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Le Mans Classic 2014
24 Stunden vor dem Start

Inhalt von

10 Gründe, warum es sich lohnt, bereits am Freitag nach Le Mans zum 24-Stundenrennen für historische Sportwagen und GT-Autos anzureisen. Und warum es mit einem Wohnmobil am meisten Spaß macht.

Le Mans Classic 2014, Vorbericht, Qualifying
Foto: Dino Eisele

1. Die Anreise

Im Cockpit unseres 2,62 Meter hohen Wohnmobils vom Typ Dethleffs Globebus I15 sitzen wir fast so hoch hinter der Panorama-Scheibe wie die Fahrer der wenigen Trucks, die wir auf den französischen Autobahnen überholen. Dank Wohnmobil blicken wir zum ersten Mal kilometerweit über die grüne Landschaft, entdecken dort kleine Ortschaften und Gutshöfe, sehen weit vor uns das grau Band der Straße, wie es sich durch Täler und über die Hügel schwingt. Dank der Technik des Fiat Ducato fahren wir mit 130 km/h auf dem Tacho. Mehr ist sowieso nicht erlaubt.

Unsere Highlights

2. Der Parkplatz

Wegen des obligaten Stop and Go rund um Paris sind wir nach etwa neun Stunden Fahrt ab Stuttgart in Le Mans angekommen. Es war etwas mühsam, den Presse-Parkplatz zu finden. Außerdem hieß es bei der Akkreditierungs-Stelle: No Camping! No Motorhomes! Parkwächter in offiziellen Warnwesten schickten uns anschließend fast bis zum Atlantik, aber nicht zum Presse-Parkplatz P10 Sud. Der befindet sich direkt hinter den Tribünen gegenüber der Boxenausfahrt, wo wir ohne Probleme unseren Camper parken und mit Strom versorgen konnten. Wie so oft in Frankreich gilt die schlichte Regel: Don‘t ask do it! Und übrigens: Der reguläre Camper-Platz für normale Besucher ist gerade mal 200 Meter von der Rennstrecke entfernt.

3. Der Übernachtungs-Notstand

Die Zahlen sprechen für sich: Über 450 Rennwagen, dazu 8.000 Klassiker und moderne Autos der Clubs plus deren Fahrer, Team-Mitglieder und Freunde erschöpfen bereits die Übernachtungs-Kapazitäten in der Sarthe: Rund um Le Mans geht im Umkreis von bis zu 100 Kilometer nichts mehr. Obwohl es keine offiziellen Zahlen gibt, ist Le Mans Classic die wohl größte Oldtimer-Rennsport-Veranstaltung der Welt. Gut, wenn man sein Bad und Bett im Wohnmobil einfach mitbringt.

4. Der Mythos Le Mans

Doch jetzt zur Sache. Direkt hinter unserem Wohnmobil steigen wir die Stufen einer der Tribünen hoch, die gegenüber der riesigen "Grande Tribune" liegen und blicken ehrfürchtig hinüber. Sie ist das Wahrzeichen von Le Mans und gleicht einer Weltraum-Station auf dem Mars: unten die Boxengasse, darüber hinter verspiegelten Scheiben das riesige Pressezentrum und weiter oben die steil ansteigenden Tribünen, gekrönt von einer im Wind flatternden Flaggenreihe. Zusammen mit den Tribünen auf der anderen Seite entsteht ein künstliches Tal, durch das bereits die ersten Rennautos donnern.

5. Spaziergang durch die Fahrerlager

Jedes der sechs Startfelder, die jeweils für 43 Minuten drei Mal auf die Strecke gehen, hat sein eigenes Fahrerlager. Ein Fahrerwechsel pro Rennen ist vorgeschrieben, Nachtanken verboten. Die Boxenanlage wird nur für die Pit-Stopps benutzt, sodass alle Rennwagen in den Zeltlagern von den Zuschauern problemlos besichtigt werden können.

6. Spaziergang durchs Village

Hier gibt es die Verkaufs-Buden mit Allem, was Auto-Maniacs den Puls erhöht: Stilvolle Kleidung, Modellautos, Antikes, Bücher und mehr. Dazu das "Village Motos", das klassische Motorräder aus England und Italien, darunter herrliche Umbauten. Und essen kann man im Village auch, ist allerdings nicht ganz billig: Cheeseburger mit Pommes und Bier (0,5) für rund 20 Euro.

7. Die Sonderschauen

Im Village zu sehen: Austellung mit Technik-Entwicklungen, die erstmals in Le Mans zum Einsatz kamen wie zum Beispiel der erste Sportprotoyp mit Wankelmotor von Mazda. Dazu Sonderkarosserien aus Frankreich

8. Das Nacht-Training

Zuerst die sich überschneidenden Lichterpaare der Scheinwerfer, wenn die Rennwagen zu Beginn der Zielgeraden aufs Gas drücken. Dann der unvergleichliche Klang der Motoren im Tribünental von Le Mans, wenn bei maximaler Drehzahl hochgeschaltet wird: das gepresste Trompeten der Vierzylinder, das tiefe Donnern der V8 und das schrille Kreischen der Sechszylinder-Boxer. Im Vorbeifahren erkennt man vage den Typ, die Bremslichter gehen kurz an, und der Wagen wirft sich mit fast unvermindertem Tempo in die schnelle Dunlop-Kurve.

9. Die verrückten Autos

Viele der bei Le Mans Classic startenden Rennwagen sind auch in Goodwood oderauf dem Nürburgring zu bewundern: Ford GT 40, AC Cobra, Jaguar E-Type, Porsche 911 und mehr. Doch in Le Mans gehen auch skurile Hubraum-Zwerge an den Start, von denen wir einige in unserer Foto-Show zeigen. Die Kleinsten mit nur 750 Kubikzentimeter wie der Callista von 1951 oder der Osca von 1957.

10. Die Club-Präsentationen

Am Samstag-Vormittag gehört die Rennstrecke den Clubs. Und es lohnt sich, rechtzeitig auf den Beinen zu sein: Auch hier gibt es Autos in einer Vielfalt und Menge zu sehen, dass man nur noch staunen kann. Französische und britische Clubs zeigen ihre antiken und modernen Schätze: Dodge Viper, TVR in allen Varianten, Corvette aller Jahrgänge, Supersportler Jaguar XJ 220 und Ferrari F40, dazwischen langsame, offene Oldtimer aus den 30ern, beherzt und ohne Kopfschutz gefahren. Der ganz normale Wahnsinn Le Mans.

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