Jaguar Land Rover (JLR) holt den Namen Freelander zurück und plant damit eine eigenständige Modellfamilie elektrifizierter SUVs zu entwickeln, die ab Ende 2026 eingeführt werden soll. Die Entwicklung erfolgt in Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Chery im Rahmen des Joint Ventures Chery Jaguar Land Rover (CJLR). Die Fahrzeuge basieren auf Cherys T1X-Plattform, die verschiedene Antriebsarten – von Plug-in-Hybrid bis vollelektrisch – unterstützt.
Elektrischer Geländewagen
Das erste Modell wird ein Full-Size-SUV mit Allradantrieb sein – ein Plug-in-Hybrid-SUV auf Cherys flexibler T1X-Plattform, das zunächst nur in China angeboten wird. Später sollen vollelektrische Varianten folgen. Dazu sollen technikaffine Kunden durch allerlei Gadgets voll auf ihre Kosten kommen. Der Land Rover Freelander startet zunächst in China, soll jedoch mittelfristig weltweit angeboten werden. Produziert wird der Freelander im CJLR-Werk in Changshu.
Die Ankündigung für den neuen Freelander erfolgte auf dem JLR-Investorentag 2025 durch Qing Pan, Präsident von JLR China. Entsprechend blumig fällt die Beschreibung der Freelander-Vision aus: "Der Freelander kehrt zurück", erklärt Pan. "Im Rahmen unseres Joint Ventures mit Chery werden die neuen Fahrzeuge den Anspruch widerspiegeln, mit Konventionen zu brechen – mit innovativer Technik, führenden ADAS-Funktionen und weiteren intelligenten Features. Der neue Freelander richtet sich an freiheitsliebende Kunden, die jung geblieben sind und nach Momenten voller Freude suchen."
Neues Logo schon enthüllt
Der hier gezeigte Teaser enthüllt zunächst das neue Logo, das ähnlich wie beim großen Defender (siehe Bildergalerie) prominent auf der Fronthaube prangen wird. Das Design des Freelanders soll gezielt eine junge, technikaffine Zielgruppe in China ansprechen. Später könnten Modelle auch in Europa auf den Markt kommen, allerdings ist eine Kannibalisierung bestehender JLR-Modelle dort nicht ausgeschlossen.
Die Freelander-Reihe wird nicht unter dem Land Rover-Logo vertrieben, sondern als eigenständige Marke, um das bestehende Premium-Portfolio von JLR (Range Rover, Defender, Discovery, Jaguar) nicht zu verwässern. Ähnlich geht Land Rover mit der mittlerweile etablierten Eigen-Marke Defender vor. Der Vertrieb des Freelander soll aber sogar seperat über das eigene Händlernetz von Chery passieren.
Vom Freelander zum Discovery Sport
Der Land Rover Freelander wurde 1997 als erstes kompaktes SUV der Marke eingeführt und war zugleich das erste Modell mit selbsttragender Karosserie. Er setzte neue Maßstäbe in einem damals noch jungen Segment und kombinierte Alltagskomfort mit echter Geländetauglichkeit – inklusive permanentem Allradantrieb und Assistenzsystemen wie Hill Descent Control. Die erste Generation war in drei- und fünftürigen Varianten erhältlich, die zweite Generation ab 2006 bot deutlich mehr Komfort, moderne Technik und basierte auf einer Plattform aus der damaligen Ford-Zeit. Insgesamt verkaufte Land Rover über 700.000 Einheiten weltweit.
2014 wurde der Freelander vom Discovery Sport abgelöst und der Name verschwand aus dem Programm. Technisch basiert der Discovery Sport auf der EUCD- bzw. später der Premium-Transverse-Architecture (PTA), die auch für elektrifizierte Antriebe geeignet ist. Offiziell wird er zwar immer noch angeboten, die Verkaufszahlen sind in den letzten Jahren aber deutlich zurückgegangen.