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Einstieg in den historischen Motorsport
RSM-Tasco: 380 Kilo-Flunder mit Formel 3-Technik und VW-Boxermotor

Noch kompromissloser ist nur noch ein Formel-Rennwagen wie der RSM-Tasco Formel Super V. Super V? Genau, im Prinzip die letzte Entwicklungsstufe der erfolgreichen Nachwuchsserie mit Volkswagen-Technik, die 1962 in den Vereinigten Staaten ins Leben gerufen und drei Jahre später von Huschke von Hanstein nach Deutschland geholt wurde.

RSM-Tasco Formel Super-V
Foto: Dino Eisele

Im Super-V leistet der mit zwei Doppelvergasern beatmete 411/412-Flachmotor aus 1.598 cm3 gut und gern 120 PS, die lediglich 380 Kilogramm beschleunigen müssen. Das Fahrwerk darf im Super V ohne Käfer-Teile auskommen und ist praktisch auf Formel 3-Niveau.

Formel Super-V war Startbrett für Niki Lauda, Jochen Mass oder Keke Rossberg

Damit kann man schon richtig Rennen fahren, weshalb einst auch Nachwuchsstars wie Niki Lauda, Jochen Mass oder Keke Rosberg auf dem Weg zur Königsklasse im Formel Super V um Punkte und Platzierungen stritten.

Unsere Highlights

Gefahren wurde auf einer Vielzahl von Fabrikaten, der von Jos Tollenaar konstruierte RSM-Tasco entstand 1972 in einer Auflage von fünf Chassis in Mannheim. "Das Auto ist in einem absoluten Originalzustand, selbst die Sponsoraufkleber sind von damals", sagt Besitzer Lothar Panten. Vor zehn Jahren hat der 50-Jährige zwei Autos erworben, eines will er nun abgeben - weitere Projekte warten.

18.500 Euro kostet der RSM-Tasco, weniger als ein neuer VW Beetle, und bessere Rundenzeiten gibt es wohl nirgendwo für das Geld. Im Vergleich zum Dangel 812 ist der Formel Super-V nochmals extremer, die reinste Form des Rennwagenbaus eben. Die Lenkpräzision mit den freistehenden Rädern ist einmalig, und wer einmal einen Formelwagen gefahren hat, wird dieses Gefühl nicht mehr missen mögen.

Preiswerter als mit dem RSM-Tasco lässt sich Motorsport kaum betreiben

Dem steht allerdings eine gewisse Verletzlichkeit gegenüber: In einem Sport- Prototypen gibt es durch die Verkleidung wenigstens die Illusion eines Schutzes, zudem verhindert die Hülle das Verhaken der Räder. Formel-Fahrer sollten also wissen, was sie tun - und nicht übertreiben. 

Belohnt wird der RSM-Tasco-Pilot dafür mit beeindruckender Beschleunigung, sobald der schwer einsehbare Drehzahlmesser über der 5.000 steht und der VW-Vierzylinder in den höchsten Tönen schreit. Das Vierganggetriebe ist ein wenig hakelig, der Raum zwischen dem wenige Zentimeter hohen Schaltpilz und der Verkleidung arg beengt. Die Bremsanlage ist hingegen mehr als ausreichend dimensioniert und das Fahrverhalten mit den Slicks weitgehend neutral.

Im Feld der historischen Formel V ist der Fahrer mit dem RSM-Tasco ziemlich weit vorn dabei. Preiswerter lässt sich Motorsport kaum betreiben, schließlich kostet ein Lauf oft weniger als 200 Euro Nenngeld. Deutlich teurer wird es mit dem Porsche 911 im Langstreckencup (ab 600 Euro) und mit dem Dangel im SuperSportsCup (ein Rennen à zwei Läufe 850 Euro). 

Der Adrenalinausstoß ist in jedem Fall derselbe, wenn die Ampel am Ende der Boxengasse endlich die Strecke freigibt.

Fazit: Für echtes Rennsport-Feeling muss man keine Bank überfallen

Die drei zum Verkauf stehenden Rennautos zeigen im Prinzip schon fast die gesamte Bandbreite im historischen Motorsport - vom umgebauten Straßenfahrzeug (Porsche ) über einen Sport-Prototypen (Dangel) bis zum Formel-Rennwagen (RSM-Tasco). Abgesehen davon, dass ein Elfer ohnehin in jeden Haushalt gehört, ist der Porsche sicherlich das am vielseitigsten einsetzbare Fahrzeug - allerdings auch das teuerste.

Der Dangel verströmt zweifelsohne die größte Faszination und empfiehlt sich für Fahrer, die gelegentlich am Berg antreten und in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Endorphine ausschütten wollen.

Die schnellsten Rundenzeiten fürs Geld gibt es schließlich beim RSM-Tasco - preiswerter als mit dem Formel Super V lässt sich kaum ernsthaft Motorsport betreiben. In der idealen Garage stehen alle drei.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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