Techno Classica 2010: Mercedes macht auf Supersport

Techno Classica 2010 - Mercedes-Sonderschau
Mercedes macht auf Supersport

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Veröffentlicht am 06.04.2010

In Halle 1 der Techno Classica 2010 finden die Besucher den Messestand von Mercedes, der mit rund 4.500 Quadratmetern zu den größten der gesamten Messe gehört. Mehr als 1.100 Quadratmeter sind für die zehn Supersportwagen reserviert.

Die Supersportler von Mercedes aus 103 Jahren

Mit einem 107 Jahre alten Wagen beginnt die Sportwagen-Chronologie: Der Mercedes Simplex von 1903 wird von 35 PS angetrieben. Drei Jahre zuvor erscheint mit dem Typ 35 PS das erste Auto, das den Namen "Mercedes" trägt. Die Tochter des Mercedes-Kunden Emil Jellinek fungiert als Namenspatronin. 1902 steigt die Leistung des sportlichen Wagens auf 40 PS, der Wagen bekommt den Beinamen Simplex, der die leichte Bedienbarkeit betont. Im Jahr 1903 folgt der Mercedes Simplex 60 PS, mit dem der belgische Rennfahrer Camille Jenatzy beim Gordon-Bennett-Rennen den ersten Rang holt.

1911 bringt Mercedes den 37/90 PS auf den Markt. Es ist der letzte Wagen von Mercedes mit Kettenantrieb, die Modelle nach ihm besitzen Kardanantrieb. Im 37/90 PS steckt ein Vierzylinder mit 9,5 Liter Hubraum. Mit einem modifizierten Mercedes 37/90 PS gewinnt der Amerikaner Ralph de Palma 1912 und 1914 den Vanderbilt-Cup.

Die weiße Legende - der Mercedes SSK

Die Kompressor-Rennwagen von Mercedes gehören zu den bekanntesten Rennwagen der Automobilgeschichte. Legenden umranken die monströsen Fahrzeuge und wer schon einmal einen mit Kompressor druckbeatmeten SSK gehört hat, wird es niemals wieder vergessen. Bis zu 250 PS leisten die Vorkriegsboliden. Nur 33 Exemplare des Mercedes SSK werden gebaut - heute existieren weitaus mehr. Wer einen originalen SSK sehen möchte, kann dies auf der Techno Classica 2010 in Essen.

Mercedes verleiht Flügel - dem Mercedes 300 SL von 1954

Den Flügeltürer von Mercedes erkennt fast jedes Kind, ist er doch fester Bestandteil der Automobilgeschichte geworden. Der W198 leistet als eines der ersten Serienautos mit Einspritzung vor 56 Jahren schon 215 PS. Einer von insgesamt 1.400 gebauten 300 SL wird auf dem Mercedes-Messestand zu sehen sein. Wer sich einen 300 SL zulegen möchte, sollte sich bei den Händlern auf der Techno Classica 2010 umschauen - dieser Oldtimer gehört zu den am meisten gehandelten.

C wie Wankel - der Mercedes C111 von 1969

Auch Mercedes gehörte in den späten 1960er-Jahren neben Mazda und NSU zu den Herstellern, die den von Felix Wankel entwickelte Kreiskolbenmotoren durchaus Potential für die Zukunft zuschrieben. Das Experimentalfahrzeug C111 kündet auf der Techno Classica von den Anstrengungen der Ingenieure. Sie entwickelten einen Vierscheiben-Wankelmotor, der 350 PS leistet und dessen Serienfertigung letztlich - trotz vieler Vorbestellungen - an dem schlechteren Wirkungsgrad und den strengeren Umweltauflagen scheitert.

Nimm Zwölf - der C112 von 1991
 
Nur eine Ziffer unterscheidet den C 112 von seinem historischen Vorbild, doch dieser Supersportwagen hat wenig gemein mit dem Wankel-Sportler. Der kompromisslos entwickelte C 112 wurde 1991 präsentiert. Mit ihm wollten die Mercedes-Ingenieure neue Technologien erproben. Das ABC-Fahrwerk (Active Body Control) und als Luftbremse einsetzbare Front- und Heckspoiler sowie ein Abstandswarner waren an Bord.

Im Innenraum verwöhnte eine Lederausstattung, Klimaautomatik und Stereoanlage die Passagiere. Für Vortrieb war der Sechsliter-V12 aus dem SL (R129) vorgesehen, der in dem C 112 mehr als 400 PS leisten sollte. Ganz klar, der C112 sorgte 1991 auf der IAA für glänzende Augen. mehr als 700 Bestellungen sollen eingegangen sein. Doch trotz dieser positiven Resonanz verabschiedete sich Mercedes von dem Gedanken an eine Serienfertigung.

Der FIA-GT-Sieger: Mercedes CLK-GTR

Mit dem Mercedes-Benz CLK GTR holte das Team AMG 1997 die FIA-GT-Meisterschaft. Den Supersportler gab es ab dem April 1997 auch als Straßenversion. Der 560 PS-V12 sorgte für überragende Fahrleistungen, der Preis von etwa 2,65 Millionen Mark für einen exklusiven Kundenkreis. In zwei Jahren wurden nur 25 Fahrzeuge gebaut.

Aus Vision SLR wird in fünf Jahren SLR McLaren

1999 sorgte Mercedes mit dem Vision SLR für staunende Gesichter auf der Detroit Auto Show. Fünf Jahre später geht die Studie als Mercedes-Benz SLR McLaren in Serie. Die Verbundbauweise aus Aluminium und CFK in Verbindung mit einem 5,5-Liter-V8 lässt das Coupé in 4,2 Sekunden auf Tempo 200 beschleunigen, bei 320 km/h endet der Vorwärtsdrang.

Bernd Schneiders Arbeitsgerät für die Straße: Mercedes CLK DTM AMG

2003 gewinnt Bernd Schneider auf seiner Rennversion des Mercedes-Benz CLK die Deutsche Tourenwagen Masters. Im Jahr darauf gibt es die Rennsporttechnik auch für die Straße zu kaufen - 582 PS verlangen nach einer kundigen Hand. Wer möchte, kann das Auto auf 320 km/h beschleunigen, dann wird elektronisch abgeregelt. Die 100 Exemplare des Renngerätes sind schnell vergriffen.

Der Bogen zur Gegenwart trägt die Flügel der Vergangenheit

Mit dem Mercedes-Benz SLS AMG bringen die Stuttgarter 2010 auch ein Stück Vergangenheit auf die Straße - der neue Supersportwagen trägt wie sein historisches Vorbild, der 300 SL, wieder Flügeltüren. Die Karosserie zieht sich über ein Aluminium-Spaceframe, befeuert wird der Wagen von einem 6,3-Liter-V8 mit 571 PS.
 
Neben den Supersportwagen finden die Techno Classica-Besucher auf dem Messestand einen großen Bereich für die Mercedes-Clubs und das Classic Center, das anhand eines 300 SL, der in drei Stadien der Restaurierung gezeigt wird, seine Restaurierungskompetenz unter Beweis stellt. Weitere automobile Höhepunkte sind ein Mercedes-Benz 500 K Cabriolet und die Youngtimer der Young Classics. Das noch junge Angebot von Mercedes-Benz wendet sich an Liebhaber, die hier einen Youngtimer mit einer Jahres-Garantie und inklusive Versicherung kaufen können.