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Kamaz Kama-1
Kleines Elektroauto statt großer Diesel-Lkw

Der russische Lastwagen-Hersteller Kamaz hat zusammen mit Studenten aus St. Petersburg ein neues Modell entwickelt, das so gar nicht ins Portfolio zu passen scheint.

12/2020, Kamaz Kama-1 Elektroauto
Foto: Peter the Great St. Petersburg Polytechnic University

Kamaz? Die bauen doch schwere Diesel-Lkw? Stimmt! Und wer sich nicht regelmäßig in osteuropäischen oder asiatischen Gefilden aufhält, dürfte die Marke, die ihre Brummis in Kasachstan, Aserbaidschan, Litauen und Indien fertigt, von der Rallye Dakar kennen. Über Jahre beherrschten die immer wieder dunkle Rußschwaden ausstoßenden, in Red Bull-Optik lackierten Offroad-Lkw die Lastwagen-Kategorie der Langstrecken-Rallye. Doch nun scheint der Lastwagen-Produzent, dessen Hauptsitz sich in der autonomen russischen Teilrepublik Tatarstan befindet, neue Geschäftsfelder zu erschließen: elektrisch angetriebene Kleinwagen.

Unsere Highlights

Ein fertiges Auto nach zwei Jahren Entwicklung

Von einer Serienfertigung ist der Kamaz Kama-1, dessen Entwicklung im Dezember 2018 begann, freilich noch weit entfernt. Das zusammen mit Studenten der Polytechnischen Universität "Peter der Große" in St. Petersburg entwickelte Auto wurde kürzlich auf einer Messe in Russland präsentiert. Aber die Daten und die technischen Dreingaben, von denen einige sehr modern wirken, würden einem möglichen Serienauto gut zu Gesicht stehen.

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Der 3,40 Meter lange, 1,70 Meter breite und 1,60 Meter hohe Dreitürer bietet vier Sitzplätze und eine Panorama-Windschutzscheibe. Die Bodenfreiheit des Kamaz Kama-1 beträgt vergleichsweise hohe 160 Millimeter, was "den Anforderungen des russischen Verbrauchers" entspreche und es ermögliche, "schwierige Straßenabschnitte zu überwinden", wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt. Einzelne Karosserie-Elemente wie Kotflügel, Schweller und Stoßfänger sind leicht austauschbar, weshalb sich der Kamaz vor allem als Carsharing-Auto eigne.

150 km/h schnell, 250 Kilometer weit

Der Kamaz Kama-1 wird von einem 80 kW / 110 PS starken Elektromotor angetrieben, der auf die Hinterräder wirkt. Damit soll der 1,3 Tonnen schwere Kleinwagen in 6,7 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen und maximal 150 km/h erreichen können. Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Kapazität von 33 Kilowattstunden und soll dem Kamaz Kama-1 eine Reichweite von 250 Kilometern ermöglichen. Als Ladezeiten nennen die Kooperationspartner sechs Stunden im normalen und 20 Minuten im beschleunigten Modus, ohne jedoch näher auf die Ladetechnik einzugehen.

In Hinblick auf andere technische Lösungen sind die Russen auskunftsfreudiger. Es beginnt bei dynamischen Blinkern und endet bei fortschrittlichen Assistenzsystemen, die ein hochautomatisiertes Fahren auf Level 3 (mit Upgrade-Möglichkeiten auf Level 4) ermöglichen sollen. Die Plattform des Kama-1 ist modular aufgebaut und soll so flexibel sein, dass sie auch als Basis für einen 18 Meter langen Stadtbus dienen kann. Zentrales Element der Informations-, Multimedia- und Steuerungssysteme ist ein Neun-Zoll-Monitor, der mittig im Lenkrad sitzt, sich jedoch nicht mitbewegt. Die gefahrene Geschwindigkeit wird per Head-up-Display in die Frontscheibe projiziert.

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Fazit

Aktuell trägt der Kama-1 den Status eines industriellen Vorserienmodells, das Kamaz zufolge alle notwendigen Tests und Zertifizierungen bestanden hat. Der nächste Schritt wäre die Serienfertigung. Es erscheint allerdings mehr als fraglich, ob sich der Lkw-Hersteller tatsächlich dazu durchringen kann, ein solches Fahrzeug vom ganz anderen Ende des Angebots-Spektrums in sein Portfolio aufzunehmen.

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