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Coys Auktion "True Greats" in London
Porsche 904/6 mit Linge-Geschichte

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Suchen sie noch ein exklusives Weihnachtsgeschenk für einen eingefleischten Porsche-Fan? Oder steht der Beschenkte eher auf Formel 1? Die Coys-Auktion „True Greats“ am 2. Dezember in London hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.

1964er Works Prototype Porsche 904/6 Carrera GTP
Foto: Coys

Ein wenig Kleingeld sollte man allerdings zu der vorweihnachtlichen Auktion mitbringen. Wie hoch das Budget sein muss, um sich Hoffnungen auf Niki Laudas ersten Formel-1-Wagen machen zu können, verrät das Auktionshaus vorab nur auf Anfrage. Mit dem roten March 711-Ford, der bei Coys im Dezember in London unter den Hammer kommt, soll der spätere dreifache Weltmeister im August 1971 beim Großen Preis von Österreich in Zeltweg sein Formel-1-Debüt gegeben haben.

Unsere Highlights

Formel 1-Auto des Vize-Weltmeisters Ronnie Peterson

Der spätere Ferrari-Werksfahrer Lauda, damals gerade 22 Jahre alt, startete vom 21. Startplatz aus ins Rennen und fiel nach 20 Runden mit Handlingproblemen aus. Laut dem damaligen Chefkonstrukteur und Teammitbesitzer Robin Herd war dies Laudas einziger Einsatz in diesem Auto, das in der ersten Saisonhälfte von Ronnie Peterson gefahren wurde.

Der 27 Jahre alte Schwede erkämpfte in dem March, der von einem Ford Cosworth V8 angetrieben wurde, zum Beispiel beim Großen Preis von Monaco den zweiten Platz, nur geschlagen von Weltmeister Jackie Stewart im Tyrrell-Ford. In dieser Reihenfolge schloss auch die Formel-1-Saison ab: Im jetzt angebotenen March mit der Chassisnummer 711-02 legte Ronnie Peterson den Grundstein zur Vize-Weltmeisterschaft.

March-Formel-1 mit Monaco-Geschichte

Nach Monte Carlo könnte das Auto nach erfolgreicher Auktion auch schon bald zurückkehren: Es wäre beim Grand Prix de Monaco Historique 2016 startberechtigt und bietet mit der exponierten Monaco-Historie beste Aussicht auf einen Startplatz - vorausgesetzt, dass es für den March Formel 1 einen gültigen FIA-Wagenpass gibt.

In London lässt Coys auch einen roten, reinrassigen ehemaligen Werkswagen in die Startaufstellung rollen: Mit dem Porsche 904 (Chassisnummer 904 108) starteten 1964 Herbert Linge und Robert Buchet vom französischen Porsche-Importeur Sonauto bei der Tour de France Automobile, ein quer durch Frankreich führender Wettbewerb mit Rennen und Rallyesonderprüfungen auf abgesperrten Strecken. Dort belegten die Porsche-Werksfahrer den dritten Platz im Gesamtklassement. Bis zu 1,3 Millionen Pfund (umgerechnet mehr als 1,6 Millionen Euro) soll der ehemalige Werksrenner aus Zuffenhausen einspielen, der unter der Ägide des damaligen Rennleiters Huschke von Hanstein noch in Silber lackiert war.

Unfall bei der Targa Florio

Im März 1965 erkämpften Ben Pon und Joe Buzzetta beim 12-Stunden-Rennen von Sebring als Gesamtsechste den zweiten Platz in der GT-Wertung hinter den Werkskollegen Günther Klass und Lake Underwood in einem weiteren Porsche 904. Danach kam das Auto auf Sizilien zum Einsatz: Bei einer Trainingsfahrt zur Targa Florio im Mai hatte der argentinische Werksfahrer Andrea Vianini mit "904 108" einen Unfall. Der beschädigte 904 wurde nach Stuttgart zurücktransportiert als Unfallwagen an den ersten Privatbesitzer nach Ulm verkauft.

Dann kaufte der Schweizer Siegfried Lang diesen Porsche 904 und bestritt damit einige Wettbewerbe, unter anderem das Bergrennen von St. Ursanne-les-Rangiers. Der Rennfahrer verkaufte den Porsche mit Kunststoffkarosserie an den Ingenieur und Designer Eberhard Schulz, der später die Sportwagenmarke Isdera aus der Taufe hob. Nach Schulz erwarb der Schweizer Peter Müller 1990 den 904: Jetzt ist der signalrote Ex-Werkswagen eines der Highlights der Coys Auktion in London.

