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125 Jahre Automobil - 1910 bis 1919
Paradigmenwechsel am Fließband

Inhalt von

125 Jahre Automobil - die vierte Dekade: Die Jahre zwischen 1910 bis 1919 sind bedeutende Jahre für die Atomobilgeschichte. Das Fließband kommt in Bewegung, der Erste Weltkrieg bremst die Entwicklung in Europa aus und zwei legendäre Rennen werden zum ersten Mal ausgetragen.

Audi Typ A, 1911
Foto: Archiv

Für die spätere Entwicklung der Automobilindustrie ist vor allem die Einführung der Fließbandfertigung im Jahr 1913 von weitreichender Bedeutung. Henry Ford lässt in seinem Werk zunächst Zündmagneten am Fließband produzieren, kurze Zeit später die ganzen Autos vom Typ Model T. Schon im gleichen Jahr laufen täglich mehr als 650 Tin Lizzys aus den Werkshallen.

Schneller als Ford kann keiner auf der Welt

Die Fertigungstechnik setzt sich wegen ihrer Effizienz schnell durch. Nunmehr entstand das fertige Produkt Automobil in wenigen Schritten und in ungleich kürzerer Zeit - der Beginn der Massenproduktion. Von seinem Ford Model T baute Ford zwischen 1908 und 1927 mehr als 15 Millionen Exemplare. Bis 1972 war das Model T das meistgebaute Automobil, erst der VW Käfer löste den Vorkriegspionier ab.

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Durch die Massenfertigung, die das Fließband ermöglichte, wurde der Trend zu günstigeren Automobilen - und damit zur Massenmobilisierung - fortgesetzt. Einige Hersteller erkannten früh, dass auch die Normalbürger zu den künftigen Kunden gehören müssen. Nicht nur Luxusautos für die Oberen Zehntausend, sondern auch Kleinwagen für den Mittelstand. So brachte Peugeot 1913 mit dem Bébé ein relativ günstiges Automobil auf den Markt, an dessen Konstruktion Ettore Bugatti beteiligt war. Auch in Deutschland erkannte man die Verkaufschancen günstigerer Modelle. Wanderer präsentierte 1912 den 5/12 PS, der Puppchen genannt wurde. Den gleichen Spitznamen bekam der Opel 5/14 PS von 1914.

Der Erste Weltkrieg krempelt die Automobilindustrie um

Doch noch im gleich Jahr wird die europäische Automobilindustrie hart ausgebremst - sie steht nun vor ganz neuen Herausforderungen: Am 28. Juli 1914 beginnt der erste Weltkrieg. Und die Kriegsmaschinerie benötigt nun Fahrzeuge, die andere Anforderungen erfüllen müssen. Nun gilt es in den meisten Entwicklungsabteilungen, robuste Fahrzeuge mit einfacher Technik und großer Reichweite zu bauen. "Alternative" Antriebe wie der Elektroantrieb spielen dabei nun keine Rolle mehr. Die große Zeit des Verbrennungsmotors beginnt.

Vor allem Lastautos werden benötigt. Lange Strecken zur Front können zwar zum größten Teil über den Transportweg per Schiene erreicht werden, doch die kürzeren Distanzen machen Lastwagen mit großer Ladekapazität notwendig. Unmittelbar an den Kampfhandlungen nehmen Automobile allerdings noch nicht teil. Hier wird weiterhin auf Kavallerie und Infanterie gesetzt. Ab 1916 setzten die Amerikaner und später auch die Franzosen die ersten Panzer ein, die sich allerdings nicht bewährten. Sie waren langsam, zu schlecht manövrierbar und unzuverlässig.

Im Zeichen des Hufeisens - erstes Automobil mit Namen Bugatti

Im Gegensatz dazu stehen die Kreationen von Ettore Bugatti, schon damals ein bekannter und geachteter Konstrukteur. Er stellt im Jahr 1910 den Bugatti Typ 13 vor. Im Jahr zuvor hatte er sein Unternehmen in Molsheim gegründet. Ab 1910 fertigte er Automobile, die seinen Namen trugen - und, wie er selbst,  zu Legenden werden sollten. Zunächst wird das Automobil nicht sonderlich gut aufgenommen, doch die wachsende Zahl an sportlichen Erfolgen macht den Wagen von Bugatti bekannt. Seine Konstruktionen überzeugten durch anspruchsvolle Lösungen wie Vierventiltechnik, hohe Leistung und gute Straßenlage.

Legendäre Rennen der USA: Indianapolis und Pikes Peak

Am 30. Mai 1911 wird zum ersten Mal das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, kurz Indy500, ausgetragen. Das älteste Rundkurs-Rennen der Welt geht seit 1911 über 200 Runden auf dem Indianapolis Motor Speedway. Erster Sieger ist Ray Harroun auf Marmon Wasp. Er benötigt für die 804,5 Kilometer sechs Stunden, 42 Minuten und elf Sekunden und fährt einen Schnitt von 116,89 km/h heraus. 100 Jahre gilt noch die von Arie Luyendyk am 27. Mai 1990 auf einem Lola T90/00 aufgestellte Rekordzeit von zwei Stunden, 41 Minuten und 18 Sekunden bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 299,3 km/h.

Nicht rund sondern hoch geht es bei dem zweiten berühmten Rennen der USA, das seit 1916 ausgetragen wird. Ort des Geschehens ist der Pikes Peak, mit 4.301 Metern einer der höchsten Berge der USA. Am 12. August treffen sich erstmals die wagemutigsten Autorennfahrer zum "Race to the Clouds", wie das Bergrennen bald genannt wird. Erster Sieger ist Rae Lents auf einem Romano-Rennwagen, der von einem Flugzeugmotor angetrieben wird. Er schafft die Strecke von knapp 20 Kilometern mit exakt 156 Kurven in 21 Minuten. Den Rekord hält derzeit der Japaner Nobuhiro Tajima mit einer Zeit von 10:41:408 Minuten, aufgestellt 2007.

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