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"Kia goes electric" Leser-Test-Drive 2017
Erste E-Auto-Erfahrungen mit dem Optima PHEV

Vier Wochen lang können auto motor und sport-Leser verschiedene Electric-Modelle von Kia testen: Erik Pfalzgraf fährt den Optima SW als Plug-In-Hybrid. Nach drei Wochen steht fest: Der Optima überzeugt die gesamte Familie, der Hybrid auch. Mit einer Einschränkung.

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Foto: Roman Domes

Es passt eigentlich perfekt, dass die Europa-Zentrale von Kia in Frankfurt steht. Warum? Ganz sicher nicht aufgrund der Architektur: Direkt neben den spitzen Wolkenkratzern und den Messehallen, die größer sind als so manches Flughafen-Terminal, sieht das Kia-Hochhaus fast ein bisschen verloren aus.

Unsere Highlights

Vier Leser, vier Modelle, vier Wochen

Nein, es passt deshalb so gut, weil in diesen Messehallen bis vor wenigen Tagen noch die IAA 2017 stattfand, die Automesse, die zeigen sollte, wie wir in Zukunft unterwegs sein werden. Und das ist wohl elektrisch beziehungsweise mindestens teilelektrisch.

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Roman Domes
Vier Leser von auto motor und sport dürfen die Kia Electric-Modelle vier Wochen lang ausprobieren. Darunter auch Erik Pfalzgraf (1. v.l.), der genau diesen Optima SW Plug-In-Hybrid testen darf.

Der koreanische Autohersteller Kia bietet – wie viele große Hersteller – schon einen Teil der Produktpalette mit Elektro- beziehungsweise Hybridantrieb an: den Niro als klassischen Hybrid und Plug-In-Hybrid, den Soul als vollständig elektrisches Fahrzeug und den großen Optima SW – ebenfalls als Plug-In-Hybrid. Alle natürlich mit siebenjähriger Garantie. Vier Leser von auto motor und sport dürfen diese vier Modelle nun vier Wochen lang ausgiebig testen und mit ihnen Erfahrungen sammeln und weitergeben.

Für Erik Pfalzgraf aus der Pfalz (wie passend) wird's in den kommenden Wochen ein praktischer Plug-In-Hybrid: der Kia Optima SW. Gut, denn Platz braucht Erik. „Wir sind eine fünfköpfige Familie“, sagt der 43-jährige aus Landau. Er, seine Frau und seine drei Kinder finden sonst in einem Honda FR-V zurecht. Außerdem steht noch ein Kleinwagen parat. „Ich bin sehr gespannt, wie sich der Optima SW Plug-In-Hybrid schlägt, Erfahrungen mit Elektro-Autos habe ich noch gar nicht.“

Erik Pfalzgraf fährt Optima SW Plug-In-Hybrid

Der Kia Optima SW Plug-In-Hybrid unterscheidet sich von außen kaum sichtbar von seinen reinen Verbrennerkollegen. Ein paar akzente in Babyblau, aerodynamisch gestaltete Felgen und Stoßfänger an Stoß und Heck – plus: die Ladeklappe hinter dem vorderen linken Radhaus. Das war's. Der Grund-Sportlichkeit des Optima tut seine Hybridisierung keinen Abbruch. Im Gegenteil: Mit 205 PS ist der Optima durchaus sportlich motorisiert. Der Saugmotor mit zwei Litern Hubraum leistet 156 PS sowie 189 Nm maximales Drehmoment.

Die Batterie hat eine Kapazität von 11,26 Kilowattstunden, der Elektromotor eine Leistung von 50 kW, was in alter Währung etwa 68 PS sind. Dazu kommt ein Drehmoment von 205 Nm. Im Systemverbund sind's 375 Nm – das reicht für einen 100er-Spurt in weniger als zehn Sekunden. Im Vergleich mit dem normalen Optima SW ist der Plug-In-Hybrid nicht mehr ganz so praktisch, aber noch immer praktisch genug: Das Kofferraumvolumen beträgt 440 Liter.

