Es gab schon länger Gerüchte, dass Tesla plant, bei der großen Limousine Model S und beim SUV Model X auf die modernere Batterie-Architektur des Model 3 umzustellen. Jetzt hat Tesla-Chef Elon Musk bestätigt, dass die kommenden Plaid-Versionen von S und X Batterien mit einer höheren Kapazität bekommen.
Technische Details sind noch nicht bekannt. Allerdings legte Tesla mit einem stark von der Serie abweichenden Prototyp des Model S Plaid auf der Nordschleife des Nürburgrings beeindruckende Rundenzeiten hin. Dabei handelt es sich nicht um offiziell bestätigte Zeiten. Elon Musks Ziel scheint es zu sein, die Rundenzeit des Porsche Taycan zu unterbieten.
Bessere Laderaten
Die aktuell angebotenen Model S und X fahren mit Lithiumionen-Zellen des Typs 18650. Dieser Typ kommt beispielsweise auch in Laptops zum Einsatz – für Tesla ist das Tradition, schließlich hatte das erste Modell der Amerikaner, der Roadster, eine aus Laptop-Akkus zusammengebaute Batterie. In der Batterie des Model 3 sitzen Zellen des Typs 2170, den die Ingenieure speziell im Hinblick auf die Anforderungen bei Elektroautos entwickelt haben. Die Model-3-Batterie unterstützt Laderaten bis zu 250 Kilowatt, während sich die Akkus der teureren Modelle S und X nur mit bis zu 200 Kilowatt laden lassen.
Der Unterschied zwischen den Laderaten ist ein Hinweis darauf, dass die 2170-Zellen ein besseres Wärmemanagement haben. Schließlich schafft ein herkömmliches Model S nicht eine komplette Runde auf dem Nürburgring, ohne die Leistung zu verringern, weil sich sonst die Batterie zu stark erhitzt.
Spart Gewicht
Die neue Batterie könnte bei Model S und X nicht nur zu einer verbesserten Ladbarkeit und einer höheren Reichweite führen, sondern auch das Gewicht reduzieren. Die Produktion der Plaid-Versionen soll Ende 2020 beginnen. Der Power-Antrieb dürfte auch beim neuen Roadster und beim neuen Pickup zum Einsatz kommen. Den Pickup stellt Elon Musk nach jahrelanger Geheimniskrämerei am 21. November 2019 in L.A. vor.
Fazit
Die Akkus des Model 3 stellen gegenüber den Batterien aus Model S und X einen deutlichen Entwicklungsfortschritt dar. Das Tesla diese besseren Akkus erst ab Ende 2020 und dann erst für die Plaid-Topmodelle einsetzt, ist unverständlich – schließlich sind die Oberklasse-Limousine Model S und das große SUV Model X deutlich teurer als das Mittelklasse-Modell Model 3.