Zeekr 7X: Elektro-SUV als Model-Y-Konkurrent

Zeekr 7X Elektro-SUV
Geelys Antwort auf die Model-Y-Frage

Veröffentlicht am 14.04.2025

Bei der Geely-Tochter Zeekr hat man Hunger auf mehr; entsprechend arbeiten die Chinesen am Ausbau des Produktportfolios. Als neues Modell steht der Elektro-SUV Zeekr 7X in den Startlöchern. Der wurde bereits im Sommer 2024 vorgestellt und bereitet sich jetzt auf seinen Europa-Start vor.

Machen Sie sich nichts daraus, wenn Sie mit dem Namen noch nicht so richtig was anfangen können. Zeekr ist eine Marke für Premium-Elektrofahrzeuge des chinesischen Geely-Konzern. Kleines Problem dabei: Die Geely-Marken Volvo und Polestar beackern ein sehr ähnliches Feld. Dabei gehört Zeekr mit Lynk&Co zusammen, doch da käme man sich nicht ins Gehege. Zeekr sei für den Premiumbereich zuständig, Lynk&Co für die bürgerliche Mitte.

Zeekr ist übrigens ein Kunstname. Er steht einerseits für die Generation Z, also die etwa zwischen 1995 und 2010 geborenen und dem englischen Wort Geek.

So fährt der Zeekr 7X

Na dann wollen wir mal. Zum Probefahren stehen ausschließlich Top-Modelle mit zwei Motoren und dem 100 kWh-NMH-Akku bereit. In den Niederlanden soll der Wagen so ab Juni ausgeliefert werden, zu Preisen ab 62.990 Euro. Für die Einstiegsvariante mit 75 kWh-Eisenphosphat-Akku werden mindestens 52.990 Euro aufgerufen.

Der erste Eindruck: So ein Zeekr 7X macht mächtig was her, allein schon, weil er ein richtig großes Auto ist. Mit einem Radstand von 2.900 Millimetern und einer Gesamtlänge von nicht ganz 4,80 Metern passt er in die anvisierte Klasse der Luxus-SUV im D-Segment. Als entsprechend luftig erweist sich das Raumangebot, vier Erwachsene reisen sehr kommod im großen Zeekr, zumal er mit sehr bequemem Mobiliar bestückt ist. Das hat Premiumqualität, möglicherweise zahlt sich das aus, dass etwa die Designabteilung in Göteborg sitzt.

Auf 630 System-PS oder 470 kW kommen die beiden Motoren, wobei der kräftigere Motor an der Hinterachse sitzt, 710 Nm stemmen die beiden E-Maschinen zusammen. Im wahren Leben entlang der portugiesischen Atlantikküste fühlt sich das erstaunlich normal an. Das Drehmoment entfesselt sich nicht allzu vehement, gut kontrollierbar, doch sehr nachdrücklich beschleunigt der Zeekr 7X von Kurve zu Kurve.

Noch beeindruckender als der Vorwärtsgang zeigen sich hier die Talente der SEA-Plattform, der 7X mit mehreren Volvo- und Polestar-Modellen teilt: Die beim Top-Modell serienmäßige Luftfederung bügelt souverän Unebenheiten nieder und der Wagen lässt sich präzise und folgsam um die Kurven lenken.

Zeekr 7X
Nick Dimbleby / Zeekr

Mit 800V-Technologie

Die Bedienung erinnert stark an jene der verwandten Volvo- und Polstar-Modelle, einschließlich der Touchscreen-Einstellung selbst für Funktionen wie Spiegel- und Lenkradverstellung. Hat man sich damit angefreundet, kommt man gut mit dem Zeekr zurecht.

Sechs Fahrmodi kann der 7X-Pilot anwählen, sogar ein Offroad-Modus ist darunter. Den können wir sogar auf einer kurzen Passage mit größeren Verwerfungen und tiefen Pfützen ausprobieren: Klappt ebenfalls.

Die Ausfahrt nach Norden hat dabei trotz zügigen Tempos über 80 km kaum merklich am Energievorrat genippt. Und bei Bedarf könnten wir mit 800 Volt und bis zu 480 kW sehr hurtig nachladen. Nur 16 Minuten soll der Zeekr an einer 360 kW-Säule benötigen, um von 10 auf 80 Prozent aufzuladen. Was willst du mehr?

