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IAA 1957
Der Trend geht zu den Kleinwagen

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Wer 1957 die 2,50 Mark für eine Tageskarte oder 15 Mark für die Dauerkarte zahlt, konnte sehen, welche Fahrzeug-Kategorie in den nächsten Jahren boomen wird - die Kleinwagen. NSU zeigt seinen neuen Prinz, BMW die "große" Isetta BMW 600.

IAA 1957
Foto: Archiv

Was dem Motorradmarkt die Schweißperlen auf der Stirn hervortreten lässt, kann die Automobilindustrie nur freuen: Die Deutschen wollen nun mit vier Rädern motorisiert sein.

BMWs "große" Isetta feoert IAA-Premiere 1957

BMW hat schon gute Erfahrungen mit den Kleinen gemacht, die Isetta verkauft sich immer noch sehr gut. Doch nun will die Kundschaft mehr - ein echter Viersitzer sollte es sein. Und mit dem 600 stellte BMW auf der IAA (zum aktuellen IAA-Special) einen solchen vor. Die Form erinnert stark an die Isetta, vor allem wegen der Front-Einstiegstür. Durch eine zweite Tür auf der rechten Fahrzeugseite kann das kleine Auto zudem noch zwei Erwachsene auf der Rückbank aufnehmen. Die Rundumsicht des 3.890 Mark (inklusive Heizung) teuren Wagens ist ausgezeichnet. Für Gepäck stehen rund 100 Liter Kofferraum zur Verfügung.

IAA 2023

Wenn vier Erwachsene mit diesem Wagen verreisen wollen, muss also ein Dachgepäckträger montiert werden. Dank des aus der R67 bekannten Boxermotors mit 585 ccm sind dafür aber die Fahrleistungen ausreichend. Hier leistet das bewährte und zuverlässige Triebwerk 19 statt der 28 PS im Zweirad - genug für die 515 Kilogramm Gewicht.

Der NSU Prinz erscheint

Nochmal einen halben Zentner leichter ist die zweite mit Spannung erwartete Kleinwagen-Neuvorstellung - der NSU Prinz. Er besitzt ebenfalls zwei Türen, hier sitzen sie allerdings recht und links der Längsachse. Der Innenraum geriet für die Aussenabmessungen komfortabel und vier Erwachsene können recht bequem Platz transportiert werden. Unter der Fronthaube findet sich ein 140 Liter großer Kofferraum, in den Türen sind Ablagefächer und hinter Rücksitzbank eine weitere schmale Ablage.

Im Heck sitzt ein luftgekühlter 583 ccm-Twin mit 20 PS - auch er ein Abkömmling eines Motorradmotors. Der Max-Motor wurde weiterentwickelt und treibt den Prinz auf eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. Mit der sportlichen Abstimmung begeistert der Prinz die Autotester. Die Standardausführung, der Prinz I kostet mit Heizung 3.749 Mark, der besser ausgestattet Prinz II 4.079 Mark.

Opel und Ford mit neuen Mittelklassewagen

Die beiden Traditionshersteller wollen mit Opel Rekord und Ford Taunus 17 M in die Lücke stoßen, die zwischen ihren 1,5-Liter-Modellen und den kleinen Mercedes entstanden ist. In der Mittelklasse liegt ohne Frage großes Potential. Gesteigerte Bedürfnisse nach Komfort, Ausstattung und Fahraktivität erfordern neue Entwicklungen und neue Modelle.

Mit dem 17 M bringt Ford die logische Aufstiegsalternative zum 15 M auf den Markt. Dank längerem Radstand, breiterer Spur und an Federbeinen aufgehängter Vorderachse überzeugt der 17 M mit größerem Innenraum und besserer Straßenlage - und 120 Kilogramm Mehrgewicht. Die Fahrleistungen bleiben damit etwa auf dem Niveau des kleineren Bruders. Mit 200 ccm mehr Hubraum produziert der Vierzylinder im 17 M nur 5 PS mehr als der 55 PS starke 15 M. Dafür ist der Durchzug dank deutlich gesteigertem Drehmoment besser, während die maximale Endgeschwindigkeit bei beiden Ford bei etwa 125 km/h liegt. Der Kunde kann zwischen zwei- und viertüriger (ab Januar 1958) und Kombiwagen wählen.

Opel präsentiert den Rekord P1 auf der IAA 1957

Am Messestand von Opel steht der Rekord P1 im Zentrum. Seine modisch gezeichnete Karosserie erregt Aufsehen, vor allem die neue Panorama-Windschutzscheibe ist ein Blickfang. Optisch orientiert er sich stark an dem amerikanischen Vorbild Bel Air, von dem er viele Gestaltungselemente übernimmt. Im Gegensatz zu dessen Antrieb kommen beim Rekord jedoch kleine Vierzylinder mit 1,5- oder 1,7-Liter Hubraum mit 45 oder 55 PS zum Einsatz, die über ein vollsynchronisiertes Dreiganggetriebe die Hinterräder antreiben.

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