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Goodwood Revival Meeting 2013
Das schnellste Rennen von Goodwood

Inhalt von

Beim Goodwood Revival Meeting (13. bis 15. September 2013) wird ein legendärer Supersportwagen gefeiert: Der Ford GT 40, dessen Entwicklung vor 50 Jahren begann.

Ford GT40
Foto: Ford

Schon seit der ersten Ausgabe des Goodwood Revival Meetings sind Ford GT40 am STart der zahlreichen Rennen. Doch in diesem Jahr (13. bis 15. September 2013) wird es zum ersten mal ein reines Ford GT40-Rennen zu Ehren des amerikanischen Supersportwagens geben.

Bei der "Whitsun Trophy" kämpfen traditionell beim Goodwood Revival Meeting die stärksten und schnellsten Rennwagen um Positionen. In diesem Jahr wird die Whitsun Trophy zum ersten Mal ein "Markenpokal" sein - und voraussichtlich einen Rekord aufstellen. Von den rund 124 gebauten Ford GT40 wird ein großer Teil nach Goodwood kommen.

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Henry Ford II will Motorsportgeschichte schreiben

Die Geschichte des Ford GT40 begann vor 50 Jahren. Anlass war der Wunsch von Henry Ford II, in den Motorsport einzusteigen, um den Autos der Marke Ford dadurch ein sportlicheres Image zu verschaffen. Zunächst dachte der Enkel des Firmengründers an den Kauf eines kompletten Rennstalls - natürlich nicht irgendeines, nein - es sollte Ferrari sein. Doch der commendatore Enzo Ferrari legte sich nach ersten Verhandlungen quer. 1963 beendete er die Verhandlungen und erklärte, dass Ferrari nicht verkäuflich sei.

Das war der Startschuss für die Entwicklung des GT40, mit dem die Firma Ford beweisen wollte, dass sie in kürzester Zeit einen konkurrenzfähigen Rennwagen bauen könne. Das Ziel war klar: Ein Sieg beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans - gegen Ferrari und Porsche.

Das Rennprogramm leitete John Wyer, der 1959 Aston Martin mit den Fahrern Roy Salvadori und Carroll Shelby zum Gesamtsieg geführt hatte. Eric Broadley wurde als technischer Berater engagiert und schuf in kürzester Zeit im englischen Slough den GT40, der allerdings noch nicht konkurrenzfähig war. Seinen Namen bekam er wegen seiner Höhe von 40 Zoll. Nach zwei schweren Unfällen von Jo Schlesser und Roy Salvadori wurde der Wagen nochmals grundlegend überarbeitet, da er auf Geraden instabil wurde. Broadley verließ nach 18 Monaten das Projekt, bevor die ersten Erfolge kamen.

Niederlage 1964 und das Debakel von 1965

Für den ersten Einsatz des Ford GT40 in Le Mans wurden Phil Hill/Bruce McLaren, Richie Ginther/Masten Gregory sowie Richard Attwood/Jo Schlesser engagiert. Zwar konnte der GT40 sein Potenzial beweisen: Phil Hill fuhr die schnellste Rennrunde und Masten Gregory ging nach einer Stunde zum ersten Mal in Führung  - doch alle drei Werkrennwagen fielen in der Nacht mit technischen Defekten aus. Im Schlussklassement lagen schließlich 3 Ferrari vorne.

Beim zweiten Auftritt des Ford GT40 in Le Mans wurde der Aufwand nochmals deutlich gesteigert. Carroll Shelby wurde engagiert, um den gewünschten SIeg zu holen. Er tauschte die 4,2-Liter-V8 gegen seine 4,7-Liter-V8 aus seinen Cobra und baute zudem zwei GT40 MkII mit 7-Liter-Maschinen. Insgesamt waren beim 24 Stunden Rennen von Le Mans 1965 6 Ford GT40 am Start. Darunter ein privat gemeldeter Ford GT40-Roadster, der einzige, der jemals in Le Mans eingesetzt wurde. Dieser Wagen wurde 2011 bei der Villa d'Este-Auktion von RM Auctions angeboten, allerdings bei einem Höchstgebot von 2,1 Millionen Euro nicht verkauft.

