BAIC Arcfox T1 Elektroauto: ID.3 Herausforderer aus China zum Dumping-Preis

BAIC Arcfox T1 Elektroauto
ID.3 Herausforderer aus China zum Dumping-Preis

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2025

Mit dem Arcfox T1 bringt der chinesische Hersteller BAIC unter seiner Elektromarke Arcfox einen neuen Kompaktklasse-Stromer. Der T1 wurde bereits im April 2025 angekündigt, jetzt zeigt der Hersteller erstmals Bilder des Serienmodells. Mit seinem gefälligen Design, praxistauglicher Reichweite und einem aggressiv kalkulierten Einstiegspreis von rund 70.000 Yuan (umgerechnet knapp 9.200 Euro) nimmt das Modell deutlich kleinere chinesische Budget-Elektroautos wie den BYD Seagull, aber auch hochwertige Kompakt-Elektriker wie den VW ID.3 ins Visier.

Kampfpreis angekündigt

Optisch orientiert sich der Arcfox T1 an einer minimalistischen Formensprache mit glatten Flächen, bündig integrierten Elementen und markanten Lichtsignaturen. Die Front mit "Tesla-Nase" verfügt über ein durchgehendes LED-Lichtband, das von vertikal stehenden Hauptscheinwerfern eingerahmt wird. In der Seitenansicht fällt die glatte Linienführung mit bündigen Türgriffen und ohne besonders hervorgehobene Kanten auf. Reduziertes Design auch am Heck, wo die Rückleuchten mit ihrer mehrteiligen Grafik besonders auffällig sind. Ungewöhnlich für diese Preisklasse sind 18-Zoll-Leichtmetallräder und eine zweifarbige Lackierung mit schwarzem Dach.

Mit einer Länge von 4,34 Metern, einer Breite von 1,86 Metern und einer Höhe von 1,57 Metern ordnet sich der Arcfox T1 am oberen Rand des Kompaktklasse-Segments ein. Der Radstand von 2,77 Metern verspricht großzügige Platzverhältnisse im Innenraum,. Auch wenn konkrete Angaben zum Kofferraumvolumen noch fehlen, dürfte der T1 in dieser Hinsicht konkurrenzfähig aufgestellt sein.

Antrieb und Reichweite

Der Arcfox T1 wird mit zwei Leistungsstufen angeboten, jeweils als frontgetriebene Variante mit einem an der Hinterachse montierten Elektromotor. Die Einstiegsversion leistet 70 kW (95 PS), eine stärkere Variante kommt auf 95 kW (130 PS). Die Höchstgeschwindigkeit liegt nach ersten Angaben bei 140 km/h.

Interessant ist die Bandbreite an verfügbaren Batteriegrößen. Die offiziell bestätigten Basisvarianten verwenden LFP-Zellen des chinesischen Zulieferers CALB und bieten eine Kapazität von rund 42 kWh. Diese sollen Reichweiten von 425 Kilometern ermöglichen – allerdings nach dem großzügig rechnenden chinesischen CLTC-Zyklus. Zusätzlich sind größere Akkus mit 67,3 und bis zu 93,6 kWh geplant. In der Top-Konfiguration werden bis zu 653 Kilometer Reichweite angegeben. Realistischere WLTP-Werte wären für Europa bei etwa 330 bis 500 Kilometern zu erwarten.

Der BAIC-Konzern und Mercedes

BAIC, der Mutterkonzern von Arcfox, gehört zu den größten Automobilherstellern Chinas. In Europa ist BAIC bislang kaum vertreten, in Deutschland wird die Marke von freien Importeuren vertrieben. Arcfox selbst wurde vor einigen Jahren als Premium-Elektromarke etabliert und trat zunächst mit größeren Modellen wie dem Arcfox Alpha S oder Alpha T in Erscheinung. Eine breite Einführung außerhalb Chinas scheiterte bislang an fehlender Infrastruktur und an der Preispositionierung.

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Unbekannt ist der Konzern im Besitz des chinesischen Staates aber keinesfalls. Mercedes-Benz und BAIC betreiben gemeinsam das Joint Venture Beijing Benz Automotive Co. Ltd. (BBAC), das seit 2005 Mercedes-Pkw und inzwischen auch Elektroautos in China produziert. BAIC hält zudem rund 10% Anteile an Mercedes-Benz.

Kommt der Arcfox T1 nach Europa?

Eine offizielle Bestätigung für eine Markteinführung in Europa gibt es derzeit nicht. Dennoch spricht vieles dafür, dass BAIC das Segment mit günstigen Elektroautos langfristig auch in Europa bedienen möchte. Sollte der Arcfox T1 nach Europa kommen, wäre ein Einstiegspreis von rund 15.000 bis 17.000 Euro denkbar. Damit würde er unterhalb des Dacia Spring oder Citroën ë-C3 liegen.