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Vergleich elektrische Oberklasse
Audi A6 E-Tron besser als BMW i5 und Mercedes EQE?

Mit dem neuen A6 e-tron legt Audi die Messlatte in der elektrischen Oberklasse weiter nach oben. Überholt Ingolstadt jetzt dank Porsche-Technik die wichtigsten Konkurrenten BMW i5 und Mercedes EQE?

Audi S6 e-tron als Avant und Sportback auf der Premium Platform Electric (PPE).
Foto: AUDI/BMW/Mercedes

Wenn auch etwas verspätet, scheint der neue A6 e-tron für Audi nun gerade recht zu kommen. Schließlich wollten sich im elektrischen Oberhaus schon der BMW i5 und der Mercedes EQE allein festsetzen. Doch auf Basis des zusammen mit Porsche entwickelten 800-Volt-Baukastens "Premium Platform Electric" (PPE) liefert der neue A6 nun aus dem Stand einige Pluspunkte im direkten Vergleich.

Drei unterschiedliche Plattform-Konzepte

Der Audi baut auf der "Premium Platform Electric" (PPE) auf. Auch der neue Porsche Macan und sein Technik-Zwilling Audi Q6 e-tron nutzen diese Plattform. Der neue A6 ist damit nicht nur klar als Elektroauto ausgelegt, sondern darf auch Architektur-Vorteile wie das Google-Infotainment (Android Automotive OS) nutzen. BMW setzt beim 5er der aktuellen Generation G60 noch auf eine Mischplattform. Ihn gibt es auch mit konventionellen Verbrennungsmotoren oder als Plug-in-Hybrid.

Der große E-Ratgeber

Als elektrisches Pendant zur Mercedes E-Klasse darf der EQE dagegen ebenfalls auf einem reinen Elektro-Baukasten aufbauen. Dabei kann er sogar Komponenten und Features von deutlich teureren Modellen wie dem EQS oder den großen elektrischen SUV nutzen. Dazu gehören neben der Antriebstechnik auch Luftfederung oder die großen Hyperscreens im Innenraum.

Größe und Format

Einst galten Audi A6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse als obere Mittelklasse. Mit rund fünf Metern Außenlänge sind die Limousinen allerdings längst ins Format des klassischen Oberhauses gewachsen. Mit einer Außenlänge von 5,06 Metern trägt der immer noch neue 5er (G60) sogar ehemaliges 7er-Maß. Audi A6 e-tron und Mercedes EQE halten mit rund 4,95 Meter noch zwei Fingerbreit Abstand zur Fünfmeter-Marke.

In reines Platzangebot kann der BMW i5 diesen Größenvorteil allerdings nicht umsetzen. Von einer so langen Limousine erwartet man auf der Rückbank jedenfalls etwas mehr Chauffeurs-Charakter. Schließlich bieten auch Audi A6 und Mercedes EQE vier Erwachsenen ausreichend Bewegungsfreiheit, wobei der Schwabe wegen seiner abfallenden Dachlinie auf der Rückbank am wenigsten Luft über den Köpfen frei lässt.

Power-Ladeleistung dank 800-Volt

Im Trio der süddeutschen E-Oberklasse nutzt bisher nur der Audi die 800-Volt-Technik. BMW i5 und Mercedes EQE vertrauen auf ein Spannungsniveau von etwa 400 Volt. Das ist immer noch der am weitesten verbreitete Branchenstandard, doch er ist eben nicht so leistungsfähig. Im Alltag dürfte der Unterschied kaum auffallen.

Doch am Schnelllader setzt sich mit dieser Technik nur der Audi richtig weit ab. Mit einer maximalen Ladeleistung von 270 kW kann er in zehn Minuten Strom für bis zu 310 Kilometer aufnehmen. Dagegen verblassen die Mitstreiter mit 205 kW (BMW) und 170 kW (Mercedes) maximaler Ladeleistung etwas. BMW will erst Ende 2025 mit der Einführung der Neue-Klasse-Modelle auf 800 Volt umsteigen. Mercedes wird EQS und EQE Ende 2025/Anfang 2026 auf 800 Volt aufrüsten.

Aerodynamik und Effizienz

Was die Aerodynamik angeht, will Audi mit dem neuen A6 das beste Auto im gesamten VW-Konzern geschaffen haben. Der cw-Wert liegt bei 0,21 für die A6-Limousine Sportback. Der Avant kommt auf 0,24. Zum Vergleich: Ein Audi 100 von 1982 galt damals mit einem cw-Wert von 0,30 als strömungsgünstigstes Fahrzeug. Für den ebenfalls strömungsoptimierten Mercedes EQE geben die Schwaben einen cw-Wert von 0,22 an – beim BMW i5 sind es zwischen 0,23 und 0,25.