Doch bei allem finanziellen Aufwand - das Ergebnis war ein Debakel. Schon nach 2 Stunden waren die Hälfte der GT40 ausgeschieden, kurz nach Mitternacht schließlich alle 6. Wiederum feierte Ferrari einen Dreifach-Sieg. Masten Gregory/Jochen Rindt holten den Gesamtsieg.

Dreifach-Triumph mit allen Mitteln

Henry Ford II wollte 1966 - nachdem Ferrari sechsmal in Folge triumphiert hatte - den Sieg in Le Mans unter allen Umständen. Also stockte er nochmals auf und schließlich waren insgesamt 12 GT40 am Start. 5 Exemplare mit 5-Liter-V8 und 8 GT40 Mk II mit dem 7-Liter-V8. Alle Ford GT40 wurden von vom Werk unterstützt, neuer Ford-Motorsportchef war Lee Beebe. Die 7-Liter-Modelle starteten in der Prototypenklasse, die 5-Liter-Modelle in der Sportwagenklasse. Schon im Training gab es Ärger, die GT40-Piloten gingen allzu forsch in Zweikämpfe. Es kam sogar soweit, dass Lee Beebe mit dem Rückzug aller GT40 drohte.

Im Rennen lief dannalles nach Plan des Ford-Motorsportchefs. Schnell übernahmen 3 der 7-Liter-Prototypen die Führung und setzten sich deutlich ab. Dan Gurney fuhr eine schnellste Runde nach der anderen und stellte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 230,103 km/h einen neuen Rekord auf.

Ford GT40 dominiert vier Jahre in Le Mans

Wenig ruhmreich ist dann der weitere Verlauf des Rennens. Die Ausfallquote war sehr hoch - Ferrari verlor alle Prototypen, und von den insgesamt 11 eingesetzten Ferrari kamen nur 2 ins Ziel. Porsche war mit 7 Rennwagen am Start, von denen 5 das Ziel erreichten. Und von den 12 Ford GT40 kamen nur 3 ins Ziel - aber wie. Drei der 7-Liter-Prototypen hatten einen deutlichen Vorsprung vor dem weiteren Feld herausgefahren und die beiden Führenden Fahrerteams Bruce McLaren/Chris Amon und Ken Miles/Denis Hulme konnten es ruhig angehen lassen.

Die beiden Ford GT40 wechselten sich an der Spitze ab und kamen nebeneinander ins Ziel, zudem hatten beide teams mit 210,795 km/h dieselbe Durchschnittsgeschwindigkeit.. Bei dem knappsten Zieleinlauf der Le Mans-Geschichte erklärte der Veranstalter ACO (Automobile Club de l'Ouest) das team Bruce McLaren und Chris Amon zum Gewinner. Die Begründung war, dass sie 20 Meter hinter Ken Miles/Denis Hulme gestartet waren. Auf Rang 3 fuhren Ronnie Bucknum/Dick Hutcherson im dritten Ford GT40 Mk II.

In den folgenden Jahren konnte Ford mit den weiteren Entwicklungsstufen des GT40 zahlreiche weitere Siege holen. 1967 gewannen Dan Gurney/A.J.Foyt in LeMans auf dem GT40 Mk IV, in den beiden darauffolgenden Jahren setzten Pedro Rodriguez/Lucien Bianchi (1968) und Jackie ickx/Jackie Oliver (1969) auf GT40 Mk I die LeMans Erfolgsgeschichte fort, bevor mit dem Jahr 1970 die Ära des Porsche 917 begann.

In Pebble Beach wurde 2013 mit dem Galpin GTR 1 Prototyp eine Hommage an den GT40 auf Ford GT-Basis vorgestellt. Mehr zu dem 1.000 PS starken Supersportler gibt es bei unserem Kollegen von auto motor und sport.

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