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Mercedes Elektro- und Wasserstoff-Lkw
Mercedes-Trucks: Ab 2039 ist der Diesel Geschichte

Daimler-Trucks hat die Zukunft für Mercedes Lkw präsentiert. Die ist elektrisch und setzt auf Batterien und Wasserstoff. Der Diesel wird ausgemustert.

Shaping the „NOW & NEXT“

Shaping the „NOW & NEXT“
Foto: MediaPortal Daimler AG

Wie im Pkw-Sektor drängt auch die Nutzfahrzeug-Branche hin zum elektrischen Antrieb – politische Vorgaben schicken künftig auch im Schwerlastbereich die Verbrennertechnik aufs Abstellgleis. Mit entsprechender Konsequenz hat Daimler-Trucks bei einem Zukunfts-Event unter dem Motto "Shaping the Now & Next 2021" am Standort Wörth am Rhein noch einmal die bereits 2020 getroffene Aussage bestätigt, bis zum Jahr 2039 in Europa nur noch elektrisch angetriebene Lkw unter der Marke Mercedes-Benz Trucks anzubieten.

Unsere Highlights

Ab 2030 übernehmen die E-Lkw die Mehrheit

Karin Rådström, Vorstandsmitglied der Daimler Truck AG und verantwortlich für Mercedes-Benz Trucks, sagt konkret dazu: "Bei Mercedes-Benz Lkw arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Straßengüter-Transport lokal CO2-neutral zu machen. 2030 wollen wir in Europa mehr elektrische Lkw verkaufen als nicht-elektrische." Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, arbeitet Mercedes zweigleisig: Bis zu bestimmten Gewichtsklassen und Einsatzorten werden batterieelektrische Lkw ihren Diesel-Kollegen das Zepter aus der Hand nehmen. Für den Fernverkehr, Haupteinsatzgebiet für das Flaggschiff Actros, soll dagegen Wasserstoff die Lösung sein. "Um das zu schaffen, gibt es nicht die eine perfekte Lösung, keinen Königsweg. Mit Blick auf die vielen unterschiedlichen Anwendungsfälle unserer Kunden folgen wir einer Doppelstrategie – wir entwickeln batterie-elektrische und wasserstoffbetriebene Lkw. Aber es gibt noch viel mehr zu tun – sowohl in Sachen Infrastruktur als auch mit Blick auf verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen", so Rådström weiter.

Im Video: Der E-Actros im Einsatz bei Schenker

Der Weg ans Elektro-Ziel steht jedenfalls fest und wurde bei der Veranstaltung in Wörth entsprechend präsentiert. Neben kleineren Konzepten wie dem Mercedes E-Econic (der kommt 2022 in Serie) wird der Actros alles darüber bespielen. Den Anfang macht die mittelschwere Baureihe E-Actros für den Verteilerverkehr. Der E-Actros läuft bereits seit drei Jahren mit Vorserien-Exemplaren im Kundenversuch und wird nun ab Oktober 2021 in die reguläre Serienfertigung gehen. Bestückt mit je nach Bedarf bis zu vier Batteriemodulen je 105 kWh Kapazität soll die Reichweite des E-Actros bei maximal 400 Kilometern liegen.

Einen Schritt weiter geht künftig der E-Actros LongHaul. Dabei handelt es sich um eine Sattelzugmaschine für den klassischen Fernverkehr, der in diesem Fall eben nicht ganz so ferne Strecken hinter sich bringt. Er kommt auf eine Reichweite von 500 Kilometern und bietet sich damit vor allem für den Einsatz auf Pendelstrecken etwa im Verkehr zwischen zwei Produktionswerken an, deren planbarer Ablauf entsprechend die Lade-Strategie leichter planbar macht. Vergangenes Jahr hatte Daimler Trucks noch "Mitte des Jahrzehnts" als Zielvorgabe für den E-Actros Long-Haul genannt, in Wörth wurde es nun spezifischer: 2024 soll Serienstart für die elektrische Zugmaschine sein.

Den Schlüssel für wirkliche Fernfahrten soll künftig der GenH2-Truck bringen, dessen Elektroantrieb aus Brennstoffzellen mit Strom versorgt wird. Dabei setzt Mercedes im Gegensatz zum Einsatz in Pkw, wo der Wasserstoff unter starkem Druck gespeichert wird, auf Flüssigwasserstoff. Seit April 2021 läuft ein erster GenH2-Prototyp im internen Test bei Mercedes, noch in diesem Jahr soll der Versuchsträger auf öffentlichen Straßen fahren und dort Erfahrungen sammeln. Zwei Jahre später, ab 2023, geht der GenH2-Truck dann in die Kundenerprobung, wie es bereits der E-Actros vorgemacht hat. Mercedes arbeitet dabei mit ausgewählten Kunden zusammen, die mit einem Einsatz der neuen Fahrzeuge in ihrem regulären Betriebsalltag wertvolle Erkenntnisse aus der Praxis liefern können. 2027 schließlich soll der Fernverkehr-Lkw mit Wasserstoffantrieb in Serie gehen.

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Batterie-Lkw - davon gibt es schließlich schon Serienfahrzeuge.Brennstoffzellen-Lkw – Reichweite, Gewicht und Kosten sprechen für Wasserstoff.

Fazit

Angekündigt war es bereits, jetzt hat es Mercedes bei einem Zukunfts-Event bekräftigt: 2039 geht für den Diesel-Lkw in Europa das Licht aus, bereits in rund acht Jahren will Mercedes mehr als die Hälfte der verkauften Lkw mit Stromantrieb liefern. Den Weg dorthin will man zweigleisig zurücklegen: Für Kurz- und Mittelstrecken – zum Beispiel im Verteilerverkehr – werden es batterieelektrische Trucks wuppen. Für den Einsatz auf der Langstrecke setzt Mercedes dagegen auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen. Dieses Szenario gilt allerdings ausdrücklich für Europa. Im Rest der Welt wird Mercedes Trucks auch längerfristig Dieselantriebe anbieten – die kommen dann allerdings wohl nicht mehr aus deutscher Produktion.

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