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Audi Activesphere Concept
Offroad-Coupé-Pick-up mit AR-Zubehör

Audi kombiniert in seiner vierten Sphere-Studie ein Coupé mit einem Offroad-Fahrwerk, einem Pick-up-Heck und viel erweiterter Realität.

Audi Activesphere
Foto: Tobias Sagmeister

Drei seiner Sphere-Studien hat Audi bereits vorgestellt: Der Skysphere ist ein Roadster mit veränderbarem Radstand, der nicht in Serie kommt und der Grandsphere ist eine vollautonome Oberklasse-Limousine, die frühestens 2028 und dann wohl eher als SUV kommt. Außerdem gibt es schon den Urbansphere, der ein für den chinesischen Markt gedachter Van ist, aber auch in Europa Begehrlichkeiten geweckt hat. Sein spektakulärstes Concept Car aus der Sphere-Serie hat sich Audi mit dem Activesphere bis ganz zum Schluss aufgehoben. Das Offroad-Coupé wandelt sich auf Wunsch zu einem Pick-up und für eine Erweiterung der Realität tragen die Insassen Brillen, die sie auch später im Wald oder sonst außerhalb des Autos nutzen können.

Unsere Highlights

Geländemodus ändert nicht nur die Höhe

4,98 Meter lang, 2,07 Meter breit, 1,6 Meter hoch und mit 2,97 Meter Radstand ist der Activesphere optisch ein Coupé – allerdings ein sehr hoch liegendes. Dafür sorgen die über Fünflenker-Achsen angebundenen 22-Zoll-Geländeräder im Format 285/55 und das hohe Offroad-Fahrwerk. Einstieg und Sitzhöhe sind deshalb ähnlich hoch wie in einem SUV. Die Felgen sind mit beweglichen Elementen ausgerüstet, die sich im Gelände für eine bessere Durchlüftung öffnen und auf der Straße für eine optimierte Aerodynamik schließen. Vorn und hinten schaut ein mächtiger schwarzer und mit Stollen-Elementen versehener Unterfahrschutz hervor, dessen Stollen ein paar Zentimeter ausfahren, wenn sich das Luft-Fahrwerk aus seinem Basisniveau von 20,8 Zentimeter Bodenfreiheit im Offroad-Modus um vier Zentimeter anhebt.

Die Seitenschweller sind genauso designt, wie die Unterfahrschutz-Elemente, Stollen fahren dort im Gelände-Modus ebenfalls aus. Dies sorgt nicht nur für eine robuste Optik, sondern bringt auch ein paar Zentimeter mehr Schutzzone. Außerdem verändert sich im Offroad-Modus die Lichtsignatur, was besonders bei den Heckleuchten auffällt: Während im Straßen-Modus das Licht den kompletten Scheinwerfer ausfüllt und künstlerisch verspielt wirkt, wandelt sich seine Grafik im Gelände-Modus zu einem streng-robusten Viereck-Look. Um die Geländefähigkeiten seines Concept Cars zu unterstreichen, gibt Audi zudem die Böschungswinkel an: Vorn sind es 18,9 und hinten 28,1 Grad.

Per Knopfdruck zum Pick-up

Von außen zwar schwerer zu sehen als von innen, aber immerhin erkennbar: Der vordere Bereich, wo früher der Kühlergrill war, und die unteren Bereiche der vorderen Türen bestehen aus durchsichtigem Glas. Die Kofferraumhaube ist ein dunkel getöntes Glaselement, das auf Knopfdruck nach vorn fährt und sich über das Glasdach des Activesphere legt, der dann problemlos mit geöffnetem Gepäckabteil fahren kann. Audi hat das Heck seines Concept Cars nämlich als Ladepritsche wie bei einem Pick-up ausgelegt – inklusive Ladeklappe. Ist diese geöffnet, lassen sich auf der verlängerten Ladefläche beispielsweise zwei Fahrräder mit abmontierten Vorderrädern verstauen. Für die Fahrräder sind auf der Innenseite der Ladeklappe breite Zurrbänder angebracht, ausklappbare Stangen halten die separaten Vorderräder.

Am hinteren Ende des Glasdachs gibt es zudem eine kleine ausfahrbare Platte, unter der sich eine Halterung für Ski verbirgt. Und wer bei geöffnetem Kofferraum die Trennwand zum Fahrgastraum herunterfährt, kann über die beiden Sitzreihen hinweg durch das Fußraumfenster nach draußen schauen – aber nur, wenn das Armaturenbrett inklusive Lenkrad nach unten gefahren sind.

Sitze ohne Kontakt zum Boden

In den wegen der großen Glasflächen hellen Innenraum des Activesphere geht es über elektrisch gegenläufig öffnende Türen. Vorn und hinten gibt es zwei stylische Einzelsitze, die den Boden nicht berühren. Sie sind an der breiten Mittelkonsole aufgehängt, während der Fahrzeugboden eine durchgängige und leicht zu reinigende Fläche bildet. Die auf dem Boden liegenden Gummistreifen sind mit Magneten arretiert.