Porsche 911 Carrera RS ohne Mindestgebot

Für Fans der Sportwagen aus Zuffenhausen hat Coys eine weitere interessante Offerte im Angebot. Am 2. Dezember kommt ein Porsche Carrera RS 2,7 in Bahia-Rot unter den Hammer, der im März 1973 an seinen deutschen Erstbesitzer ausgeliefert wurde. Coys beschreibt den Zustand von Lack und Innenraum des regelmäßig bei gutem Wetter gefahrenen Carrera RS als sehr gut. Der 210 PS starke Porsche 911 wird ohne Mindestgebot ("No reserve") versteigert.

Mit einem Flügeltürer aus dem Baujahr 1955 bietet Coys in der "True Greats"-Auktion eine weitere Sportwagenikone: Der silberne Mercedes-Benz 300 SL Coupé (Chassis 198040-5500527) wurde am 14. Juli 1955 über die Pariser Filiale an den französischen Erstbesitzer, der Präsident des französischen Bugatti Clubs, der den SL 27 Jahre lang fuhr.

Flügeltürer mit nur drei Vorbesitzern

Über Michel Ferry vom Automobile Club Monaco (ACM) gelangte der Flügeltürer zum heutigen Besitzer, der den 300 SL jetzt seit 32 Jahren besitzt. Vor etwa sieben Jahren, so gibt Coys an, hat der Spezialist Kienle Automobiltechnik in Heimerdingen das Auto durchgesehen, das noch mit dem ersten Motor ausgerüstet ist und über originale Rudge-Felgen mit Zentralverschluss verfügt. Bis zu 1,1 Millionen Pfund (umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro) setzt das Londoner Auktionshaus als Estimate an.

Mit bis zu 1,4 Millionen Pfund (umgerechnet rund 1,75 Millionen Euro) noch etwas höher liegt das Estimate für einen frühen Ferrari 275 GTB/2 – 6C Berlinetta. Der Gran Turismo aus Maranello zählt zu den frühen Short-Nose-Versionen der Baureihe mit dem von sechs Vergasern gespeisten Ferrari V12-Motor. Von der 275-GTB-Version mit kurzer Frontpartie wurden nur 250 Exemplare gebaut. Diese geringe Stückzahl begründet auch das recht hohe Estimate. Das von Coys angebotene, gelbe Exemplar befindet sich seit 1995 in deutschem Besitz.

Werks-Alpine A110 unter den "True Greats"

Ein Renault Alpine A110 in der 180 PS starken Gruppe 4-Version, ein Werks-Prototyp aus dem Baujahr 1970, zählt ebenfalls zu den "True Greats" der Coys-Auktion in London. Die Alpine mit der Chassisnummer 16610 war zum Beispiel das Einsatzfahrzeug von Werksfahrer Jean Vinatier bei der Tour de Corse 1970, wo er Fünfter wurde. Die Alpine verfügt über einen 1.8-Liter-Vierzylinder: Die Geschichte des Rallyewagens aus Dieppe ist mit einer Dokumentation belegt. Mit dieser Historie schätzt Coys das Estimate auf bis zu 230.000 britische Pfund (rund 288.000 Euro).

Aber auch mit etwas weniger Weihnachtsgeld lohnt der Besuch der Auktion in der britischen Hauptstadt am ersten Dienstag im Dezember: Für bis 90.000 Pfund (rund 113.000 Euro) gibt es ein Rolls-Royce 20/25 Cabriolet aus dem Baujahr 1934 mit einer sehr eleganten Karosserie von Thrupp&Maberley aus dem Londoner Vorort Cricklewood.

Italienische Momente in London

Die italienischen Momente der Coys Auktion sorgen für die günstigsten Angebote der Coys-Auktion "True Greats": Ein rechtsgelenkter Alfa Romeo 2000 GTV von 1972, eines der beliebten Bertone-Coupés und nach den Angaben des Auktionshauses das schönste Exemplar der Insel, wird für ein Estimate von bis zu 20.000 britische Pfund (rund 25.000 Euro) offeriert. Und ein Fiat 500 F von 1969 wird für bis zu 7.000 britische Pfund (rund 8.750 Euro) angeboten.

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