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IAA 1965
CO-Emmission und Brennstoffzelle

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Bei der IAA 1965 macht sich ein Paradigmenwechsel bemerkbar: Es geht nicht mehr um die Motorisierung an sich, sondern um eine Individualisierung und Diversifikation. Ein Käfer als Standard-Gebrauchsgegenstand reicht nicht mehr, nun bieten die Hersteller ganze Fahrzeugflotten, um für jeden das Richtige anbieten zu können.

NSU, Autonova Fam, IAA 1965
Foto: Archiv

Der Individualisierungswunsch entsteht

Und auch der Umweltgedanke beginnt, sich auszubreiten. Die Nachkriegsjahre der Entbehrungen liegen nun schon etwas zurück und viele haben sich eine neue Existenz aufgebaut und neuen Reichtum erlangt - den sie nun auch zeigen wollen. So wachsen die Ansprüche der Kundschaft, die Individualisierung wird wichtiger und demzufolge bauen die Hersteller ihre Modell-Paletten weiter aus, um ihre Marke für eine vielfältigere Kundschaft zu öffnen. Für jeden soll etwas dabei sein - vom Kleinstwagen über große Kombis bis hin zu den stark motorisierten Sportwagen und Luxuslimousinen. 

Unsere Highlights

Sicherheit wird zum Thema der IAA 1965

Die Deutschen legen mehr Wert auf Komfort und Sicherheit der Automobile. Das fängt bei der Karosseriedämmung an und hört beim Wunsch nach Sicherheitsgurt und Prallschutz auf. Und auch die Luftverschmutzung und Geräuschbelästigung durch den Straßenverkehr werden bereits thematisiert. Doch zu Ende gedacht sind die angebotenen Lösungen oftmals noch nicht.

"Auf dem Gebiet der Abgasentgiftung fehlt es bisher noch an fertigen, praktikablen Lösungen" ist in der auto motor und sport-Ausgabe zur IAA (zum aktuellen IAA-Special) zu lesen und viele Hersteller interessieren sich noch nicht für Sicherheitsfragen: "Noch immer baut Deutschlands größte Automobilfabrik Wagen, die in ihrer Richtungsstabilität um Jahre hinter dem Stand der Technik zurück sind."

Um die Massenmotorisierung bewältigen zu können, werden Forderungen nach dem Ausbau des Autobahnnetzes und nach einer Erhöhung des Reisetempos laut - denn entscheidend sind die Qualität der Straßen und der Fahrwerke. Ja, das Thema Komfort wird wichtiger, und die Hersteller hören die Signale der Autofahrer. Mercedes bietet zum ersten Mal eine Niveauregulierung an, um auch bei unterschiedlichen Beladungssituationen eine gleichbleibende Straßenlage zu erreichen.

CO-Emission und Brennstoffzelle schon auf der IAA 1965 ein Thema

Passend zur immer noch aktuellen Diskussion um CO2-Werte ist bereits 1965 zu lesen: "Die Auto Union versucht einen neuen Start mit dem bei Daimler-Benz entwickelten Mitteldruckmotor, der vielleicht neue Verbrauchs-Maßstäbe setzen kann. Er liegt auch in der CO-Emission, also im Grad der Luftverschmutzung, günstig."

Eine andere Entwicklung verbessert die Laufruhe des Verbrennungsmotors - der Zweischeiben-Wankelmotor von NSU verspricht weniger Vibrationen bei günstigerer Wartung, weniger Platz- und Bauteilebedarf. Doch "von Dingen, die über ihn hinausgreifen könnten, etwa der Brennstoffzelle, ist in Frankfurt nichts zu sehen." Steht im Messe-Special von auto motor und sport - 1965.

Die ersten Großstadtautos - ihrer Zeit weit voraus

Mit den beiden Autos NSU autonova GT und fam stellt das Team um Fritz B. Busch zwei neuartige Automobilkonzepte vor. Beiden gemein ist die "Konkret-Linie", die funktionell, sachlich, zweckmäßig, konsequent und - chromlos zu sein hat. Während der fam ("Auto für den Verstand") das Ziel der bestmöglichen Raumausnutzung verfolgt, soll der von NSU gesponserte autonova GT für die jungen Wilden das richtige Gefährt sein, ein "Auto fürs Herz". Die Vorschläge waren ihrer Zeit weit voraus, wie sich in den letzten Jahren zeigt, denn das sind heute Tendenzen der Automobilindustrie.

Der erste Japaner für deutsche Autofahrer

Erstmals ist ein Japaner auf der Internationalen Automobilausstellung vertreten: Honda zeigt seine technisch ausgefeilten Modelle S360, S500 und S600. Allesamt mit extrem hochdrehenden (bis zu 9.000/min.) und kleinvolumigen Vierzylinder ausgerüstet. Sie beeindruckten mit Literleistungen von rund 100 PS bei niedrigem Verbrauch.

"Der Opel GT hat keinerlei Chancen auf Serienfertigung"

Damit lagen die Kollegen von auto motor und sport 1965 falsch: Der sportliche Opel im Coke-Bottle-Design kam nur drei Jahre später in die Showrooms der Händler. Und war der Studie fast aus dem Gesicht geschnitten.

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