VW ID.4 Pro: Neuer Akku lässt Ladetempo schrumpfen

VW ID.4 Pro lädt langsamer
Neuer Akku lässt Ladetempo schrumpfen

Veröffentlicht am 04.06.2025

Wer sich für einen VW ID.4 Pro interessiert und besonders großen Wert auf ein schnelles Ladetempo legt, dürfte aktuell ins Grübeln kommen. Denn Volkswagen gibt für diese Modellvariante des Elektro-SUV mit 77-Kilowattstunden-Akku (netto) derzeit eine verminderte maximale Gleichstrom-Ladeleistung an. Statt mit in der Spitze 175 kW sind am DC-Charger nur noch höchstens 135 kW möglich. Damit vollziehen die Wolfsburger gerade das, was die tschechischen Kollegen von Skoda bereits vor einigen Wochen beim neuen Elroq 85 angekündigt hatten.

"Kapazitätsengpass bei einem Batterielieferanten"

Ein VW-Sprecher begründet den Rückschritt beim Ladetempo mit einem "Kapazitätsengpass bei einem Batterielieferanten". Dies habe bereits in Kalenderwoche 12 (17. bis 23. März 2025) zu einer "temporären Produktionsumstellung" beim ID.4 Pro geführt. Mit der Konsequenz, dass – wie erwähnt – die maximale Ladeleistung schrumpft. Damit verringert sich die zusätzliche Reichweite, die in den ersten zehn Minuten eines Ladevorgangs "getankt" werden kann, von 184 auf 155 Kilometer. Bringt man den Akku dagegen von 10 auf 80 Prozent seiner Kapazität, vergehen aufgrund einer angepassten Ladestrategie weiterhin 28 Minuten.

Gleichzeitig nimmt beim VW ID.4 Pro auch die Reichweite geringfügig ab. Kam der Elektro-SUV nach WLTP vor dem Wechsel des Batterielieferanten bis zu 572 Kilometer weit, sind es fortan je nach gewählter Ausstattung bis zu 16 Kilometer weniger. Keine Auswirkungen hat die Maßnahme dagegen auf den Antrieb. In der Modellvariante Pro verfügt der ID.4 weiterhin über einen als Heckmotor verbauten Elektromotor, der 210 kW (286 PS) leistet. Die ID.4-Pro-Variante mit 4-Motion-Allradantrieb ist von den Neuerungen ebenso wenig betroffen wie die weiteren Modellvarianten Pure und GTX.

Noch im Sommer zurück zum alten Akku

Welcher Batteriehersteller aktuell mit Lieferengpässen zu kämpfen hat, will VW nicht sagen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vermutet aufgrund von Informationen aus "internen Kreisen", dass Akkus des koreanischen Lieferanten LG zeitweise durch Pendants des chinesischen Spezialisten CATL ersetzt werden. Zudem handle es sich nur um eine temporäre Änderung. Volkswagen erwarte, dass der Engpass bis Mitte Juni, spätestens aber bis Anfang September behoben sein werde. Anders ist es bei Skoda. Die Tschechen werden beim Elroq 85 ab KW 24 (9. bis 15. Juni 2025) dauerhaft die Batterien des neuen Zulieferers einbauen.

Bei beiden Herstellern wirkt sich der Akkuwechsel auch preislich aus. "Volkswagen bietet Kunden, die von der Umstellung betroffen sind, eine Kompensation von 1.000 Euro an", sagt der Markensprecher. Wer es bei der Grundausstattung belässt, zahlt demnach nur noch 45.335 Euro für den VW ID.4 Pro. Bei Abschluss eines Leasing-Vertrages mit der Volkswagen Leasing GmbH werde die zu zahlende Rate anhand des entsprechend verringerten Anschaffungspreises neu kalkuliert.

1.000-Euro-Gutschrift auch bei Skoda

Skoda wird Kundinnen und Kunden, die ihren Elroq 85 noch mit der vorherigen Batterie bestellt hatten, dann aber ein langsamer ladendes Auto erhalten, ebenfalls mit 1.000 Euro entschädigen. In einem offiziellen Statement heißt es: "Für Bestandskunden, die bereits einen Škoda Elroq 85 (Elroq 85, Elroq 85 Sportline und Elroq First Edition) mit der bisher angebotenen Batteriekonfiguration bei einem Skoda-Vertragspartner in Deutschland bestellt haben, welcher aber aus Produktionsgründen mit der neuen Batteriebestückung gebaut und ausgeliefert wird, bietet Škoda Auto Deutschland im Zuge einer nötigen Vertragsaktualisierung eine Gutschrift in Höhe von 1.000 Euro brutto an."