Vor etwa einem halben Jahrhundert standen die VW-Oberen schon einmal vor einer ebenso schweren wie wegweisenden Entscheidung: Opfern sie den immer noch beliebten, aber technisch veralteten Käfer gegen den modernen, aufstrebenden Golf oder halten sie aus sentimentalen Gründen am Klassiker fest? Seit 1974 kennen wir das Ergebnis, und das Votum für den damaligen Neuling hat dem Unternehmen sicher nicht geschadet. Nun steht der Golf selbst nahe am Abstellgleis. Die Frage, die die Wolfsburger Chefetage gerade umtreibt: Rechnet sich eine neunte Generation auf MQB-Basis? Oder setzt man alles auf die elektrische ID.-Karte? Schaut man sich die Trends und Fakten an, scheinen die Chancen für den Golf eher schlecht zu stehen. Und auch die Aussagen des Markenchefs Thomas Schäfer dürften Golf-Fans nicht gerade beruhigen. Was spricht für und was gegen den Golf 9? Hier erfahren Sie es.

Dass ich nicht mehr zu den Jungspunden im Land zähle, merke ich spätestens daran, dass ich meine Fahrstunden auf einem Golf 4 absolviert habe. Auch vom begleiteten Fahren ab 17 war damals nicht ansatzweise die Rede. Erst 2004 wurde die Regelung in einigen Bundesländern versuchsweise und danach flächendeckend in Deutschland eingeführt. Alle Statistiken zeigen: Das begleitete Fahren ist ein Erfolgsmodell, weshalb es in der Ampelregierung Bestrebungen gibt, die Altersgrenze herunterzusetzen. Eine gute Sache? Die Deutschen sind eher skeptisch, das zeigt eine aktuelle Umfrage. Einige Versicherungen und der ADAC sprechen sich dagegen dafür aus. Durchaus nicht ganz uneigennützig, wie Holger Wittich in seinem Artikel erklärt.