Wie stark sich der Strömungswiderstands-Beiwert auf Verbrauch und Reichweite auswirkt, zeigt ein Blick auf die WLTP-Protokolle der Modellvarianten mit einer E-Maschine im Heck und einer Leistungsspanne von 292 PS (Mercedes), über 340 PS (BMW) bis 360 PS (Audi). Der geringste WLTP-Wert beim Audi A6 Sportback e-tron performance liegt bei 13,9 kWh je 100 Kilometer. Der Mercedes EQE 350+ kommt auf minimal 16 kWh / 100 km und der BMW i5 eDrive40 auf 15,9. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten auf Autobahnen dürfte sich das bemerkbar machen.

Batteriegrößen und Reichweite

Audi kombiniert diese – zumindest auf dem Papier – überragende Effizienz mit einem großen Batteriepack im Unterboden. Die Gesamtbruttokapazität liegt bei 100 kWh. Nutzbar davon sind immerhin 94,9 Kilowattstunden. Mercedes bietet seit Frühjahr 2024 ebenfalls einen 96-kWh-Akku im EQE an. Dagegen ist die BMW-Batterie mit 81,2 kWh klar benachteiligt.

Legen wir den geringstmöglichen Verbrauch als Maßstab an, kommt der BMW mit seinem Stromvorrat immer noch 582 Kilometer weit. Mercedes verspricht für den überarbeiteten EQE dagegen imposante 690 Kilometer Einsatzradius. Mit der gleichen Menge Strom will der A6 e-tron in Zukunft ganze 750 Kilometer weit ohne Ladestopp kommen. Das sind nochmals rund zehn Prozent mehr Reichweite als beim Mercedes.

Fahrleistungen und Höchstgeschwindigkeit

Abseits der bisher vorgestellten Topmodelle Audi S6 e-tron, BMW i5 M60 und AMG EQE 53 mit ihren jeweils zwei extrem leistungsstarken Motoren, Allradantrieb und Sportfahrwerken dürften auch die kräftigeren Heck-Antriebsvarianten sehr gute Fahrleistungen und ausreichend Fahrspaß bieten. Der neue A6 ist durch die E-Maschine in der Hinterachse sogar der erste A6 mit Heckantrieb. Endlich – dürften viele Oberklasse-Fans sagen – bekommt der Ingolstädter dieses standesgemäße Antriebslayout.

Und damit schafft es der 367 PS starke A6 E-Tron Performance in 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Seine Höchstgeschwindigkeit wird auf 210 km/h begrenzt, während der 550 PS starke S6 e-tron bis 240 km/h schnell werden darf. Auch Mercedes drosselt den Vorwärtsdrang beim 292 PS starken EQE 350+ auf 210 km/h. Der AMG EQE 53 Dynamic Plus mit 687 PS läuft dagegen 240 km/h. BMW bleibt bei den i5-Modellen vorsichtiger. Topspeed beim 340 PS starken eDrive40: 193 km/h. Der i5 M60 xDrive mit 601 PS schafft 230 km/h.

Preise und Verfügbarkeit

Dennoch bieten auch BMW und Mercedes einige Vorteile. Der größte zuerst: Beide Modelle sind längst im Handel und werden teilweise mit attraktiven Kundenvorteilen angeboten. Die i5-Limousine startet als eDrive40 bei einem Listenpreis von 70.200 Euro – der günstigste EQE 350+ bei 71.412 Euro.

Beim Audi A6 e-tron müssen Interessenten zunächst auf den Bestellstart warten. Der ist auf September 2024 datiert. Dann startet das günstigste Modell – der A6 e-tron Sportback Performance – bei 75.600 Euro. Der S6 Sportback e-tron kostet 99.500 Euro. Die Avant-Varianten sind knapp 2.000 Euro teurer.

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Fazit

Audi präsentiert mit dem neuen A6 e-tron einen potenten Gegner für BMW i5 und Mercedes EQE . Die 800-Volt-Architektur bietet dabei einige Vorteile. Und auch bei der Effizienz soll der Ingolstädter neue Maßstäbe setzen. Bis der erste Wagen zum echten Vergleichstest antritt, haben wir hier bereits die wesentlichen Unterschiede der drei Oberklasse-Limousinen zusammengefasst.

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