Kurz nach der Weltpremiere des neuen Luxus-Elektro-SUV Wagoneer S hat Jeep eine Konzeptstudie nachgereicht. Der Wagoneer S Trailhawk Concept stellt eine für den Offroad-Betrieb optimierte Variante des 608 PS starken Luxus-Jeep dar und folgt damit den Trailhawk-Varianten, die Jeep bereits bei anderen weniger geländetauglichen SUV wie dem Compass oder dem Renegade eingeführt hat.
Mit dem neuen Wagoneer S begibt sich Jeep weit in unerforschtes Terrain – aber anders, als bei der Marke üblich. Denn der Luxus-SUV mit Elektroantrieb tritt fernab der Marken-Identität eher im Pkw-Segment gegen etablierte Wettbewerber wie den Tesla Model X oder den BMW iX an. Für einen Hersteller, der vom Abenteuer-Image der Ikone Jeep Wrangler zehrt, ist der Wagoneer S sehr straßenorientiert gestaltet, was sich beispielsweise in der geringen Bodenfreiheit von nur 162 Millimeter manifestiert.
Zum "echten" Jeep fehlt etwas
Dass man damit die Kern-Kundschaft der Marke eher nicht abholt, dürfte auch den Jeep-Verantwortlichen klar sein. Denn das Konzeptauto Wagoneer S Trailhawk begegnet genau diesem Manko. Und hat damit jenseits des Concept-Labels durchaus Chancen auf eine spätere Aufnahme in das Serienprogramm.
Wie für ein Konzept üblich verrät Jeep nur wenige Details zum Wagoneer S Trailhawk. Klar erkennbar ist das höhergelegte Fahrwerk, das gemeinsam mit den Reifen im Format 31,5x18 Zoll die Bodenfreiheit auf ein eher Jeep-würdiges Level hebt. Dazu gibt es an der Front eine abgeänderte Schürze, die einen verbesserten Böschungswinkel bringt. Offenbar unvermeidlich sind die bei Jeep üblichen Abenteuer-Abschlepphaken in Orange. Front und Heck sind außerdem großflächig mit unlackiertem Kunststoff belegt.
Handgriff statt Bildschirm
Der Blick in den Innenraum offenbart große Unterschiede zum gerade erst vorgestellten Wagoneer S. Als Erstes fallen zwei fehlende Bildschirme auf. Der Monitor für die Klimasteuerung in der Mittelkonsole entfällt und weicht einem großen Ablagefach mit Ladefunktion für Smartphones. Vor dem Beifahrerplatz ist der vierte Monitor ebenfalls verschwunden, stattdessen zieht sich dort ein stabiler Haltegriff von der Mittelkonsole bis zur Tür. Im unteren Bereich der Mittelkonsole und in den Tür-Staufächern übernehmen elastische Gurte die Fixierung von Gegenständen.
Ebenfalls auffällig ist die erweiterte Schaltereinheit für die Fahrprogramme, die im Stil des Jeep Wrangler Rubicon-Interieurs rot eingefärbt ist. Dort gibt es ein zusätzliches "Rock" (Felsen)-Fahrprogramm, der Eco-Modus des Standard-Modells entfällt dafür. Interessanter ist aber der zweite Schalter darunter, beschriftet mit "E-Lock". Jeep verkündet dazu in wenigen Worten, es handele sich um eine Hinterachs-Sperre, erklärt aber die genaue Funktionsweise nicht.
Fazit
Mit dem Wagoneer S verlässt Jeep als reine Geländewagenmarke die bisherige Markenphilosophie. Dem vollelektrischen Luxus-SUV haftet nur wenig Abenteuerlust an, stattdessen muss sich der Neuzugang mit straßenorientierten Modellen etablierter Wettbewerber messen. Das ist natürlich auch den Jeep-Verantwortlichen bewusst, entsprechend wird direkt zur Weltpremiere des Wagoneer S eine eher auf Offroad gebürstete Konzeptstudie nachgereicht, um die Stammkundschaft zu besänftigen. Der Wagoneer S Trailhawk hat dabei durchaus Chancen, als Ausstattungsvariante in das Serienprogramm aufgenommen zu werden.
