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GMC Hummer EV für das US-Militär
Elektro-Humvee im Flecktarn

Seit fast 40 Jahren leistet der HMMWV dem US-MIlitär treue Dienste. Nun wollen die Streitkräfte testen, ob die neue Elektroversion für sie infrage kommt.

Hummer EV Militär Tarnmuster Retusche
Foto: GMC / Patrick Lang

Bevor der Hummer H1 zum Kult-Geländewagen wurde, musste er sich als Arbeitstier im Dienst des US-Militärs beweisen. Bereits seit Mitte der Achtzigerjahre setzen die Streitkräfte der Vereinigten Staaten den Diesel-Offroader des Herstellers AM General ein. Das US-Militär hat das JLTV (Joint Light Tactical Vehicle) des konkurrierenden Rüstungsunternehmens Oshkosh Defense zwar schon zum Nachfolger auserkoren; auch AM General bietet mit dem Humvee NXT 360 inzwischen eine Weiterentwicklung an. In Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz bedeuten beide Modelle allerdings keinen entscheidenden Fortschritt: Sie werden weiterhin von mächtigen Turbodieselmotoren angetrieben; im Fall des JLTV auf Wunsch immerhin mit zusätzlichem E-Motor und dadurch als Hybrid-Fahrzeug.

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Doch geht es eventuell auch vollkommen batterieelektrisch? Schwer vorstellbar bei einem Militärfahrzeug, das im Zweifel für alle Situationen gerüstet sein muss; blöd, wenn im falschen Moment die Energie ausgeht oder der Geländewagen bei Alarm zum Aufladen an der Wallbox hängt. Aber ausprobieren kann man es ja mal, denkt sich das US-Militär. Und lässt sich von GM Defense, dem Rüstungsarm des General-Motors-Konzerns und damit ein weiterer Konkurrent des HMMWV-Produzenten AM General, einen GMC Hummer EV (siehe Fotoshow und Video) zur Verfügung stellen.

Für Analyse- und Demonstrationszwecke

Die US Army erhält den mächtigen Elektro-Pick-up für Analyse- und Demonstrationszwecke. "Das soll der US-Armee zeigen, was ein vollelektrischer Super-Truck leisten und wie die zugrunde liegende Technologie für zukünftige Verteidigungsanforderungen genutzt werden kann.", sagt Steve duMont, der Präsident von GM Defense. Das Unternehmen will zeigen, dass es den neuen Hummer an die Bedürfnisse des Militärs anpassen und so auch dieser Bereich seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern kann.

Inwiefern das Modell für die US Army angepasst wird, ist bisher nicht bekannt. In seiner Serienversion verfügt der GMC Hummer EV, der auf der Ultium-Elektro-Architektur des GM-Konzerns aufbaut, über ein Batteriepaket mit 24 Modulen. Das soll eine maximale Reichweite von 529 Kilometern gewährleisten und dank seiner 800-Volt-Technik mit bis zu 350 kW nachgeladen werden können; in zwölf Minuten sollen sich damit knapp 160 Kilometer "nachtanken" lassen. Die nötige Antriebs-Power ist freilich vorhanden: In seiner Topversion bietet der GMC Hummer EV drei Motoren mit einer Leistung von mehr als 1.000 PS und einem maximalen Drehmoment von knapp 15.600 Newtonmetern (an den Rädern gemessen; kombinierter Wert beider Achsen) auf. Damit soll sich eine Spurtzeit auf 60 Meilen pro Stunde (96,6 km/h) von etwa 3,0 Sekunden realisieren lassen.

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Top, lautlos anpirschen liegt im TrendFlop, ein konventioneller Antrieb ist viel robuster

Fazit

Können Elektro-Fahrzeuge im Militärdienst sinnvoll eingesetzt werden? Schwer vorstellbar – aber wenn man es nicht ausprobiert, wird man es nie herausfinden. Also testet die US Army jetzt am Beispiel des GMC Hummer EV, wie sich der E-Pick-up in den Alltag der Streitkräfte integrieren ließe. Wir sind gespannt, ob die Streitkräfte ihre Erfahrungen mit der Öffentlichkeit teilen werden.

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