Newsletter vom 3. Oktober 2023
VW holt Software-Guru

Die Bedeutung von Software können Autohersteller aktuell gar nicht hoch genug einschätzen. Immer mehr Fahrzeugkomponenten sind softwaregesteuert. Dafür sendet eine ganze Armada an Sensoren sekündlich tausende Daten zu zentralen Recheneinheiten – dort müssen Prozessoren diese Daten dann fehlerfrei verarbeiten und somit für die perfekte Steuerung der jeweiligen Komponente sorgen. Dieses komplexe Thema ist VW mit einer Armada an Software-Ingenieuren angegangen, die bei der VW-Tochter Cariad arbeiten. Fast schon ein bisschen niedlich, soll Cariad übrigens "CAR, I Am Digital" bedeuten – die Freundschaft zwischen deutschen Autokonzernen und Software könnte durchaus enger sein. Und so war das Ergebnis auch nur so lala, wie Eigentümer aktueller VW-Modelle berichten. Die Software wird zwar immer besser, Dazulernen gehört zu den Stärken von VW – aber so richtig durchbruchgut ist der Code wohl noch nicht. Ex-Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat im Mai dieses Jahres in unserem Podcast betont, dass er für so eine Aufgabe auf wenige Top-Spezialisten, er nennt sie Brains, setzen würde. Und das macht jetzt auch VW: Die Wolfsburger haben anscheinen DEN Auto-Software-Guru verpflichtet. Wo der Hoffnungsträger herkommt, was er kann und wo er bisher war, weiß mein Kollege Markus Schönfeld.

VW ID.4
Hans-Dieter Seufert

E-Mobilität ist ganz klar die Zukunft – Elektromotoren sind einfach zu effizient und Strom lässt sich zum Glück regenerativ erzeugen. Gerade hat Nissan seine unumkehrbare Wendung zur Entwicklung und Produktion von ausschließlich Elektroautos untermauert. Aber die hohe Geschwindigkeit der Transformation weg vom über Jahrzehnte bewährten Verbrenner hat auch viel mit Politik und damit dann eben auch mit Fördergeldern zu tun. Beteiligt sich der Steuerzahler nicht mehr ganz so heftig an jedem neu gekauften Elektroauto, muss auch die rein elektrische Antriebsart unter den harten Gesetzen von Angebot und Nachfrage bestehen. Das gelingt ihr – aber es deutet sich eine Normalisierung des Tempos an. Das führt dazu, dass der Bedarf an Elektromotoren aktuell sinkt. Dies sagt jedenfalls Valeo – und macht sein bayerisches E-Motorenwerk dicht.

Empfehlung der Redaktion

Anzahl der jährlichen Formel-1-Rennen in Deutschland aktuell: null. Trotzdem scheint der Formel-1-Zirkus momentan so attraktiv wie nie zu sein – auch dank dreier Rennen in den USA. Austin, Miami und Las Vegas sind im Vergleich zu Hockenheim und der Eifel dann doch eher die große weite Welt. Ohne die Vorzüge der deutschen Provinz zu schmälern, helfen beliebte US-Großstädte anscheinend sehr beim Anlocken einer deutlich breiteren Fan-Schicht. Also findet die Formel 1 wohl auch in unmittelbarer Zukunft eher im Ausland statt. Und nicht nur bei der Auswahl ihrer Austragungsorte arbeitet die Formel 1 massiv an ihrer Zukunft – sondern auch beim technischen Reglement. Die Rennen sollen schließlich spannend bleiben. Also passiert auch dort eine Menge – die intensiven Änderungen zwingen zum Beispiel zu einer Änderung der Form der Renner. Mein Kollege Michael Schmidt weiß, woran die F1-Ingenieure gerade fieberhaft arbeiten.