Woche 1: „Mir fällt eigentlich nichts Negatives auf!“

Der Kia Optima SW PHEV ist als Plug-In-Hybrid mit einem Verbrauch von nur 1,4 Litern angegeben. Erik Pfalzgraf darf im Rahmen des Kia-Lesertestdrive von auto motor und sport und Kia einen Hybrid-Kombi fahren – auf den niedrigen Verbrauch kam er allerdings nicht. „Ich vermute, die Heimfahrt aus Frankfurt über die Autobahn war ausschlaggebend für den eher hohen Benzinverbrauch“, sagt er. Hoher Benzinverbrauch? 5,1 Liter waren es im Schnitt in der ersten Woche. „Mein Ziel ist jetzt, einen Verbrauch von zwei Litern zu erreichen“, sagt Erik Pfalzgraf.

Nun ist er Optima SW PHEV ist Plug-In-Hybrid, den man zuhause an der Steckdose aufladen kann, sofern man keine Wallbox besitzt. Die hat Erik Pfalzgraf nicht – und auch sonst keinerlei Erfahrungen mit Elektro- oder Hybrid-Autos. „Das Aufladen geht tatsächlich so einfach wie bei einem Handy!“, lautet sein Resümee nach der erste Ladung an der heimischen Steckdose mit Schuko-Stecker. Insgesamt dauerte das laden des 11,3 kWh großen Akkus rund 5,5 Stunden.

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Erik Pfalzgraf
Herbst im Hybrid: Die Pfalzgrafs sind große Fans des Optima SW, nur der Verbrauch lässt noch etwas zu wünschen übrig.

Probleme beim Laden gibt's nur, wenn er nicht zuhause ist: „Gerade mal zwei Schnellladestationen werden auf dem Navigationsgerät oder auf entsprechenden Internetseiten angezeigt.“ Das ist dürftig und zeigt, dass die Infrastruktur für Elektroautos in ländlichen Gegenden noch nicht einmal annähernd bereit ist für Autos, die nur mit Strom fahren. Der Optima SW PHEV ist sozusagen das perfekte Auto, um das lautlose Cruisen ohne Reichweiten-Angst einmal auszuprobieren.

„Es macht Spaß im E-Betrieb geräuschlos durch die Stadt zu cruisen. Mir sind einige interessierte Blicke aufgefallen, sei es während der Fahrt oder beim Parken auf dem Supermarktparkplatz. Der Optima sieht einfach schick und sportlich aus!“

Nachteile? „Wirklich schwer zu finden“, sagt Erik Pfalzgraf. „Mit drei Kindern ist der Platz auf der Rückbank eines Kombis natürlich nicht ganz so üppig wie in unserem Honda-Van“, sagt er schließlich. Und sonst? „Mir fällt wirklich nichts ein!“ Auch seine Frau scheint der Kia überzeugt zu haben, sie fährt damit mittlerweile jeden Tag zur Arbeit. Einmal schrieb sie eine SMS an ihren Mann: „Das ist ein Auto für mich!“

Die erste Woche der Pfalzgrafs in Zahlen

  • Fahrzeug: Kia Optima SW PHEV
  • Testzeitraum: 19.9. bis 25.9.
  • Zurückgelegte Strecke: 450 Kilometer
  • Durchschnittsverbrauch: 5,1 Liter / 100 Kilometer

Woche 2: „Wir haben den Verbrauch auf 4,4 Liter gesenkt!“

Nach zwei Wochen sollte Erik Pfalzgraf doch endlich etwas an dem Kia Optima SW gefunden habe, dass ihm nicht gefällt. Oder? Keine Chance, der 43-Jährige und seine Frau tun sich schwer, den Optima zu kritisieren. Könnte es ein größeres Lob für einen Autohersteller geben? Wohl kaum. In der zweiten Woche fuhren die Pfalzgrafs insgesamt 240 Kilometer im bunten Mix aus Stadt, Land und Autobahn mit dem Optima – die klassische Pendlerdistanz, rechnet man mit etwa 40 Kilometern am Tag und einem Tag Pause.

