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auto motor und sport-Kongress 2014
"Wir dürfen uns nicht am Weltniveau orientieren"

Verkehrsminister Herrmann verteidigt strenge Emissionswerte als Wettbewerbsvorteil für die Autoindustrie. Die Grenzwerte hätten die Position der Hersteller nicht verschlechtert, sondern verbessert.

Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur in Baden-Württemberg
Foto: Joachim E. Röttgers

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Herrmann hat die Politik aufgefordert, der Autoindustrie langfristige, ehrgeizige Emissionsziele vorzugeben. Nur dann lohne es sich für die Hersteller, in teure Spritspartechniken und Elektroantriebe zu investieren. "Wenn man die Grenzwerte zu lange hoch hält, lässt man die gängige und günstige Technik länger am Markt und erschwert die Einführung neuer Techniken", sagte Hermann am Donnerstag auf dem auto motor und sport-Kongress in Stuttgart. "Wir müssen einen langfristigen Reduktionspfad vorgeben." Die Politik müsse Innovationen durch verlässliche Rahmenbedingungen anstoßen.

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Strenge Emissionswerte schwächten nicht die Autoindustrie, sondern stärkten sie. "Wenn wir wollen, das Europa Spitze bleibt, dann dürfen wir uns nicht am Weltniveau orientieren", so Hermann. "Die Lebensqualität in Ballungsräumen wie Peking ist inzwischen unmöglich." Der Minister sieht deshalb einen Wettbewerbsvorteil für die europäischen Hersteller mit ihren effizienteren Antrieben. "Es ist ein Segen, dass wir in Europa schärfere Grenzwerte haben. Diese Grenzwerte haben die Position unserer Autoindustrie nicht verschlechtert, sondern verbessert."

Auf dem Kongress bemängelten Automanager, dass der Kunde kaum bereit sei, für Umwelttechnik deutlich mehr zu zahlen. Deshalb forderte Hermann auch eine Qualitätsdebatte, lehnte aber finanzielle Anreize etwa für den Kauf von Elektroautos weiterhin ab. "Wir brauchen eine Qualitätsdiskussion. Auch bei der Mobilität darf nicht alles über den Preis gehen. Gute, nachhaltige Lebensmittel kosten auch mehr", so Verkehrsminister Hermann auf dem auto motor und sport-Kongress.

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