Driften hat etwas mit Sushi gemeinsam: Beides kommt aus Fernost. In den 80er Jahren kamen japanische Quertreiber bei Tourenwagenrennen drauf, mit der neuen Fahrtechnik Vorteile herausfahren zu können. Die spektakuläre Technik schwappte bald nach USA und Europa über, wo sich immer mehr Fahrer auf das Driften konzentrierten und die pure Kurvenaktion zum Event machten. In Deutschland ist Driften eine junge Motorsport-Variante. 1999 kamen sport auto-Redakteure auf die Idee und organisierten die erste DriftChallenge. Seitdem haben Popularität und Professionalität des sportlichen Querlenkens stetig zugenommen.
Mit Hirn, Hand und Fuß
Für erfolgreiches Driften benötigt man einen Hecktriebler, der für diesen Zweck optimiert wird. Die PS-Zahl ist nicht unbedingt ausschlaggebend für den Erfolg, denn immer noch ist der Fahrer mit Hirn, Hand und Fuß das Entscheidende. Bei der sport auto-DriftChallenge 2012 sind in den Fahrzeugen Motoren mit 170 bis 700 PS verbaut. Die wichtigen Modifikationen sind vor allem der größere Lenkwinkel bei verstärkter Lenkmechanik und die hydraulische Handbremse, die eine gezielte Beeinflussung der Hinterachse ermöglicht. Ohne stabile Rennsitze, Überrollkäfig, Flankengurt und Feuerlöscher ist heute auch kein Fahrzeug mehr unterwegs. Optisch werden die Wagen ordentlich aufgebrezelt und sind bei wachsenden Ansprüchen und hoher Professionalität den Kollegen aus der Rennfraktion durchaus ebenbürtig.
Der Weg zum Erfolg
Bewertet wird nach vier Kriterien:
- Driftwinkel: Je größer, desto besser
- Speed: Je höher, desto besser
- Linie: Je näher an den Clipping Points der Ideallinie, desto besser
- Stil: Je souveräner und eleganter, desto besser
Ein Ehepaar für alle Fälle
Ein ganz besonderes Drift-Team ist das Ehepaar Gräff. Alex schaffte den zweiten Platz bei der DriftChallenge, seine Frau holt aber stetig auf. Nach inzwischen vier Jahren gemeinsamen Trainings ist der Vorsprung des Gatten nicht mehr allzu groß, manchmal nur noch hauchdünn. Das sehr kostspielige Hobby der beiden trägt sich durch Sponsoren immerhin fast von selbst, was auch nötig ist. Alleine am heutigen Tag wurden auf den zwei BMWs der Gräffs 40 Reifen verfeuert. Sehr zur Freude der Fans, denn die nahmen sich signierte Exemplare als Souvenir mit nach Hause.
Ergebnisse der DriftChallenge
Team-Drift-Wertung
Platz 1: Team Falken Motorsport
Platz 2: Team sport auto
Platz 3: Team Drift (CH)
Twinbattle
Platz 1: Remmo Niezen
Platz 2: Alex Gräff
Platz 3: Matt Carter