Zeekr 7X als Fünfsitzer

Der 4,79 Meter lange, 1,93 Meter breite und 1,65 Meter hohe Elektro-SUV tritt mit seiner im Heckbereich abfallenden Dachlinie im Stil eines Crossover-Modells an. Den Radstand beziffern die Chinesen auf 2.900 Millimeter. Entsprechend soll der Fünfsitzer innen üppige Platzverhältnisse bieten. Die Türgriffe sind in die Karosserie versenkt, die Seitenscheiben rahmenlos ausgeführt, über der Frontscheibe sitzt ein Modul für den Lidar-Sensor. Ansonsten folgt der Zeekr der glattgelutschten Form nahezu aller neuen Elektro-SUV-Modelle. Die Anhängelast wird mit zwei Tonnen angegeben, das Kofferraumvolumen mit 539 Liter. Mit an Bord sind darüber hinaus fünf Fahrmodi, eine Wärmepumpe, eine umlegbare Rückbank, ein Panoramadach, Internet-Zugang und Matrix-LED-Scheinwerfer.

Bekannte Geely-Plattform

Die technische Plattform liefert auch bei diesem Modell die bekannte Geely-Elektroarchitektur SEA mit 800-Volt-Technologie. Weiterentwickelt zur PMA2+-Plattform, sitzt diese bereits unter der Zeekr-Limousine 007 und wird ebenso von den Konzern-Schwestermarken Lotus und Polestar genutzt. Auch der neue Smart #5 nutzt diese Plattform. Die Antriebsdaten des Zeekr 7X decken sich mit denen des Zeekr 007. Beim Antrieb sind ein- und zweimotorige Versionen mit einem Leistungsspektrum von 310 kW (421 PS) und maximal 440 Nm bis 470 kW (639 PS) und höchstens 710 Nm wählbar. Als Spurtzeit werden für den 2,4-Tonner im Bestfall zwischen 3,8 und 6,0 Sekunden genannt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt einvernehmlich bei 210 km/h. Für reichlichen Komfort sorgt optional eine aktive Luftfederung mit Höhenverstellung.

Auf der Batterieseite decken sich die Werte ebenfalls mit denen 007. Die LFP-Basis-Batterie, die nur mit Hinterradantrieb kombinierbar ist, bringt es auf eine Kapazität von 75 kWh, alternativ ist eine 100 kWh große NMC-Batterie von CATL (Quilin) für die RWD und die AWD-Variante zu haben. Die Reichweiten nach WLTP betragen bis zu 480 km für die RWD-Basis-Version. Die RWD Long Range-Variante schafft bis zu 615 km, die AWD-Version bis zu 543 km. Die Ladeleistung beträgt bis zu 480 kW, am 360 kW-Lader sollen sich die Batterien in 13 bis 16 Minuten von zehn auf 80 Prozent laden lassen. Der On-Board-Lader schafft 22 kW, die Ladezeiten (10 – 100 %) liegen damit zwischen 4,5 und 5,5 Stunden. Je nach Version ist auch eine V2L-Funktion mit bis zu 3,3 kW Leistung an Bord.

Innenraum

Im Cockpit separiert eine hohe Mittelkonsole Fahrer und Beifahrer. Mittig auf der Armaturentafel thront ein 16 Zoll großer Touchscreen, das Kombiinstrument bietet eine 13-Zoll-Diagonale. Das Bordsystem lässt sich over-the-air updaten, Smartphones werden per Apple CarPlay und Android Auto eingebunden. Die Bedienung kann auch über eine smarte Sprachsteuerung erfolgen. Optional rüstet Zeekr den X7 auch mit einem 36,2 Zoll großen Head-up-Display aus. Zu den Assistenzsystemen zählen unter anderem ein adaptiver Tempomat, eine Rundum-Überwachung und ein Parkassistent.

Marktstart und Preise

Der neue Zeekr 7X SUV ist in der zweiten Jahreshälfte 2024 in China an den Start gegangen. Die China-Preise für den 7X liegen umgerechnet zwischen 30.500 und 44.400 Euro. Nach Europa kommt der SUV 2025. Die ersten Märkte, die bedient werden, sind die Niederlande, Schweden und Norwegen. Als europäischer Grundpreis für das Basismodell wurden 52.990 Euro genannt. Das Long Range AWD-Modell soll ab 55.990 Euro kosten und die Allradvariante ab 62.990 Euro. Die Garantie für das Auto beträgt 5 Jahre oder 100.000 km, die für die Batterie 8 Jahre oder 200.000 km.