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Erik Pfalzgraf
Alles tippitoppi: Den Kids von Erik und Christine Pfalzgraf gefällt der Optima SW. Sieht man!

Insgesamt wurde der Optima SW PHEV fünf Mal vollgeladen – wie in Woche 1 stets an der Haushaltssteckdose. „Nächste Woche werden wir allerdings einmal eine Schnell-Ladestation ausprobieren“, kündigt Erik Pfalzgraf an, der mittlerweile eine Menge Erfahrungen gesammelt hat – auch für den Elektro-Betrieb. „Mit der Zeit schaffe ich es, möglichst lange elektrisch zu fahren – das spornt an, den Benzinverbrauch so gering wie möglich zu halten!“ Verbrauchte der Optima in Woche 1 noch 5,1 Liter auf 100 Kilometer waren es in Woche 2 nur noch 4,4 Liter. Und das ohne den Bordcomputer zu resetten. „Das gefällt mir schon gut, auch in Sachen Umweltschutz“, sagt Erik.

Der Optima SW kommt bei der Umwelt gut an, auch wenn man das man das auf die Reaktionen der Leute bezieht, die den Plug-In-Hybriden zum ersten Mal sehen. „Neulich konnte ich morgens vor der Arbeit neugierige Blicke eines Herrn beobachten, der seinen Kaffee neben einem Wagen eines Premium-Herstellers trank und den Kia von allen Seiten begutachtete.“, erzählt Erik Pfalzgraf, schon fast stolz auf sein Testobjekt. Würde sich ein Kauf lohnen? „Grob gerechnet kann ich mir vorstellen, dass sich der Optima Plug-In im Vergleich zu einem reinen Benziner bei ca. 170.000 km Gesamtfahrleistung lohnen könnte. Muss ich den Wagen wirklich schon in zwei Wochen wieder zurückgeben?!“

Woche 2 der Pfalzgrafs mit dem Optima SW PHEV in Zahlen

  • Testzeitraum: 26.9. bis 3.10.2017
  • Zurückgelegte Strecke: 240 Kilometer
  • Verbrauch: 4,4 Liter / 100 Kilometer

Woche 3: „Optima? Ja! Hybrid? Eher nicht.“

In der dritten Woche mit dem Optima SW PHEV können die Pfalzgrafs nur wenig Neues berichten – das positive Fahrgefühl überwiegt, Schwachstellen können weiterhin nicht ausgemacht werden. Insgesamt 271 Kilometer bewegten Erik und Christine den weißen Kombi mit den blauen Akzenten. „Wir haben den Verbrauch auf 4,0 Liter senken können“, berichtet das Ehepaar.

Das Experiment, den Optima SW PHEV an einer Schnellladestation wieder aufzuladen, schlug leider fehl. Allerdings nicht, weil der Optima nicht wollte. Die einzige Schnellladesäule in der Umgebung war leider dauerbesetzt. Das ist der einzige richtige Kritikpunkt, der am Ende aller Tage zwar nicht die Schuld des Optima ist, ihn aber dennoch trifft. Gefahren kann trotzdem werden, aber eben nur im klassischen Hybrid-Modus, in dem der Motor den Akku wieder auflädt.