Der komplette Innenraum ist vegan – das Leder der Sitze ist eine Nachbildung. Die dünnen Holzfurnierstreifen in den Türen stammen von recyceltem Holz. Da der Activesphere ein Auto für die Zukunft ist, ist sein Armaturenbrett nebst Lenkrad versenkbar. Auf Knopfdruck fährt die ganze Apparatur erst nach vorn, wobei das Lenkrad nach unten klappt. Dann senkt sich das Armaturenbrett so weit, dass es im vorderen Fußraum den Fahrzeugboden bildet. Diese Einstellung bietet Platz beim Chillen oder beim vollautonomen Fahren nach der höchsten Autonomiestufe 5.

Audi Activesphere
Tobias Sagmeister
Bei heruntergefahrenem Armaturenbrett ist vorn locker Beineausstrecken möglich (und nein, der Schuh berührt den Untergrund nicht).

Nur mit Brille

Richtig komplett ist der Activesphere nur mit Brille – und zwar mit einer AR-Brille. AR steht für "Augmented Reality", also erweiterte Realität. Wie bei BMWs Studie iVision Dee, hat auch der Activesphere keine Bildschirme mehr. Während beim BMW ein Head-up-Display Infos in die komplette Frontscheibe projiziert, sehen die Activesphere-Insassen alle nötigen Informationen in ihren Brillen, die gleichzeitig einen klaren Blick in die reelle Umgebung ermöglichen. Beim Navigieren breitet sich vor den vorderen Insassen dank der AR-Brillen eine große virtuelle Karte aus, die unter anderem die Geländeformen unter der zu fahrenden Route dreidimensional darstellt.

Nach Bedarf lassen sich Zusatzinfos, etwa über das Wetter einblenden, die das System dann mit Wolken, Regen und Blitzen darstellt. Wer auf sein Fahrrad umsteigt, kann die Brille aufbehalten und weiter deren AR-Fähigkeiten nutzen. Umfährt man lieber das Gewitter? Wie hoch ist der Berg? Wo ist die nächste Hütte? All diese Informationen kann der Nutzer über die Brille abrufen. Und im Auto ersetzt sie zudem klassische Bedienknöpfe. So sind die beim Grandsphere noch physisch in den Türen sitzenden Temperaturwahlregler beim Activesphere nur noch virtuell vorhanden. Der Nutzer kann den virtuellen Knopf per Geste einstellen, oder zunächst an einer anderen Stelle im Raum positionieren und dann bedienen.

300 Kilometer in zehn Minuten nachladen

Ein Gelände-Audi, der stark an die Allroad-Modelle erinnert und auf dem PPE-Baukasten (Premium Plattform Electric) basiert, ist natürlich mit quattro-Allradantrieb ausgerüstet. An jeder Achse ist ein Elektromotor für den Vortrieb zuständig, deren Gesamtleistung beträgt 325 kW (442 PS), das Systemdrehmoment ist mit 720 Newtonmetern angegeben. Die Energie kommt von einer 100-kWh-Batterie, die zwischen den Achsen sitzt, das System arbeitet mit 800-Volt-Technik. Nach WLTP-Verbrauchszyklus sollen bis zu 600 Kilometer Reichweite möglich sein. Ein Nachladen des Antriebs-Akkus soll mit einer Leistung von bis zu 270 kW möglich sein – innerhalb von zehn Minuten wäre so Strom für weitere 300 Kilometer Fahrstrecke nachgeladen. Das Aufladen von fünf auf 80 Prozent der Batterie-Speicherkapazität soll in unter 25 Minuten erledigt sein.

Wann ein an den Activesphere angelehntes Serienmodell auf den Markt kommen könnte, hat Audi bisher noch nicht bekannt gegeben.

Umfrage
Ein Offroad-Coupé mit Pick-up-Heck und AR-Brille ist ...
578 Mal abgestimmt
... ein viel realistischeres Auto als wir uns aktuell vorstellen können.... ein Konzept, dass einfach zu viel in sich vereinigen will.

Fazit

Der Audi Activesphere ist eine spektakuläre Studie, die scheinbar unvereinbare Fahrzeugtypen gekonnt in sich zusammenführt. Das große Coupé ist unverkennbar für Offroadeinsätze gerüstet – und sein Heck kann sich in eine Pick-up-Ladefläche wandeln. Der Innenraum ist mit seinen an der Mittelkonsole aufgehängten Sitzen und dem fürs vollautonome Fahren komplett versenkbaren Armaturenbrett mindestens ebenso spektakulär.

Außerdem gibt es innen keine Bildschirme mehr – die Insassen tragen Augmented-Reality-Brillen, die bei einem klaren Blick in die reelle Umgebung, Grafiken und Zusatzinformationen im Sichtfeld einblenden. Zusätzlich gibt es die meisten Bedienelemente nur noch virtuell – weshalb sie sich frei im Innenraum verschieben lassen.

Als elektrischen quattro-Antrieb sieht Audi vorn und hinten je einen Motor vor – die Gesamtleistung beträgt 325 kW (442 PS). Die Studie basiert auf Audis PPE-Baukasten, auf dem bald auch Audis Mittelklasse-Fahrzeuge basieren sollen. Dazu gehört eine Ladeleistung in Höhe von bis zu 270 kW, was innerhalb von zehn Minuten ein Nachladen von Energie für weitere 300 Kilometer Fahrt ermöglicht.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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