Ford kündigt für 2027 einen neuen, kompakten elektrischen Pick-up an, dessen Einstiegspreis bei rund 30.000 US-Dollar (aktuell rund 25.800 Euro) liegen soll. Das Fahrzeug basiert auf einer neuen, modularen Elektro-Plattform ("Universal-EV-Platform), die Ford-Chef Jim Farley am 11. August in den USA vorgestellt hat. Der neue, kompakte E-Pick-up ist Teil einer Milliarden-Investition von Ford. Zwei Milliarden Dollar fließen in die Aufrüstung des Werks in Louisville, Kentucky, weitere drei Milliarden in den Battery Park in Michigan, wo die Batterien für die neuen Elektroautos entstehen sollen.
Schneller als ein Mustang, größer als ein RAV4
Ohne irgendwelche Angaben zu Batteriekapazität oder Antriebstechnik zu machen, gab es von Farley für den neuen, noch namenlosen Pick-up allerdings bereits ordentlich Eigenlob. Der Midsize-Pickup (das ist das Segment des Ford Ranger) solle so schnell sein wie ein Ford Mustang Eco Boost (das wären dann unter sechs Sekunden Nullhundert) und mehr Raum für die Passagiere bieten als ein Toyota RAV4 – plus Ladefläche und einem Frunk unter der Fronthaube. Mit einigem Pathos wurde bei der Präsentation auf die Historie von Ford mit dem Model T hingewiesen, der einst als erschwingliches Massenmodell millionenfach verkauft wurde.
Die Fertigung, die Ford für die neue Plattform entwickelt hat, folgt nicht mehr der klassischen Fließband-Logik, sondern einem Modulsystem. Dabei werden Front-, Mittel- und Hecksektion separat gefertigt und erst am Ende zusammengefügt. Diese Bauweise spart Material, verbessert die Ergonomie, steigert die Effizienz und reduziert die Komplexität in der Montage. Ford spricht von rund 20 Prozent weniger Teilen, 25 bis 30 Prozent weniger Befestigungselementen und einer bis zu 40 Prozent höheren Produktionsgeschwindigkeit.
Der Billig-Pick-up soll Geld verdienen
Nach eigenen Angaben will Ford damit kein reines "Compliance-Modell" auf die Räder stellen, um damit Emissionsvorgaben zu erfüllen. Stattdessen soll der neue Pick-up ein profitables Serienfahrzeug werden, das ohne staatliche Subventionen auskommt. Direkt ins Visier nehmen will Ford damit die chinesischen Wettbewerber. Der neue Pick-up soll mit in den USA gefertigten LFP-Batterien ausgestattet werden.