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Update für Audi E-Tron 55 Quattro
In den USA jetzt fast 9.000 Dollar billiger

Audi verbessert seinen Elektro-SUV – teils per Software, teils an der Hardware. Gleichzeitig ordnet Audi USA die Ausstattungslinien neu und senkt den Preis empfindlich.

11/2019, Audi E-Tron 55 Quattro Modellpflege
Foto: Audi AG

Audi gönnt nun auch den in die USA exportierten E-Tron -Elektro-SUVs für das neue Modelljahr 2021 eine Modellpflege. Gleichzeitig ordnet der Nordamerika-Ableger die Ausstattungslinien neu und senkt im Zuge dessen den Preis: 65.900 Dollar (aktuell umgerechnet gut 55.600 Euro) kostet die Einstiegsvariante mit dem Beinamen Premium neuerdings. Das sind 8.800 Dollar (etwa 7.400 Euro) weniger als bisher. Gleichzeitig steigt die Reichweite laut Prognose der amerikanischen Umweltbehörde EPA um 18 auf 222 Meilen (357 Kilometer).

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EPA-Reichweite geringer als WLTP

Beim E-Tron in der Europa-Konfiguration hatte Audi zuvor bereits eine elektronische Reichweiten-Verlängerung vorgenommen. Mit einer Batterieladung kam der E-Tron 55 Quattro bisher nach WLTP-Zyklus anfangs 411 Kilometer weit. Mit einer brutto 95 Kilowattstunden großen Batterie sollte mehr möglich sein, warfen Kritiker dem Elektro-SUV vor. Audi nahm sich die Beschwerden zu Herzen und verpasste dem E-Tron einige Detailverbesserungen, die in der Coupé-Version E-Tron Sportback bereits von Beginn an zum Tragen kommen. Und welche die WLTP-Reichweite auf 436 Kilometer erhöhten.

Mehr Reichweite ohne größere Batterie? Da denkt mancher an Tesla und Software-Updates, die das US-Unternehmen sogar "Over the Air" einspielen kann. Das E-Tron-Update war allerdings nichts für Bestandskunden, sondern nur für Käufer, die ab der KW 48/2019 bestellten. Warum? Zum einen setzt sich das E-Tron-Update aus mehreren Soft- und Hardware-seitigen Maßnahmen zusammen. Zum anderen können sogar Softare-Updates zulassungsrelevant sein. Beispielsweise die Netto-Kapazität des Akkus. Eine Erhöhung würde das "Certificate of Conformity" (COC), die EG-Übereinstimmungsbescheinigung, ungültig machen und mit ihm die Zulassung. Eine entsprechende nachträglich Anpassung wäre aufwendig und kostspielig. Für künftige Software-Updates in zulassungsrelevanten Bereichen müssen Behörden und Hersteller ein entsprechendes Verfahren erst noch entwickeln.

Detailverbesserungen am Audi E-Tron

So verfügt das Elektroauto nun über eine optimierte Leistungselektronik, die den vorderen Motor im Normalbetrieb fast vollständig abkoppelt und nur dann hinzu schaltet, wenn die Extra-Power tatsächlich benötigt wird. Außerdem reizt Audi die Batterie stärker aus und nutzt fortan netto 86,5 statt vorher 83,6 der 95 Brutto-Kilowattstunden (91 statt vorher 88 Prozent). Bei einem WLTP-Verbrauch von im ungünstigsten Fall 26 kWh/100 km gehen also allein 11,5 Kilometer Reichweiten-Gewinn auf die großzügigere Nettokapazität.

11/2019, Audi E-Tron 55 Quattro Modellpflege
Audi AG
Audi verbessert den E-Tron Quattro im Detail, was die Reichweite vergrößert.

Eine Bauteilverbesserung ist eine geänderte Bremsanlage. Sie verringert das Restbremsmoment und mindert so Verluste, die durch die Nähe der Bremssättel zur -scheibe entstehen.

Stärkere Rekuperation beim E-Tron Facelift

Ein verbessertes Thermomanagement resultiert ebenfalls aus einer Hardware-Anpassung: Dank reduzierter Volumenströme arbeitet die Kühlmittelpumpe der Hochvolt-Komponenten effizienter. Das Temperatur-Management bringt Vorteile beim Schnellladen und schont die Batterie. An der Rekuperation hat Audi per Software gefeilt: Jene im Schub – also wenn der Fahrer vom Gas geht – ist nun stärker ausgeprägt und erzeugt das für Elektroautos typische "One-Pedal-Feeling", das bremsen fast überflüssig macht. Dass dies zuvor kaum spürbar war, war ebenfalls eine oft geäußerte Kritik am Audi E-Tron. Wie schon bisher ist der Rekuperationsgrad an den Lenkradwippen veränderbar. In Stufe 1 und 2 ist sie jetzt stärker, weil sie einberechnet, wie sich die Fahrtwiderstände, speziell der Luftwiderstand, geschwindigkeitsabhängig auf die Verzögerung auswirken.

Audi E-Tron, exterieur
Achim Hartmann
Ladeanschlüsse gibt es nun auf beiden Seiten beim Audi E-Tron.

Diese Maßnahme könnte noch am ehesten auch für Bestandskunden umgesetzt werden – theoretisch. Je nachdem in welchem Softwarepaket die Funktion integriert ist. Wenn im selben Teil des Codes nämlich auch zulassungsrelevante Bestandteile enthalten sind, wird es schon wieder schwierig. Software-Updates scheitern derzeit offenbar vor allem an bürokratischen Barrieren.

E-Tron Quattro jetzt mit S-Line-Paket

Wie schon der Sportback kommt auch der normale E-Tron von jetzt an in den Genuss eines S-Line-Pakets. Das verpasst dem Elektro-SUV mit 20-Zoll-Rädern sowie Radlaufblenden, Schwellern, Stoßfängern und Außenspiegel in Wagenfarbe und diversen Emblemen nicht nur ein etwas dynamischeres Erscheinungsbild. Größere Lufteinlässe in der Front führen außerdem zu einer besseren Durchströmung des Autos, was die Aerodynamik verbessern soll. Auf Wunsch gibt es ein weiteres Optikpaket, das schwarze Akzente für Singleframe-Grill, Seitenscheiben, Stoßfänger und Außenspiegel-Kappen umfasst.

Außer an der Reichweite ändert sich an den technischen Daten im Zuge der Modellpflege nichts. Die Preise für Deutschland wurden inzwischen an die 16-prozentige Mehrwertsteuer angepasst: Der Audi E-Tron 55 Quattro ist aktuell ab 79.445 Euro erhältlich. Das Einstiegsmodell mit der Kennziffer 50 (230 kW / 313 PS, maximal 540 Newtonmeter, 336 Kilometer WLTP-Reichweite) kostet mindestens 67.358 Euro.

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Fazit

Gut sechs Prozent mehr Reichweite, das hört sich nicht besonders viel an. Aber Audi zeigt mit der Modellpflege, dass jedes optimierte Detail hilfreich sein kann und dass der Hersteller gewillt ist, sein Elektro-Flaggschiff auch während dessen Lebenszyklus' aktuell zu halten.

Bedauerlich ist, dass Bestandskunden, die den gleichen Preis für ihren E-Tron bezahlt haben, auch von Software-Updates nicht profitieren können. Soll das irgendwann möglich sein, müssen Behörden und Hersteller noch schwer an den Zulassungsbestimmungen arbeiten.

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