor Cars Company (Hersteller der Hupmobile) nach Schweden und entwickelte den Volvo PV36 im Alleingang. Bei Hupp ist ab 1932 auch Raymond Loewy mit dem Design von Automobilen beschäftigt, einer der bekanntesten Industriedesigner.

Nach der Vorstellung des Volvo PV36 wird Örnberg vorgeworfen, eine Kopie des Chrysler Airflow, der ein Jahr vor dem PV36 erschien, geschaffen zu haben. Doch der Zeitrahmen zieht diese Vorwürfe in Zweifel: In nur einem Jahr Entwicklungszeit müsste Örnberg schon Einblicke in die Entwicklungsunterlagen des Airflow gehabt haben. 1935 kommt der Volvo PV36 auf den Markt - in einer Zeit, als Volvo weniger als 1.000 Fahrzeuge pro Jahr verkauft. Der Entwickler Ivan Örnberg stirbt bereits ein Jahr später.

Neue Anlagen für neue Formen

Der Name PV36 soll darauf hinweisen, dass es sich um ein Fahrzeug aus der Zukunft handelt. Doch die Kunden müssen für das futuristische Auto einen stolzen Preis zahlen. Mit geforderten 8.500 Schwedischen Kronen kostet der PV36 von Volvo rund ein Drittel mehr als andere Volvo-Modelle und 1.000 Kronen mehr als ein De Soto Airflow.

Die Technik des strömungsgünstigen Volvo kann sich sehen lassen. Er besitzt Einzelradaufhängung vorne und als erster Volvo überhaupt eine gepresste Stahlblechkarosserie, die auf einem stabilen Rahmen mit Querverstrebungen aufgesetzt ist. Die Bauweise übernimmt Volvo auch für die späteren Modelle wie etwa PV51 und PV52.

Als Antrieb kommt ein 80 PS starker Sechszylindermotor mit 3,6 Liter Hubraum. Die vier Fahrzeugtüren sind an der B-Säule angeschlagen und öffnen gegenläufig.

Venus Bilo - der erste Stromlinien-Volvo von Ericsson

Schon 1933 zeigte Volvo mit dem Venus Bilo ein erstes Stromlinienfahrzeug auf Basis des Volvo 655. Als Initiator des Aerodynamik-Projekts nannte Volvo Gustaf L.M. Ericsson vom gleichnamigen Telefonunternehmen. Der Prototyp Venus Bilo ist noch radikaler als das spätere Serienfahrzeug PV36 gezeichnet und soll den Kraftstoffverbrauch minimieren. Auch der Unterboden des Fahrzeugs wurde verkleidet, um Verwirbelungen zu verhindern.

Erfolglose Stromlinienautos: De Soto und Chrysler Airflow, Hupmbile Aerodynamic und Volvo PV36

Doch bei allen guten Vor- und Ansätzen, der Volvo PV36 teilt mit seinen amerikanischen Stromlinienbrüdern das Schicksal. Sie kommen deutlich zu früh, als die Zeit noch nicht reif für die weich fließenden Formen ist. De Soto und Chrysler Airflow sowie der Hupmobile Aerodynamic werden nach kurzer Zeit eingestellt. Die letzten der insgesamt 500 Modelle des Volvo PV36 werden 1938 gebaut.
 
Die Techno Classica findet vom 7. bis 11. April in Essen statt. Weitere Informationen gibt es in unserem Techno Classica Spezial.

Techno Classica 2010 - Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Öffnungszeiten
07. April14.00 Uhr bis 20.00 Uhr (nur Presse- und Fachbesucher)
08. April10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
09. April10.00 Uhr bis 19.00 Uhr
10. April9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
11. April9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
++++++++++++++++
Eintrittspreise
Tageskarte20 Euro
Tageskarte ermäßigt:16 Euro
Kinder von 8-16 Jahre:zehn Euro
Kinder bis 8 Jahre:Eintritt frei
Familienkarte(Eltern mit zwei Kinder bis 17 Jahre):50 Euro
Premiumkarte (nur 1. Tag):30 Euro
Umfrage
Besuchen Sie die Techno Classica in Essen?
2 Mal abgestimmt
Ja
Nein
Mal sehen
Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 10 / 2024

Erscheinungsdatum 05.09.2024

148 Seiten