„Inzwischen sind wir schon richtige E-Auto-Profis geworden“, schwärmt Erik. „Wir wollen den Verbrauch immer so niedrig wie möglich halten und fahren deshalb am liebsten im rein elektrischen Modus!“ Verzicht? Nicht doch. „Die Begeisterung überwiegt auch in der dritten Woche noch!“

Auch die Bekannten und Verwandten sind vom Kia Optima SW PHEV angetan, berichten die Pfalzgrafs. „Die meisten waren überrascht von der hohen Qualität, die im Innenraum herrscht“, heißt es. Vielleicht, so sagt Erik, mussten einige erst einmal ein paar Vorurteile und die „Markenbrille“ ablegen – und sich vom Optima überzeugen lassen. Überzeugt hat er Erik und Christine auf jeden Fall. „Wir würden uns wahrscheinlich trotzdem für einen normalen Verbrennungs-Optima entscheiden – ohne Hybridtechnik.“ Warum? Einfache Antwort: Die Modelle mit Otto- oder Dieselmotor sind einfach günstiger.

Die dritte Woche mit dem Kia Optima SW PHEV

  • Testzeitraum: 4.10. bis 11.10.2017
  • Zurückgelegte Strecke: 271 Kilometer
  • Verbrauch: 4,0 Liter / 100 Kilometer

Woche 4: „Der Optima hat uns schwer beeindruckt!“

Zum Abschluss kamen noch einmal 242 Kilometer auf den Kia Optima SW Hybrid – und wieder konnte der Verbrauch gedrückt werden. In der letzten Woche auf 1,4 bis 1,6 Liter pro 100 Kilometer. Damit sinkt der Durchschnittsvebrauch in der vierwöchigen Testphase auf weniger als 4,0 Liter – bei mehr als 200 PS durchaus ein respektabler Wert. Die Batterie wurde in der vierten Woche vier Mal vollgeladen – wie immer per Hausstrom. „Wir konnte zwar einmal beim Supermarkt an einer Schnellladesäule parken, hatten dann aber nicht das passende Kabel für den Stecker dabei!“ Gleiches Spiel bei einem Baumarkt im Nachbarort. Ladestation vorhanden, passendes Kabel nicht. Schon eigenartig, dass man sich das selbst zulegen muss.

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Erik Pfalzgraf
Lade-Problem: Dem Kia Optima SW PHEV mangelt es an passenden Ladekabeln für einige Ladestationen.

Ansonsten bleibt Erik Pfalzgraf aber bei seiner Einschätzung: „Wir haben wirklich wenig am Kia Optima SW Plug-In Hybrid auszusetzen!“ Die Verarbeitung sei top, das Design schön, komfortabel und sicher sei er mit den passenden Ausstattungen auch. „Wenn's um praktische Talente geht, schlägt er mit seinem Kofferraumvolumen sogar unseren Van!“ Ganz unwichtig wäre bei einer Kaufentscheidung natürlich nicht, dass Kia sieben Jahre Garantie auf das Fahrzeug gibt – als „Rundum-Sorglos-Paket“ quasi.

Nach vier Wochen Kia Optima SW PHEV konnten die Pfalzgrafs einiges über das Auto und das Thema Hybrid lernen – und sind durchaus angetan von beiden. „Das Thema Elektromobilität ist spannend und zugleich sehr wichtig für unsere Zukunft und unsere Umwelt. Für uns käme auf jeden Fall ein Hybrid oder Plug-In Hybrid Fahrzeug in Frage, mit dem wir tägliche Strecken im reinen Elektrobetrieb fahren könnten.“

Auch einen Kia haben die Pfalzgrafs bisher noch nicht fahren können. „Der Optima hat uns vollends überzeugt: hochwertig und mit sportivem Design!“ Dass der Wagen im Bekanntenkreis so gut ankommen, hätte Erik Pfalzgraf auch nicht erwartet. „Nach einer so ausgiebigen Probefahrt kann ich behaupten, dass der Optima SW der absolut richtige Wagen für uns wäre!“

Die vierte Woche der Pfalzgrafs im Kia Optima SW PHEV

  • Testzeitraum: 12.10. bis 29.10.
  • Zurückgelegte Strecke: 242 Kilometer
  • Verbrauch: 1,6 Liter / 100 Kilometer
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten