Die kalifornische Fremont Police hat sich einen gebrauchten Tesla Model S 85 zugelegt – und musste mit dem Elektrofahrzeug ein besonders unangenehmes Erlebnis verkraften. Wegen einer nicht voll aufgeladenen Batterie waren die Beamten nicht in der Lage, mit dem Auto eine Verfolgungsjagd zu Ende zu bringen.
Warum der Akku so wenig Saft hatte, ist noch nicht vollständig geklärt. Ein Sprecher der Polizei bestätigt, dass die Batterie schon öfter zu wenig geladen war. Dies komme beispielsweise vor, wenn ein Polizist zur Dienststelle zurückkehre, um seinen Bericht abzugeben, und dann ein anderer Polizist den Tesla übernehme. Bei der Übergabe gerät dann der eigentlich wichtige Ladestand in Vergessenheit.
Verdächtiger flüchtet
Der Model S war gerade dabei, einen Verdächtigen zu verfolgen, der in Zusammenhang mit einem Verbrechen in der kalifornischen Stadt Santa Clara stehen könnte. Die verfolgenden Polizisten glichen das Nummernschild des verdächtigen Fahrzeugs ab und versuchten dann den Verkehr zu stoppen. Daraufhin fuhr der verdächtige Fahrer mit hoher Geschwindigkeit davon.
Über Funk gab der den Tesla fahrende Polizist überrascht bekannt, dass er nur noch sechs Meilen Reichweite (9,7 Kilometer) und somit wenig Stromreserven für die Verfolgung habe. Daraufhin kamen mit Verbrennungsmotor-Fahrzeugen ausgerüstete Beamte der California State Highway Patrol dem Tesla zu Hilfe. Während der Tesla wegen seines niedrigen Batterie-Ladestandes die Verfolgung aufgab, taten dies die übrigen Verfolger zehn Minuten später, um den übrigen Verkehr nicht zu gefährden. Die Polizisten fanden das Fluchtfahrzeug später verlassen im 8,2 Kilometer entfernten San Jose.
Keine Regeln für Aufladung
Die Polizei von Fremont weist darauf hin, dass man sich mit dem Model S immer noch in einer sechsmonatigen Testphase befinde. In Bezug auf das Auftanken oder Nachladen von Fahrzeugen gäbe es keine schriftlichen Richtlinien, allerdings gilt im Allgemeinen, dass die Batterie des Tesla vor seiner nächsten Schicht mindestens zur Hälfte geladen sein müsse. Der Vorfall mit der abgebrochenen Verfolgung habe keinen Einfluss darauf, wie die Behörde die Eignung des Model S für Patrouillendienste einschätze.
Fazit
Ein Tesla Model S als Polizeifahrzeug muss eine Verfolgungsjagd abbrechen, weil die Batterie leergefahren ist. Was zunächst nach einem amüsanten Elektroauto-Fail klingt, könnte auch mit jedem Verbrennungsmotor-Auto passieren: Ob man das Tanken oder das Nachladen vergisst, ist eigentlich egal. Und für eine Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd über sehr lange Distanzen ist der Patrouillen-Tesla der Stadt Fremont von vornherein nicht vorgesehen – dort übernehmen die Beamten der California State Highway Patrol mit ihren Ford Explorer und Dodge Charger Police Interceptor Utility Vehicles.