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5. StarMaxx-Rallye 2010
Strammer Maxx vom Boxenstop-Museum

Inhalt von

Gebuttertes Schwarzbrot, Schinken und obenauf ein Spiegelei, das ist Strammer Max - aber was bitte hat das mit einer Youngtimer-Rallye zu tun? Die Teilnehmer der StarMaxx-Rallye sollten es im wahrsten Wortsinn erfahren.

StarMaxx-Rallye 2010
Foto: Hardy Mutschler

Deftige Kost ist die Spezialität der Tübinger Boxenstop-Mannschaft. Hier wird Auto gezeigt, Auto gefahren und Auto gelebt. Vielleicht sind sie deshalb alle wieder da, die Wiederholungstäter. Jene, die bereits von Beginn an keine StarMaxx-Rallye ausließen, zumindest nicht freiwillig, jene, die es im letzten Jahr den anderen "gezeigt haben", den Wanderpokal mit nach Hause nahmen und jetzt zur Titelverteidigung antreten, jene, bei denen das Erlebte der letzten StarMaxx noch lange gegenwärtig war und die nun hoffen, neues Erleben zu tanken, um damit weit in den Herbst hineinzukommen.

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Youngtimer und Newtimer suchen die Herausforderung

Und sie kommen wieder zur StarMaxx-Rallye, weil sie das suchen, was Boxenstop-Museumschef Rainer Klink mit seinem sportlichen Leiter Max Birnbreier alljährlich perfekt umsetzten: Fahren auf Straßen, die nur in hochauflösendem Kartenmaterial zu finden sind, unterbrochen durch Aufgabenstellungen, die laufend zwischen ernsthaftem Sport und humorigem Spaß wechseln. Gewürzt wird die StarMaxx-Rallye durch eine Mischung aus Oldtimer-Fan, Youngtimer-Freak und ganz normalen Autofahrern, die einfach Spaß daran finden, sich im Wettbewerb mit ihresgleichen zu messen.

Vielleicht der einzige Wermutstropfen der StarMaxx-Rallye findet sich beim Betrachten der Nennungsliste. Das Feld der Youngtimer, für die einst die StarMaxx-Rallye geschaffen wurde, macht nur ein Drittel des gesamten Starterfelds aus. Die anderen zwei Drittel sind Fahrzeuge, die Rainer Klink als Newtimer tituliert, also Fahrzeuge bis zum Baujahr 2010, die das Zeug haben, über die Zeit zum Youngtimer und anschließend zum Veteranen zu reifen.

Rainer Klink bringt es auf den Punkt: "Mir geht es nicht alleine um die Autos, mir geht es im Besonderen um die Menschen, die sie bewegen." Und da zeigt sich wieder, dass sich am Samstagmorgen in Tübingen ihresgleichen versammelt haben. Schon beim traditionellen StarMaxx-Frühstück mit Brezel und kräftigem Kaffee stecken die Teilnehmer die Köpfe zusammen und studieren gemeinsam das StarMaxx-Rallye-Bordbuch. Geheimnisse finden sich darin nicht. Die Streckenführung ist detailliert beschrieben und lässt keine Fragen offen, sobald man es verstanden hat, die "Handschrift" des Rallyeleiters richtig zu deuten. 

Sonderprüfungen sind das Beste - Kurbelwellenweitwurf und Bierkrug-Weitschieben

Die Würze der StarMaxx-Rallye liegt eher in den Aufgabenstellungen, die locker in den Streckenverlauf eingestreut sind. Schon bevor die ersten Bordbuchanweisungen abgehakt werden können, sind die Akteure gefordert: Mittig durch eine Gasse fahren - im Prinzip kein Hexenwerk - wird dadurch zur kniffligen Aufgabe, dass man vorher im rechten Winkel in die schmale Gasse einbiegen muss.

