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Nyobolt EV
Unter fünf Minuten für eine Ladung

Der von Callum und Partnern entwickelte Elektrosportwagen auf Elise-Basis lässt sich extrem schnell nachladen. Außerdem soll die Batterie länger als ein Autoleben halten.

Nyobolt EV
Foto: Nyobolt

Ladezeiten sind bei Elektroautos immer ein Thema. Aus Großbritannien kommt mit dem Nyobolt EV ein Elektro-Sportwagen, der in nur unter fünf Minuten Strom für 250 Kilometer Reichweite nachladen kann. Das wäre schon ganz nah an der Zeitspanne, die Sprittanker an der Zapfsäule verbringen.

Hinter dem Sportwagenkonzept stehen der Batteriehersteller Nyobolt und der Designer Julian Thomson, der auch schon für GM gearbeitet hat. Mitentwickelt und letztendlich umgesetzt wurde der Nyobolt EV Prototyp letztlich von Callum, einem Unternehmen von Designer Ian Callum.

Unsere Highlights

250 km Reichweite in unter 6 Minuten

Als Ausgangsbasis diente Thomson eine Lotus Elise. Für einen kräftigeren und moderneren Auftritt wurden dessen Proportionen geringfügig verändert. 100 Millimeter mehr Breite sorgen für eine breitere Spur und schaffen Platz für größere Lufteinlässe an den Flanken. In der Länge legt die Basis um 150 Millimeter zu. Den Heckabschluss krönt ein Spoiler im Entenbürzel-Design. Für eine etwas höher verlaufende Gürtellinie sorgen neue Bodypanels aus leichtem Verbundwerkstoff. Erhalten geblieben ist das herausnehmbare Dachteil, das den Nyobolt ruckzuck zum Cabrio verwandelt. LED-Scheinwerfer vorn und mit LED-Technik bestückte Rückleuchten sorgen für einen kleinen Modernisierungsschub. Mehr Öffnungen im Heck sollen die Kühlung des Antriebs optimieren. Den Blick nach hinten gewähren ultrakleine Kamerasysteme, die die konventionellen Rückspiegel ersetzen. Der Ladeanschluss fand in der B-Säule eine Heimat. Die Radhäuser des knapp eine Tonne schweren Nyobolt EV füllen 19 Zoll große Leichtmetallräder.

Mit dem Nyobolt und seinen Eckdaten waren die Briten bereits im Sommer 2023 an die Öffentlichkeit gegangen. Ein Jahr später werden neue Details zur Batterie- und Ladetechnik verraten. Demnach soll die Batterie mit der Kapazität von 35 kWh bei Verwendung eines Schnellladers mit 350 kW Leistung in 4:37 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden können. Laut Nyobolt erreicht die Firma damit "die doppelte Geschwindigkeit der meisten der heute am schnellsten aufladenden Fahrzeuge". Die Batterie selbst soll auf Niob- und Wolfram-Basis aufgebaut sein.

Neben diesem Tempo-Versprechen hat Nyobolt außerdem einen recht spektakulären Wert zur Batteriehaltbarkeit nachgereicht. Demnach habe man 4.000 volle Ladezyklen am Schnelllader durchgeführt, wobei die Batterie letztlich noch 80 Prozent ihrer Kapazität aufweisen würde. Das entspräche einer zurückgelegten Strecke von 600.000 Meilen, umgerechnet also mit 965.606 fast eine Million Kilometer – da werden selbst alte Dieseltaxis neidisch.

Start noch in 2024

Die Batterieproduktion soll in diesem Jahr beginnen und im nächsten Jahr auf 1.000 Einheiten ansteigen. Langfristig sieht Nyobolt ein Potenzial für zwei Millionen Einheiten pro Jahr. Nach eigenen Angaben ist Nyobolt acht Automobilherstellern im Gespräch, die an der Technologie interessiert sein sollen. Der Fokus liegt zunächst auf dem Premiumsegment, außerdem sollen Anwendungen im Baumaschinensektor geprüft werden.

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Nicht so wichtig. Ich lade ohnehin fast immer zu Hause.Sehr wichtig. Warten unterwegs stört mich sehr.

Fazit

Der Batteriespezialist Nyobolt hat zusammen mit dem Designer Julian Thomson den Prototyp Nyobolt EV entwickelt. Thomson zeichnet für das weiterentwickelte Design der Elise-Basis verantwortlich. Nyobolt steuert eine revolutionäre Batterietechnik bei, die in unter 5 Minuten Strom für 250 Kilometer Reichweite bunkern können soll. Die soll 2024 in Serie gehen. Man darf gespannt sein, ob damit die Ladezeiten tatsächlich auf das Niveau konventioneller Sprittankvorgänge reduziert werden können.

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