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McMurtry Spéirling mit Hockenheim-Rekord
14 Sekunden schneller als der AMG One

Der potente Elektro-Sportwagen McMurtry Spéirling hat in Hockenheim den nächsten Rekord aufgestellt. Inzwischen kann bestellt werden. Der Preis ist astronomisch.

McMurtry Automotive aus Großbritannien hat mit dem Spéirling (gesprochen "Spierling", irisch für "Gewitter") einen Elektro-Sportwagen im Batman-Stil entwickelt. Dass der Bolide wirklich schnell ist, hat er bereits mehrfach bewiesen. Nun kommt ein neuer Bestwert hinzu. Im Rahmen des Dörr Group Track Day umrundete er den Grand-Prix-Kurs in Hockenheim in einer Zeit von 1.24,43 Minuten. Damit ist er satte 14 Sekunden schneller als das Hybrid-Hypercar Mercedes-AMG One, das 2022 eine Rundenzeit von 1.38,56 Minuten schaffte. Der Lohn ist der Titel des schnellsten geschlossenen Fahrzeugs auf dem Hockenheimring in dessen aktuellem Layout.

Der große E-Ratgeber

Dabei soll der kurze Brite als Prototyp der Pure-Version bei seiner Rekordfahrt nur mit 75 Prozent Leistung und Abtrieb unterwegs gewesen sein – behauptet zumindest der Hersteller. Am Steuer des Einsitzers saß wie gehabt McMurtrys Testfahrer Max Chilton, ein ehemaliger Formel-1-Pilot.

1,4 Sekunden von 0 auf 60 mph

Der McMurtry Spéirling hat aber auch schon in den Händen anderer Fahrer sein Potenzial gezeigt. Mat Watson vom Youtube-Kanal Carwow absolvierte mit dem Spéirling auf dem Grand-Prix-Kurs im britischen Silverstone eine absurde Beschleunigungsübung: In nur 1,4 Sekunden katapultierte sich der Einsitzer von null auf 60 mph (96,66 km/h; siehe Youtube-Video unter diesem Absatz). Zumindest haben das die Bordinstrumente angezeigt.

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Sollte die Messung einigermaßen korrekt abgelaufen sein, wäre der kleine Brite das mit Abstand schnellste Auto in dieser Disziplin. Laut einer Aufstellung der Website "DuPont Registry" brauchte der (einigermaßen offizielle) aktuelle Rekordhalter Dodge Challenger SRT Demon 170 immerhin 1,66 Sekunden für den 0-auf-60-mph-Sprint – eine Ewigkeit im Vergleich zum McMurtry Spéirling. Ihm ging die Luft daraufhin übrigens nicht aus: Von null auf 100 mph (161 km/h) raste er in 2,63 Sekunden. Die Viertelmeile (402 Meter) war nach 7,97 Sekunden Geschichte. In dieser Kategorie führt "DuPont Registry" derzeit den Pininfarina Battista mit 8,55 Sekunden an der Spitze.

Rekord beim Goodwood Hillclimb

Es ist nicht das erste Mal, dass der McMurtry Spéirling mit einer Rekordfahrt auf sich aufmerksam macht. Im Sommer 2022 stellte Max Chilton beim Goodwood Festival of Speed einen neuen Rekord beim Hillclimb auf. Mit einer Zeit von 39,081 Sekunden für die 1.867 Meter lange Strecke unterbot der McMurtry die bisherige Bestzeit des VW ID.R mit Romain Dumas aus dem Jahr 2019 um 0,8 Sekunden.

Erwarten können Käufer einen 3,20 Meter langen, nur 1,70 Meter breiten und knapp 1,10 Meter hohen Sportwagen, der als Einsitzer nur Platz für den Piloten bietet. Der Radstand wird mit zwei Metern angegeben. Das Rückgrat bildet standesgemäß ein Carbon-Monocoque, das nur über eine kleine Flügeltür und über einen mächtigen Seitenkasten hinweg geentert werden kann. Die komplette Karosserie ist auf Abtrieb und Dynamik optimiert. Entsprechend präsentiert sich der Spéirling aerodynamisch, mit zahlreichen Durchströmungskanälen und einem riesigen Heckspoiler.