Solcherlei "Gemeinheiten", die den Spaß an der StarMaxx-Rallyeaber ständig dem Höhepunkt zutreiben, sind dann an der Tagesordnung. Muttern und Schrauben passend zuordnen ist kein Problem, außer wenn sich diese zusammen mit hundert anderen, nicht passenden in einem nicht einsehbaren Kasten befinden und mit Fingerspitzengefühl zusammengefügt werden müssen, während die Uhr gnadenlos tickt und nach nur einer Minute die Ausbeute gnadenlos gezählt wird. Ähnliche Feinmotorik ist bei der StarMaxx-Rallye gefragt, wenn eine Schraube auf einer Gewindestange so schnell wie möglich hin und her bewegt werden muss oder wenn gefühlvoll mit geübtem Hüftschwung auf dem Golfplatz das Runde mit möglichst wenig Schlägen ins Loch befördert werden soll. Zum Ausgleich gilt es dann für die Grobmotoriker, in Teamwork die defekte Kurbelwelle einer Borgward Isabella, ohne Respekt vor dem altehrwürdigen Eisen, so weit wie möglich in die Landschaft zu pfeffern - der Rekord lag letztlich bei erstaunlichen 12,8 Metern.

Disziplinierter musste man mit den Sportgeräten des Bierkrug-Museums in Bad Schussenried umgehen. Dort galt es, simple Bierkrüge mit gebremstem Schwung über eine Fläche zu schieben. Am Ende der Rutschbahn markierten Striche die erreichte Punktzahl, doch wer‘s übertrieb, ging leer aus, weil der Krug über das Ende der Bahn hinausrutschte: Der StarMaxx-Rallye-Kandidat hat null Punkte. Wenn es dann mal nicht so recht klappen will, ist Elke Langhammer, Chefin von Historia Mobilis, der Oldtimervereinigung der Mercedes-Mitabeiter, zur Stelle, um Trost zu spenden. Nebenbei tritt sie auch noch als Sponsorin der kunterbunten StarMaxx-Rallye auf. Ihre Hoffnung, dass wenigstens eines "ihrer" Autos mit dem Stern auf der Motorhaube auch einen Pokal einfährt, wurde allerdings erneut enttäuscht.

Zum Abschluss auf die Kart-Bahn

Aber keine Frage: Die Highlights der StarMaxx-Rallye sind immer dann gesetzt, wenn die Uhr tickt und es kräftig brummt. Mit dem eigenen Auto einmal so richtig um Pylonen wedeln oder ganz einfach einen Sprint hinlegen, einmal um die gesetzte Wendemarke driften und dann so flott wie möglich zurück zum Startort - da gehen den Aktivisten die Herzen auf. Und auch die Abschlussprüfung fordert Fahrer und Beifahrer gleichermaßen. Drei zügige Runden im vorgegebenen Zeitlimit fordern den herzhaften Tritt aufs Gaspedal und den geübten Umgang mit Stoppuhren.

Solch befreiendes Tun noch zu toppen fällt schwer, aber es gelang doch noch. Kurz vor dem Ziel der StarMaxx-Rallye, als das Bordbuch schon zu 95 Prozent abgearbeitet war, die erste Müdigkeit sich breit machte, setzte Veranstalter Klink ein weiteres Glanzlicht: In einer Karthalle warteten die kleinen Flitzer schon ganz ungeduldig auf die StarMaxx-Meute und bereiteten den Akteuren zum Abschluss des ersten Fahrtages erneut ein paar adrenalinhaltige Minuten.

Nach so viel Fahr- und Spielspaß war der gemütliche Ausklang auf der Terrasse des Boxenstop-Museums ein erholsamer Abschluss der StarMaxx-Rallye, der nur durch die unvermeidliche Siegerehrung gestört wurde. Denn letztlich war es eigentlich nur noch eine Nebensache, wer denn den großen Wanderpokal mit nach Hause nehmen durfte. Viel wichtiger war es den Akteuren, ob und wann es die nächste StarMaxx geben wird. Die Frage ist leicht zu beantworten: Im Juni 2011 wird's wieder herzhaft und deftig - gerade so wie ein Strammer Max. Also gebuttertes Schwarzbrot, Schinken und obenauf ein Spiegelei.

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