Newsletter vom 04. August 2022
Verlierer sind die Kunden

Es scheint, als könnte der Traum vom Deutschlandnetz platzen. Dabei war die Idee des Bundesverkehrsministeriums – zu jener Zeit noch unter der Leitung von Andreas Scheuer (CSU) – wirklich gut, und das konnte man ja längst nicht von jedem Projekt dieses Ressorts behaupten. Gefördert mit zwei Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt sollte eine Ladeinfrastruktur mit dem Ziel entstehen, von keinem Ort in Deutschland aus länger als 10 Minuten bis zu einer 200-kW-Schnellladesäule zu brauchen. Besonders vor dem Hintergrund der bereits beschlossenen Verbrenner-Verabschiedung wäre das ein Volltreffer gewesen. Sogar die Preise hätte man gedeckelt – auf höchstens 44 Cent pro Kilowattstunde. Ohne Vertrag oder Mitgliedschaft. Einfach mit der Karte bezahlen und ab dafür. Sie merken schon, ich bemühe hier häufig den Konjunktiv. Warum? Das verrate ich Ihnen IN DIESEM ARTIKEL.

Deutschlandnetz Schnellladenetz
Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur

Von bürokratischem Gegenwind komme ich zu einem personellen Wirbelsturm. In dessen Auge befindet sich aktuell der französische F1-Nationalrennstall Alpine. Alsonso? Setzt sich ab der kommenden Saison in jenes Cockpit, das Sebastian Vettel bei Aston Martin frei macht. Bitter für die Franzosen, aber als Nachbesetzung wartet ja das junge Talent Oscar Piastri. Denkste! Der liebäugelt unterdessen nämlich mit der Konkurrenz, sprich: McLaren. Warum die Krise hausgemacht ist und wie Alpine sich so komplett verzocken konnte, erfahren Sie in dem sehr lesenswerten Kommentar meines F1-Kollegen Michael Schmidt.

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Zum Schluss noch ein Thema, das verglichen mit VWs Dieselgate-Strafzahlungen erstmal wie ein laues Lüftchen wirkt. Eine Meldung ist es aber allemal wert, denn die Nordamerika-Abteilung von Stellantis, namentlich FCA US LLC, wurde jetzt zu einer Strafe in Höhe von 300 Millionen Dollar verdonnert - ein Hundertstel dessen, was Volkswagen abdrücken musste. Der Grund? Na klar: Schummelsoftware und gefälschte Emissionswerte. Betroffen sind der Jeep Grand Cherokee und der Ram 1500 (Modelljahre 2014 bis 2016). Warum die Gesamtsumme schlussendlich aber auf fast 800 Millionen Dollar klettert, weiß mein Kollege Thomas Harloff.