Mit dem Super EV Concept präsentierte Honda beim Goodwood Festival of Speed 2025 einen neuen, vollelektrischen Cityflitzer im Kei-Car-Format. Der kleine Stromer startet im September 2025 in Japan – mit mehr Technik als seine Maße vermuten lassen.
Nach dem kommerziellen Misserfolg des charmant gestalteten Honda e (2019–2024) wagt Honda einen neuen Vorstoß im Segment der elektrischen Kleinstwagen. Beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed rollte ein Prototyp mit breiten Kotflügeln und sportlicher Optik die berühmte Hillclimb-Strecke hinauf. Ein dynamischer erster Auftritt für das Super EV Concept, das auf der Plattform des japanischen Kei-Cars N-One: basiert. Was damals noch stark getarnt war, trägt nun Serienkleidung. Honda N-One e: heißt das Serienmodell, das im September zunächst in Japan verkauft wird. In Europa soll die Premiere im Rahmen der IAA in München folgen.
Elektro-Kei-Car für die Stadt
Mit unter 3,40 Meter Länge bleibt der N-One e: ganz im Rahmen der Kei-Car-Vorgaben. Sein einzelner Elektromotor leistet 63 PS (47 kW) – exakt die gesetzlich erlaubte Obergrenze. Die Reichweite liegt laut Honda bei rund 245 Kilometern, was auf dem bekannten Antrieb des N-Van e: basiert. Die Ladeleistung von 50 kW DC mag unspektakulär klingen, genügt aber, um den kleinen Akku in etwa 30 Minuten aufzufüllen.
Optisch bleibt die Serienversion betont schlicht, verzichtet auf Kotflügelverbreiterungen und orientiert sich klar an den Kei-Car-Regularien. Eine Notwendigkeit für den japanischen Markt, aber auch ein Hinweis darauf, dass für Europa spätere Varianten mit breiterer Spur folgen könnten.
Ein echtes Highlight des N-One e: ist seine V2L-Fähigkeit (Vehicle-to-Load). Damit kann das Auto externe Geräte wie E-Bikes, Laptops oder Haushaltsgeräte mit Strom versorgen – etwa beim Camping oder bei Stromausfällen. Benötigt wird dafür ein Adapter aus dem Honda-Zubehörprogramm, in dem auch eine LED-Ladestandanzeige fürs Armaturenbrett sowie ein sportliches Dekor-Set mit Rallye-Streifen angeboten werden.
Innenraum mit klassischen Werten
Der Innenraum bleibt funktional, ist aber liebevoll gestaltet: Physische Tasten, ein Drehregler für die Lautstärke und ein vertrauter Getriebewählhebel erinnern an klassische Honda-Modelle. Unter dem zentralen Touchscreen befindet sich eine Ablagefläche für Smartphones, allerdings ohne kabellose Ladefunktion. Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 50:50 umklappbar, was in Kombination mit dem hohen Aufbau einen alltagstauglichen Laderaum schafft.
Honda betont, dass der N-One e: Teil eines global angelegten Entwicklungsprogramms sei. Konkrete Aussagen zur Markteinführung in Europa fehlen allerdings noch. Dass der kleine E-Würfel aber überhaupt auf dem Goodwood-Hügel zu sehen war und auf europäischen Straßen getestet wurde, darf als Fingerzeig gewertet werden.