Mega-Abtrieb durch Ventilator

Zu den verborgenen Highlights zählt ein großer Ventilator, der Luft unter dem Auto absaugt und so Anpressdruck generiert. Das System arbeitet ähnlich wie jenes im Supersportwagen Murray T.50. Bereits im Stand produziert es rund 2.000 Kilogramm Abtrieb. Bei 250 km/h Speed soll der selbst nur knapp 1.000 Kilogramm schwere Spéirling gar mit bis zu 2.250 Kilogramm auf den Asphalt gepresst werden. In den Radhäusern stecken 19 Zoll große Leichtmetallfelgen, die mit Spezialreifen in den Dimensionen 210/640 vorn und 240/640 hinten bestückt sind. Für extreme Verzögerungswerte sorgt eine Keramik-Bremsanlage mit 390er-Scheiben und Sechskolbenzangen rundum.

McMurtry Spéirling Elektro Rennwagen
McMurtry
Dank umfassenden Carbon-Einsatzes soll der Flitzer weniger als eine Tonne wiegen.

Genaue Daten für den elektrischen Antriebsstrang nennt McMurtry noch nicht; kolportiert werden für die beiden Elektromotoren an der Hinterachse aber eine kombinierte Leistung von rund 1.000 PS. Damit soll der Spéirling in Kurven Querbeschleunigungen von bis zu 3g aufbauen können. Laut Datenblatt surrt der Mini-E-Renner in weniger als neun Sekunden auf 300 km/h. Die Architektur umfasst zudem eine 60 kWh große Batterie, die Reichweiten von bis zu 300 Meilen (483 Kilometer) ermöglichen soll. Für den Rundstreckeneinsatz verspricht McMurtry Einsatzeiten zwischen 60 und 80 Minuten. Nachgeladen wird mit einer maximalen Ladeleistung von 600 kW. Dabei hilft die 800-Volt-Technologie, die auch ein Porsche Taycan oder der Hyundai Ioniq 5 nutzen.

Serienversion Pure ab 2025 verfügbar

Ob der Spéirling den Sprung von der Rennstrecke auf die Straße je schaffen wird oder überhaupt soll, ist nicht bekannt. Spéirling-Fans dürften sich dennoch über die jetzt erfolgte Ankündigung einer Serienversion freuen. Die leicht modifizierte, Pure getaufte Serienvariante des McMurtry debütiert erneut in Goodwood. Erste Vorserienmodelle sollen 2024 gefertigt werden. Die eigentliche Produktion und Auslieferung der auf 100 Exemplare limitierten Kleinserie wurde für 2025 angekündigt. Bis dahin sollen das Test- und Validierungsprogramm abgeschlossen sowie weitere Rekordfahrten absolviert werden.

Vorbestellt werden kann ab sofort. Potenzielle Kunden sollten allerdings ausreichend solvent sein. Nachdem ursprünglich von 820.000 Pfund zuzüglich Steuern die Rede war, nennt der Hersteller für den Pure inzwischen einen Preis von 875.000 Pfund netto. Umgerechnet in Euro plus Steuern sind das rund 1,23 Millionen für deutsche Interessenten.

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Fazit

McMurtry hat auf seine Ankündigungen Taten folgen lassen. In Goodwood hat man sich den Rekord beim Hillclimb geholt, in Hockenheim ist der Spéirling das schnellste geschlossene Auto und auch in den Disziplinen "0 auf 60 mph" und "Viertelmeile" hat er abgeliefert. Jetzt soll eine Serienversion des einsitzigen Elektro-Sportwagens folgen. Die darf zum Preis von in Deutschland 1,23 Millionen Euro aber auch nur auf die Rennstrecke.

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